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1116 - Projekt Zweiterde

Titel: 1116 - Projekt Zweiterde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Menschheit."
    „Und außerdem der Abgesandte von ES", ergänzte Tifflor.
    „Eben!" sagte Adams. „Wir kennen doch die seltsame Mentalität des Kollektivwesens schon lange und wissen, daß ES ein notorischer Geheimniskrämer ist."
    „Aus gutem Grund", meinte Tiff. „Ich bin überzeugt davon, daß ES stets die Wahrheit sagte, wenn es argumentierte, daß es nur schädlich für uns wäre, wenn es uns zum unrechten Zeitpunkt Informationen geben würde."
    „Ihr seid der Ansicht, daß wir die Durchführung von Projekt Zweiterde nicht verschieben müssen?" fragte Deighton.
    „Nicht verschieben dürfen", korrigierte ihn Tifflor. „Ernst hat uns ausdrücklich davor gewarnt, und ich glaube, er hatte gewichtige Gründe dafür."
    „Dann soll ich die Fahndung abblasen?" fragte der Sicherheitschef der Kosmischen Hanse weiter.
    „Tja, ich weiß nicht...", meinte Tifflor.
    „Auf keinen Fall, Gal!" sagte Bully bestimmt. „Nicht etwa, weil ich Ernst mißtrauen würde, sondern weil er sich in Gefahr befindet. Ein dummer Zufall genügt, und er gerät an einen Ort, dessen Lufttemperatur unter sechsundzwanzig Grad liegt."
    „Dann würde Mergs Bewußtsein die Oberhand gewinnen", sagte Adams tonlos.
    „Und es gibt viele Orte mit einer Lufttemperatur unter sechsundzwanzig Grad", erklärte Bully düster. „Natürlich weiß Ernst das auch und wird entsprechend aufpassen, aber gegen den dummen Zufall ist niemand gefeit. Nein, wir müssen nach ihm suchen. Aber wir sollten uns, wenn wir ihn gefunden haben, darauf beschränken, ihn zu beschatten."
    „Ich werde mich dahinterklemmen", versprach Deighton und ging.
    „Wo könnte er sich hingewandt haben?" überlegte Bully laut. „Hm, er hat jede Menge Lesespulen über die heutigen Verhältnisse auf Terra studiert. Dadurch kennt er sich natürlich aus, aber längst nicht so gut, als wenn er in Terrania aufgewachsen wäre.
    Außerdem besitzt er keine ID-Karte, vielleicht nicht einmal Münzmarken. Wovon will er dann leben?"
    Er schrak auf, als das Visiphon summte.
    Tifflor aktivierte das Gerät.
    Deightons Abbild erschien auf dem Bildschirm. Sein Gesicht wirkte ernst.
    „Schalte bitte Kodierer und Dekodierer dazwischen, Tiff!" bat er.
    Tifflor tat es.
    „Wir haben eine Spur", berichtete der Sicherheitschef danach. „Das Personal der Schaltzentrale eines Transmitters wurde paralysiert aufgefunden. Nachdem die Paralyse behoben war, berichteten die drei Personen übereinstimmend, ein Mann hätte ihre Schaltzentrale betreten und sie einfach niedergeschossen. Nach ihrer Schilderung dieses Mannes kann es sich nur um Merg Coolafe beziehungsweise Ellert-Coolafe gehandelt haben."
    Bully kniff die Augen zusammen. „Was hat er dort angestellt?"
    „Das wissen wir leider nicht", gab Deighton zu. „Wir wissen nur, daß der Transmitter auf Empfang geschaltet war, als Ellert-Coolafe die Zentrale betrat und daß er diese Schaltung annullierte. Falls er ihn anschließend programmierte, hat er das nicht getan, um ihn selbst zu benutzen, denn die Programmierung wurde nicht im Speicher der Automatik verankert."
    „Was geschehen wäre, hätte er die Automatik auf zeitverzögerte Löschung der Programmierung geschaltet", ergänzte Tifflor. „Das geschieht nämlich seit einiger Zeit, um Mißbräuchen vorzubeugen - und es ist geheim, so daß Ernst nichts davon gewußt haben könnte. Eine Speicherung erfolgt nur dann nicht, wenn die Programmierung manuell gelöscht wurde. Das kann man aber nur dann tun, wenn man sich nicht an einen anderen Ort abstrahlen läßt."
    „Aber er wird die Transmitterstation doch nicht grundlos aufgesucht und das Personal der Schaltzentrale nicht zum Spaß paralysiert haben", meinte Bully.
    „Aus der Transmitterhalle ist ein SERUN von der ungefähren Größe Ellert-Coolafes verschwunden", erklärte Deighton. „Aber ich kann mir nur schwer vorstellen, daß Ellert-Coolafe in einem SERUN durch Terrania geht."
    „Obwohl er durch dessen Klimaanlage natürlich vor ‚Unterkühlung’ wirksam geschützt wäre und die Vorräte außerdem seine Verpflegungsfrage auf längere Sicht lösen würden", sagte Adams.
    „Und der Entdeckung wird er dadurch entgehen wollen, daß er ein Versteck aufsucht und bis nach dem Abschluß von Projekt Zweiterde darinbleibt", meinte Bully.
    „Dann hätte er auch hier bleiben können", entgegnete Tifflor. „Nein, er muß ein ganz bestimmtes Ziel haben. Ich bin jedenfalls dafür, daß wir Geoffry über seine Flucht unterrichten."
    Bully runzelte die

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