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1116 - Projekt Zweiterde

Titel: 1116 - Projekt Zweiterde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Bildschirm des Computerterminals zogen, vor dem er saß.
    In anderthalb Stunden sollte die zweite Schaltsimulation stattfinden, diesmal unter der Beteiligung jener Freiwilligen, die für den Einsatz bei Projekt Zweiterde vorgesehen waren. Anschließend konnte er das HQ-Hanse endlich verlassen.
    Der Gedanke, daß Galbraith Deightons Leute ihn überall suchten, nur nicht innerhalb des Hauptquartiers, amüsierte ihn. Noch dazu suchten sie ohne Beteiligung der Öffentlichkeit - offenbar aus Furcht davor, von seiner, Merg Coolafes, Existenz auf Terra etwas zu verraten. Doch er wußte auch, daß er nicht bis zur Ankunft Vishnas hier ausharren konnte.
    Der Bewohner dieser Dienstwohnung im HQ-Hanse, ein Spezialist namens Talang Kimouer, begleitete zur Zeit den Hanse-Sprecher Don Alvarez auf einer Forschungsreise durch die Eastside der Galaxis, wo der Exolinguistiker die Sprache eines erst kürzlich entdeckten Blues-Volkes studieren wollte, das von einer vor Jahrtausenden gegründeten Kolonie abstammte, die in die Primitivität zurückgefallen war.
    Coolafe-Ellert war stolz darauf, wie er sich diese sichere Unterkunft verschafft hatte.
    Grundlage dafür waren die jedermann zugänglichen offiziellen Daten über die Verhältnisse der Liga, der Hanse und über die Verantwortlichen beider Organisationen, die ohne Vorlage einer Karte aus den überall vorhandener öffentlichen Terminals abgerufen werden konnten.
    Daraus hatte der Springer erfahren, wo sich die Hanse-Sprecher zur Zeit aufhielten und wer sie - in offizieller Mission - begleitete. Seine Wahl war auf den Begleiter von Don Alvarez gefallen, weil seine Anschrift eine Dienstwohnung im Hauptquartier war und weil Alvarez erst in zwei Tagen nach Terra zurückkehren würde.
    Mit Hilfe seines Impulskodegebers, den man Ellert zurückgegeben hatte und der auf Lepso von swoonscher Mikromechanikern mit einem geheimen Zusatz versehen worden war, hatte es ihm keine Mühe bereitet, der Öffnungskode von Kimouers Wohnungstür zu ermitteln und abzustrahlen. Damit war er in Sicherheit gewesen. Allerdings konnte er den Computerterminal der Wohnung nur dazu benutzen, allgemein zugängliche Daten und Meldungen abzurufen. Andere Dinge, wie beispielsweise die Anforderung von Lebensund Genußmitteln, hätten vorausgesetzt, daß der Wohnungsinhaber ihn unter Verwendung seiner eigenen ID-Karte und gleichzeitiger Identitätskontrolle ausdrücklich dazu legitimierte.
    Aus diesem Grund - und weil sich in der Wohnung keine Vorräte gefunden hatten - war Coolafe-Ellert dazu gezwungen gewesen, eine Hungerkur einzulegen. Durst litt er allerdings nicht, denn um Wasser zu bekommen, brauchte er nur einen Hebel zu bewegen. Sehr zufriedenstellend war das für ihn jedoch nicht, denn er war an andere Getränke gewöhnt. Doch die Aussicht, in absehbarer Zeit durch Vishna eine ungeheure Machtfülle zu bekommen, ließ ihn diese Entbehrung leichter ertragen.
    Als die Meldungen von TERRA-INFO beendet waren, deaktivierte Merg den Terminal mittels Blickschaltung und erhob sich von seinem Sessel.
    Im nächsten Moment schrie er erschrocken auf, denn ihm wurde plötzlich schwarz vor den Augen - und ihn packte die Furcht, Ellerts Bewußtsein könnte wieder die Oberhand gewinnen. Er schüttelte heftig den Kopf und mobilisierte seine ganze Willenskraft, um die Unterdrückung von Ellerts Bewußtsein zu verstärken.
    Sekunden später war das Schwindelgefühl vergangen. Dennoch zitterte der mitten im Wohnraum stehende Mann an allen Gliedern und sah sich voller Entsetzen um.
    Denn er wußte nicht, wer er war!
    Alles, was bis zum Aufhören des Schwindelgefühls gewesen war und mit seiner Identität zusammenhing, war aus seinem Gedächtnis verschwunden. Er wußte nicht, wie er hieß, welchem Volk er angehörte, wo er sich befand und wie er hierher gekommen war.
    Allmählich beruhigte er sich wieder etwas, als er feststellte, daß er sich offenbar nicht in unmittelbarer Gefahr befand. Allerdings ahnte er vage, daß ihn etwas bedrohte.
    Er blickte zu dem deaktivierten Computerterminal, von dem er wußte, was es war und wie man ihn bediente. Wahrscheinlich brauchte er ihn nur zu aktivieren und zu befragen, um seinen Namen zu erfahren und wo er sich befand. Doch er wagte es nicht, denn ein Computerterminal stellte stets auch eine Verbindung zur Außenwelt dar - und wenn diese ihm feindlich gesinnt war, was er argwöhnte, könnte er durch eine Aktivierung seinen Aufenthaltsort verraten.
    „Ich muß wissen, wer ich bin",

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