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1119 - Gestrandet unter blauer Sonne

Titel: 1119 - Gestrandet unter blauer Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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(dieser Name war mehrmals erwähnt worden) rekrutiert worden zu sein. Sie flogen nach M82 und sollten dort mit großer Sicherheit für diese Superintelligenz kämpfen.
    Mehr Informationen gab es nicht. Der fremde Raumfahrer war vor seinen Augen gestorben. Langsam verließ Roi seinen Platz, zog seine Waffe und schaltete sie auf Hochenergie um.
    Was war zu tun?
    Seine nächste Aufgabe war klar: er mußte Gel ja Dan und Maris Zara finden. Noch zögerte er, Port OMEN und Dunraven zu alarmieren. Er mußte erst mit seinen verwirrten Gedanken fertig werden. Langsam ging er aus dem halb zerstörten Wäldchen hinaus und heftete seine Augen auf den Boden. Vielleicht fand er sein Flugaggregat wieder.
    Eine halbe Stunde später hatte er die niedergebrannten und umgeworfenen Rest der Tortürme umrundet und sah vor sich die Fläche des Hofes. Es war ein schrecklicher, endgültiger Anblick. Auf dem Weg hierher gab es die schmalen, tief eingeschnittenen Spuren der leichten Wagen mit den seltsamen Befestigungen der Räder aus Leder und biegsamem Holz. Die eckigen Klauen der Tiere, die irdischen Schweinen nicht unähnlich waren, führten in mehreren Pfaden von der Siedlung weg und auf den Wald zu. Sie wurden gekreuzt von den tiefen Eindrücken der sechsfüßigen Tierriesen mit dem auffallenden Gehörn und den breiten knochigen Stirnen. Überall lagen Eingeborene und fremde Raumfahrer. Sie waren gräßlich zugerichtet, und inzwischen hatten sich fingergroße Insekten und Scharen von gelbschwarzen Vögeln auf ihnen niedergelassen.
    Schaudernd ging er weiter.
    Der stinkende Sirup hatte alle Brände und Glutnester inzwischen erstickt.
    Die Burg lag ausgestorben vor ihm.
    Das Funkgerät summte auf. Roi hörte es, reagierte aber nicht.
    Er ging im Zickzack zwischen zertrümmerten Wagen, toten Tieren, den bis zur Unkenntlichkeit zerfetzten Körpern und den zerstörten Teilen von Hausrat, Gerätschaften und Waffen entlang. Die wuchtigen Außenmauern standen noch unverändert. Überall zeigten sich die Spuren der Brände. Ein Gestank nach trocknendem Blut, kaltem Rauch und dem klebrigen Sirup hing stechend zwischen den Aufschüttungen. Roi Danton blieb im Zentrum des Hofes stehen und ließ seine Blicke über das Schlachtfeld gleiten. Unter den Trümmern eines zusammengebrochenen Hauseingangs sah er zwischen hölzernen Säulen und versenkten Stützbalken die Leiche eines Terraners.
    Er legte den Körper, der von den Trümmern halb begraben war, frei. Über dem Kragen des Anzugs blickte ihn mit aufgerissenen Augen Gelja an. Drei abgebrochene Speere steckten im Brustteil des Anzugs. Das Magazin der Waffe war explodiert und hatte Geljas Unterarm abgerissen. Roi zerrte den Körper unter den Trümmern hervor, ging in die Knie und stemmte ihn hoch. Er schleppte den Leichnam bis zu einem halb zertrümmerten Wagen und legte ihn auf die schrägliegende Ladefläche.
    Wieder meldete sich sein Funkgerät.
    Diesmal schaltete Danton das Mikro ein und meldete sich. Die Stimme Sharno Dunravens klang gepreßt.
    „Verdammt, Roi! Wir machen uns Sorgen. Was ist los?"
    Roi hustete einige Male und antwortete mit rauer Stimme.
    „Nimm einen schnellen Gleiter und komm hierher. Zur Siedlung. Es hat schauerliche Kämpfe gegeben. Gelja ist tot, ich suche nach Maris. Ich habe einen löwenmähnigen Raumfahrer gefunden und mit ihm gesprochen. Ich warte auf dich, Dunraven - mach schnell, ja?"
    „Verlaß dich auf mich. Ich komme sofort. Wird nicht länger als eine Stunde dauern.
    Brauchst du etwas Bestimmtes?"
    „Nein. Ich suche weiter nach Maris."
    „Ich starte in ein paar Sekunden."
    „Danke."
    Roi erinnerte sich, daß Maris im ersten Morgengrauen verschwunden war, um zu versuchen, den fremden Raumfahrern zu helfen. Er ging hinüber zum Gefängnisturm und fand noch mehr Leichen. Es waren jene Eingeborenen, die er zuerst gesehen hatte, dann fand er Krieger der zweiten Gruppe aus den Wäldern, und dazwischen die Leichen der unterschiedlichen Fremden. Die Raumschiffsbesatzung umfaßte also mindestens fünf verschiedene Gruppen von Lebewesen. Müde und unter dem schockartigen Eindruck dieses entsetzlichen, mörderischen Kampfes suchte Danton weiter und fand im Verlauf der nächsten dreißig Minuten nichts anderes als Leichen und Zerstörung. Die Krieger mit den leichten Kampfwagen und auf den sechsbeinigen zottigen Bestien waren verschwunden. Sie hatten sich mit ihrer Beute wieder in die Wälder zurückgezogen. Roi hatte nur noch eine Hoffnung: sie durften Gelja nicht

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