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1116 - Projekt Zweiterde

Titel: 1116 - Projekt Zweiterde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kammer die Schaltstation des Transmitters. Sie war außer Betrieb, da der Transmitter unter Fernkontrolle stand. Davor ragte als gepanzerter monolithischer Block der Kubus des Impulsumsetzers aus dem Boden.
    Erne wandte sich dem Umsetzer zu und entfernte den Verschluß einer Montageöffnung.
    Er steckte die behandschuhte Hand hinein, um den Mentalmaterialisator herauszuziehen, der dort in einer Anschlußkontakthülse stecken sollte.
    Seine Hand kam jedoch leer wieder zum Vorschein.
    „Ich habe ihn selbst hineingeschoben", sagte er verblüfft.
    „Und ich habe vorher die Kontakthülse angeschlossen", erklärte Hiro, nicht weniger verblüfft.
    „Die Hülse ist noch da, aber das Gerät ist weg", erwiderte Erne. „Jemand muß es entfernt haben."
    „Vielleicht die Weltraumgeister", spottete Matthew.
    „Quatsch!" sagte Hiro.
    Er drängte seinen Kollegen zur Seite und schob seine Hand tief in die zylinderförmige Hülse.
    „Da ist etwas", sagte er.
    Gleich darauf zog er die Hand wieder zurück. Sie hielt einen zusammengefalteten dünnen Plastikhautbogen fest. Er faltete ihn auseinander.
    „Jemand hat mit einem Laserschreiber etwas draufgeschrieben", meinte Erne. „Lies vor, Hiro!"
    „Ich werde euren Frevel verhindern, denn der Mensch ist nicht befugt, die Schöpfung nachzuahmen", las Hiro Maluk stockend. „Keine Unterschrift."
    „Ein Irrer!" sagte Matthew.
    „Das sagst ausgerechnet du!" entgegnete Earl Hartog. „Hast du nicht selbst erklärt, daß Menschen nicht mit Kräften spielen sollen, von denen sie nichts verstehen!"
    „Das war - bevor wir mehr wußten", erwiderte Matthew.
    „Ja, eben!" sagte Earl. „Wer das geschrieben hat, ist nur seinem Gewissen gefolgt, und es spielt keine Rolle, ob sein Gewissen durch einen Glauben oder durch rationale Überlegungen motiviert wurde."
    „Laßt mal eure philosophischen Betrachtungen!" sagte Erne unwillig. „Das hier war Sabotage, und ich fürchte, der Saboteur wird sich auch an andere Transmitter heranmachen."
    „Wahrscheinlich ist er als blinder Passagier mit der JNTIMROD hierher gekommen", meinte Hiro.
    Earl schaltete den Minikom seines SERUNS ein und stellte eine Verbindung zu Iridia Starkid her.
    „Der Mentalmaterialisator wurde entfernt", berichtete er, dann las er die Botschaft des Saboteurs vor und erklärte: „Wir müssen alle Transmitter absuchen, fürchte ich."
    Iridia stieß eine Verwünschung aus, dann sagte sie: „Ich beordere alle draußen befindlichen Techniker an Bord zurück, dann werden wir mit Taststrahlen feststellen können, wo sich im Sektor Projektionserde etwas bewegt. Ihr bleibt im Transmitter und rührt euch nicht!"
    Sie unterbrach die Verbindung, bevor Earl noch etwas sagen oder fragen konnte.
    Etwa eine halbe Stunde später meldete sie sich wieder.
    „Alle Techniker sind zurückgekehrt - bis auf Fastan Zekel. Sein Kollege Sorn Nemal wurde paralysiert auf der in Richtung NIMROD treibenden Arbeitsplattform des Zweierteams gefunden. Es kann kaum noch ein Zweifel daran bestehen, daß Fastan Zekel der Saboteur ist. Die Taster konnten aber noch keine Bewegung zwischen den Transmittern feststellen. Wartet dort, bis wir euch wieder rufen. Eventuell müßt ihr den Saboteur fangen."
     
    *
     
    Eine weitere halbe Stunde später wurde Earl ungeduldig.
    „Sollten wir nicht eine Funkbotschaft an Fastan Zekel ausstrahlen?" fragte er die beiden Raumfahrer. „In rund zwei Stunden soll die zweite Schaltsimulation stattfinden - und sie kann nicht funktionieren, wenn unser Timing durcheinandergebracht ist. Es wäre doch möglich, daß wir Fastan zum Aufgeben überreden."
    „Überlassen wir das unserer Kommandantin", entgegnete Hiro Maluk gleichmütig. „Iridia weiß genau, was sie zu tun hat."
    „Niemand weiß soviel, daß er nicht hin und wieder doch einen guten Rat gebrauchen kann", erklärte Matthew. „Nicht einmal die Kommandantin eines Raumschiffs."
    „Was weißt du schon vom Betrieb auf einem richtigen Schiff!" erwiderte Maluk. „Ihr Hyperphysiker schwebt doch immer in anderen Dimensionen. Das Leben auf einem Schiff, das ist die Wirklichkeit. Da wird nicht lange theoretisiert und diskutiert, denn da steht jeder Raumfahrer an dem Platz, den er am besten ausfüllen kann - und er trifft die in seine Kompetenz fallenden Entscheidungen allein."
    „Wie einsam!" spottete Earl Hartog.
    „Sozusagen eindimensional", meinte Matthew.
    „Was willst du damit sagen?" erkundigte sich Maluk argwöhnisch.
    „Was soll er schon damit sagen wollen",

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