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1118 - Der Admiral und der Silberne

Titel: 1118 - Der Admiral und der Silberne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehörte zu den Vertretern der sogenannten „Vor-Ort-Theorie". Er lehnte es ab, hochenergetische Strahlen schon innerhalb der Waffe zu erzeugen und sie danach auf den Weg zu schicken. Die Laufzeitverluste waren zu hoch, und am Ziel war längst nicht mehr die Kapazität vorhanden wie beim Abschuß.
    Bei einem Mikrogeschoß war das ganz anders. Es brachte all seine Energie genau dort zum Tragen, wo sie benötigt wurde. Der Erfolg des ersten Schusses bewies die Theorie erneut.
    Der Schutzschirm des Armadamonteurs glühte hellrot auf, flackerte, brach zusammen, und schon ereignete sich eine verheerende Explosion. Er löste sich in heller Glut auf, wurde zur Bombe und verstreute die Splitter seines Metallkörpers nach allen Richtungen.
    „An alle!" vernahm man Callamons Stimme. Sie klang gelassen. „Jetzt wissen Sie, was auf Sie zukommt. Feuern Sie nicht in irgendwelche Schächte oder sonstige Öffnungen hinein. Wenn die Roboter derart reagieren, besteht für den Tender größte Gefahr. Nur Maschinen angreifen, die bereits die Oberfläche erreicht haben. Wehren Sie sich! Die meinen es ernst!"
    Die terranischen Roboter vom Typ „OB-CC" feuerten geschlossen. Sie benutzten schwere Thermostrahler, die ein Mensch niemals hätte handhaben können. Auch sie erzielten mit fast jedem Treffer einen Erfolg.
    Sekunden später hatte sich das bislang so ruhige Landedeck des Tenders in ein alptraumhaftes Gebilde verwandelt.
    Überall entstanden die Glutkugeln der Nadeltucker. Halbzerstörte Armadamonteure rotierten auf dem Stahl des Decks, lange Stichflammen und Splitterhagel ausstoßend.
    Die Kampfmaschinen der SODOM hielten den auftreffenden Waffenstrahlen der Monteure stand. Die Schutzschirme vibrierten, aber sie wurden nie durchschlagen.
    Anders wirkten sich die gegnerischen Treffer auf die Abwehrschirme der Menschen aus.
    Ihre alten, ehemals mit Argwohn angesehenen Kampfanzüge wurden zwar ebenfalls nicht durchdrungen, aber die Auftreffenergie eines Monteurschusses war so hoch, daß immer mehr menschliche Körper über den Boden wirbelten. Schmerzhafte Verletzungen konnten nicht ausbleiben.
    „Besser in Deckung bleiben!" schrie Pinelli. „Ihr brecht euch sämtliche Knochen. Hat jemand etwas von Paralysebeschuß bemerkt?"
    Entsprechende Meldungen trafen nicht ein. Genau das war es, was Clifton Callamon mit steigender Unruhe erfüllte.
    Beta Fu-Wangs Aussagen waren zweifellos richtig. Weshalb also, so fragte sich Callamon, machen die fremden Roboter davon keinen Gebrauch?
    Die Männer des Landungskommandos erzielten Abschüsse über Abschüsse. An vielen Stellen glühte das stählerne Deck des Tenders in Weißglut. Hier und da bildeten sich wahre Sturzbäche verflüssigten Stahls. Innerhalb einer Atmosphäre hätte man die Nadeltucker mit dieser Munition auf keinen Fall einsetzen können. Das Vakuum des Raumes absorbierte die thermischen Energien sehr schnell. Eine Lufthülle hätte sehr unangenehm mit kochendheißen Druckwellen reagiert. Die SODOM-Roboter rückten zur aufragenden Wandung der Kommandokugel vor und erreichten sie. Die Armadamonteure leisteten selbstmörderischen Widerstand, aber mehr und mehr von ihnen wurden zerstört.
    Als Haff den Funkbefehl an seine Kampfmaschinen gab, die großen Schleusentore der Kommandokugel mittels Desintegratorbeschuß zu öffnen, geschah etwas, womit nicht einmal Clifton Callamon hatte rechnen können.
    Alle Kampfhandlungen waren bisher in bedrückender Lautlosigkeit abgelaufen. Hier und da hatte man am Vibrieren des Materials bemerkt, welche Kräfte freigesetzt wurden. Das änderte sich von einer Sekunde zur anderen.
    Eine ungeheure Erschütterung riß Pinelli, der geduckt hinter dem Projektor stand, zu Boden.
    Weit über ihnen, in Höhe der oberen Polkuppel der autarken Kommandozelle, flutete ein ungeheures Leuchten auf. Ein meterdicker, blauweißer Waffenstrahl peitschte in die Schwärze des Raumes hinaus und verschwand darin, bis man nach etwa zwei Sekunden weit draußen im Nichts ein blutrotes Fanal aufzucken sah.
    Weitere Waffenstrahlen zuckten aus den Kanonenkuppeln des Tenders. Die Vollpositroniken schossen mit unerbittlicher Genauigkeit und hoher Schußfolge.
    Callamon wußte plötzlich, welchen Gedankenfehler er begangen hatte. Der unbekannte Gegner hatte seine Taktik geändert. Er faßte die Solaner an der Wurzel ihres Existenzniveaus, und das hieß „SODOM".
    „Befehl an Kaulquappen!" schrie CC außer sich. „Alarmstart, abdrehen, sofort!
    Verschwinden Sie, oder Sie

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