Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1119 - Gestrandet unter blauer Sonne

Titel: 1119 - Gestrandet unter blauer Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Baumkronen wurden von der Sonne beleuchtet. Kein einziger lebender Raumfahrer war innerhalb dieser Zone zu sehen. Danton ließ sich tiefer heruntersinken, wich einem reiterlosen Riesentier aus und sah, daß unterhalb der Mauer, zwischen Haufen von Abfall, kleinen Hütten und einer Ansammlung von Bäumen und unbekannten Geräten sich eine Gruppe der fremden Raumfahrer gegen die Eingeborenen verteidigte. Sofort änderte er seine Flugrichtung, zog die Schockwaffe und schlug einen Haken, um in den Rücken der Eingeborenen zu kommen. Sie, die Angehörigen der zuletzt aufgetauchten Planetarier, wirkten schlanker, größer und intelligenter. Jedenfalls kämpften sie mit einer brutalen Rücksichtslosigkeit.
    Als Danton zwischen der Mauer und dem kleinen Wald entlangschwebte und zweimal mit der Schockwaffe traf, sah ihn einer der großgewachsenen Raumfahrer.
    Er sprang aus der Deckung und winkte zu Roi hinüber. Er schien zu wissen, daß dieser Fremde ihm helfen wollte.
    Hinter sich hörte Roi einen kurzen, erstickten Schrei, dann traf ihn ein mit gewaltiger Kraft geführter Schlag über die Schultern. Sein Flugaggregat heulte auf, vor seinen Augen bildeten sich Kreise und schwarze Flecken. Er begann in der Luft, wenige Meter über dem abschüssigen Boden, zu taumeln und zu kreiseln. Mit aller Kraft versuchte er, sein Bewußtsein nicht zu verlieren. Aus seiner Kehle kam ein langgezogenes, gequältes Keuchen. Er ließ die Steuerung los, schwebte schnell geradeaus und krachte frontal gegen die Äste und den Stamm eines Baumes. Während er abstürzte, überschlug er sich zweimal und landete auf dem Rücken.
    Etwas traf ihn im Genick und schlug ihn bewußtlos.
     
    *
     
    Danton wurde wach, als ihn die Schmerzen zu foltern begannen. Seine Rückenmuskeln schmerzten, im Nacken spürte er ein scharfes Stechen, und vor seinen Augen drehten sich die Äste und Blätter irgendwelcher Gewächse. Er blinzelte, öffnete die Augen und schloß sie sofort wieder. Ihm war mehr als elend. Sofort überfielen ihn die Gedanken an Maris, Gelja und die fremden Raumfahrer. Ächzend versuchte er sich aufzurichten, stemmte sich mit beiden Armen hoch und blickte sich um. Er lag zwischen bewegungslosen Körpern, zerfetzten Raumanzügen, schwelenden Holzteilen und abgerissenen Ästen. Roi zwang sich, aufzustehen. Er tastete seinen Rücken ab und stellte fest, daß sein Flugaggregat fehlte; die Gurte waren abgerissen. Kurz darauf sah er, daß die Anschlüsse herausgerissen und abgeschnitten waren. Die rasenden Eingeborenen aus den Wäldern! sagte er sich und wankte taumelnd unter den schützenden Ästen und zwischen den blutüberströmten Körpern hindurch.
    „Sie sind alle tot", flüsterte er, und mit jedem weiteren Schritt sah er noch mehr grausige Einzelheiten. Die Fremden hatten sich erbittert gewehrt, aber sie waren von der Übermacht der Eingeborenen überrannt worden. Roi stolperte in den riesigen Spuren der gehörnten Bestien; einige von ihnen mußten in gerader Linie durch diese Kampfstätte gerannt sein. Die Barbaren hatten die Raumfahrer ausgeplündert - Roi sah weder eine Waffe noch ein Funkgerät, selbst die Stiefel waren einigen Fremden von den Raumanzügen abgerissen worden. Rund um die Raumfahrer sah Roi die verbrannten Leichen von eingeborenen Kriegern.
    Roi lehnte sich mit zitternden Knien an einen Baumstamm und registrierte verblüfft, daß er seine Waffe in den Fingern hielt. Er kontrollierte seinen Raumanzug und merkte, daß die Eingeborenen ihm offensichtlich nur das Flugaggregat weggerissen hatten.
    „Verdammter Urplanet!" murmelte Roi. Rechts von ihm bewegte sich etwas. Er holte tief Luft, sah genauer hin und erkannte einen der löwenköpfigen Fremden.
    Er zwang sich dazu, durch die Reihen der Toten und über den aufgewühlten Boden auf den Fremden zuzugehen. Schon nach einigen Schritten sah er, daß der fremde Raumfahrer schwer verletzt war. In seinem Raumanzug klafften lange Schnitte und große Löcher, und dahinter war verkrustetes Blut. Roi ließ sich neben dem Fremden auf die Knie nieder und streckte die Hände aus. Der Fremde breitete mit einer Bewegung, die ihm sichtlich schwerfiel, beide Arme halb aus und kehrte Roi die Handflächen entgegen. Seine Raumanzugshandschuhe waren ebenfalls mit einer dicken Schicht getrockneten Blutes bedeckt und mit dem klebrigen Saft des Feuerschutzsirups.
    Roi fand die Zuhaltungen des Helmes, der an zwei Stellen zersplittert war. Er öffnete den Helm und drehte ihn vorsichtig vom Anzug

Weitere Kostenlose Bücher