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1114 - Der Fluch der Kosmokratin

Titel: 1114 - Der Fluch der Kosmokratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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reiner Formenergie beiseite schieben konnte. Qualm schlug ihm entgegen. Er sah Feuer. Manchmal glaubte er, durch den Lärm hindurch Stimmen zu hören. Er bewegte sich in die Richtung, aus der sie kamen. Dieser Gang führte zum Kontrollraum. Vielleicht ließ sich dort etwas erfahren.
    Trümmer lagen überall verstreut. Wenn hier im Zentrum des Ballons soviel Schaden entstanden war, wie mochte es dann erst draußen an der Peripherie aussehen? Durch Qualm und Rauch kam ihm ein eiförmiger Roboter entgegengeschwebt.
    „Evakuier sofort!" plärrte er. „Boot drei bis vierzehn, Hangar siebsiebacht. Dort entlang."
    Ein Tentakel wies in einen Seitengang.
    „Wo ist Quiupu?" schrie Rag über die Helmaußenanlage.
    „Evakuier! Mach schnell! Du auch!"
    Rag wollte sich an dem Roboter vorbeidrängen, aber plötzlich waren mehr als ein halbes Dutzend Tentakeln zur Stelle, packten ihn und schoben ihn in den bezeichneten Korridor.
    Er verzichtete auf weiteren Widerstand. Wenn er den Robot richtig verstanden hatte, war Quiupu bereits evakuiert. Mein Gott, was war geschehen?!
    Er schaltete das Gravo-Pak auf mäßige Leistung und trieb in flottem Tempo durch den qualmerfüllten Gang. Es war ihm, als ließe das Krachen und Dröhnen allmählich nach.
    Entfernte er sich vom Ort der Katastrophe, oder war das Unheil überstanden. Er aktivierte den Radiokom.
    „Hangar siebensiebenacht, hier ist Rag Cornus. Ist da irgend jemand, der mit mir sprechen will?"
    Er hörte einen Wirrwarr einander überlagernder Stimmen, vermischt mit kratzenden, rauschenden Störgeräuschen. Vieles von dem, was sein Empfänger aufschnappte, kam zweifellos von anderen Montageballons, die sich in der Nähe befanden. Er verstand einzelne Worte, aber keine zusammenhängende Aussage. Er wußte noch immer nicht, was geschehen war.
    Schließlich meldete sich eine Stimme, die den allgemeinen Lärm so mühelos durchdrang, daß sie aus unmittelbarer Nähe kommen mußte.
    „Rag Cornus, hier Henry Horth in Hangar siebensiebenacht. Beeil dich, Junge; wir können hier nicht mehr lange warten."
    „Ich bin auf dem Weg", knurrte Rag. „Was, zum Teufel, ist geschehen?"
    „Zusammenstoß mit einem anderen Ballon. Wie vor zwei Tagen. Nur wesentlich heftiger."
    „Verdammt. Wo ist Quiupu? Wo sind Sapr und Lissa? Hat es Verluste gegeben?"
    „Wir wissen es nicht. Noch keine Zeit gehabt zum Zählen. Die Virenforscher evakuieren mit Booten eins und zwei. Quiupu ist an Bord von eins. Sapr und Lissa habe ich nicht gesehen." Nach einer kurzen Pause fügte er ungeduldig hinzu: „Mensch, beeil dich!
    Niemand weiß, wie lange die Hangarwände noch aushalten."
    Rag schoß den breiten Korridor entlang. Die flackernde Notbeleuchtung ließ ihn erkennen, daß der Qualm sich gelichtet hatte. Im Innern des Montageballons hielten sich die Überreste einer dünnen Atmosphäre, die zur Hälfte aus atembarer Luft, zur Hälfte aus fremden Beimengungen bestand. Es mußte mehrere Lecks geben, aber im allgemeinen hielten die Schotte offenbar dicht. Durch eine Schleuse gelangte er in das Vakuum des großen Hangarraums. Die Boote, mit denen sie hier hergekommen waren, standen säuberlich aufgereiht. Ein Großteil der Besatzungen war bereits an Bord gegangen. Nur wenige, in schwere Raumanzüge gekleidete Gestalten standen noch außerhalb der Mannschleusen, die ins Innere der Fahrzeuge führten.
    Rag erkannte Quiupu, der als einziger noch vor Boot Nr. 1 stand, und glitt auf ihn zu. Mit flüchtigem Blick streifte er die Wände des Hangarraums. Sie waren verbeult, zum Teil eingerissen. Als Rag unmittelbar vor Quiupu den Boden berührte, horte er ein ächzendes Knirschen, das durch die pseudomaterielle Schicht aus Formenergie übertragen und seiner Montur mitgeteilt wurde. Henry Horth hatte recht: Der Hangarraum war am Zusammenbrechen!
     
    *
     
    „Geh an Bord", drängte Quiupu. „Wir haben keine Zeit zu verlieren."
    „Was ist geschehen?" wich Rag der Aufforderung aus. „Ich hätte gerne gewußt, wovor ich ausreiße."
    „Sämtliche Montagefahrzeuge sind aus der Steuerung gelaufen", antwortete der Virenforscher. „Wir konnten nichts dagegen unternehmen. Es gab ein paar Dutzend harte Kollisionen. Wir müssen die Ballons aufgeben."
    „Und wohin fliehen? Mit diesen Booten kommst du keine fünf Lichtjahre weit!"
    „Geredus ist unterwegs. Er hat eine kleine Flotte von UFO-Mutterschiffen zusammengetrommelt. Sie nehmen uns auf."
    „Wie konnte das geschehen?" fragte Rag verzweifelt. „Du sprachst von

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