1119 - Gestrandet unter blauer Sonne
Waffen in der Hand und machte sich bereit, abzuspringen und sich in einen harten Kampf zu stürzen - gegen einen Feind, der von ihnen seit einer Reihe von Generationen bekämpft wurde.
Ein Keil von zehn Mborras bildete sich langsam aus der Masse der heranrennenden Angreifer heraus.
Auf dem ersten Riesentier saß Marr'Gollg.
Jetzt stand er aus dem Sattel auf, überblickte die langgezogenen Reihen seiner Krieger und wirbelte die Waffe über seinem Kopf.
„Kämpft! Tötet! Plündert! Raubt! Kämpft wie eure Väter!" donnerte die Stimme des Anführers entlang der Kampf reihe.
Dann waren sie unmittelbar vor den Mauern und den Toren. Die Reste eines glimmenden Tores, ein halber Torflügel und eine Barriere aus Holz, Fahrzeugen und hastig herbeigeschleppten Bruchsteinen wurden durchbrochen. Von den Mauern schrieen die Verteidiger. Ein halbes Dutzend Mborras senkte die Köpfe und benutzte die hornigen Stirnen als Rammbock. Todesmutige Verteidiger, Reste von Feuern, abgebrochene Waffen und Haufen aus undefinierbarem Schutt flogen in wilden Haufen zur Seite. Ein Teil der hölzernen Mauer zerbarst unter den Rammstößen der riesigen Tiere. Die brechenden Bohlen zerschmetterten die Gelenke der Mborras, rissen die Nachtkämpfer aus den Sätteln und erschlugen die Verteidiger. Ein Gluthaufen, durch den die Mborras fegten, verwandelte sich in einen Regen aus roten, aufzischenden Kohlen, der umliegendes Holz und allerlei Abfälle in Brand steckte.
Die Kuluam schossen Pfeile mit eisernen Spitzen ab. Die Hagelschauer der Geschosse töteten und verwundeten nicht nur die Verteidiger, sondern auch einige der kleinen, fremdartigen Gestalten, die zwischen ihnen herumrannten und versuchten, sich mit ihren flammenden Waffen zu verteidigen.
Hinter den Tiergiganten, deren Gehörn wie eine mörderische Doppelsense wirkte, ergoß sich die Schar der Wagen aus nachgiebigem Holz in den großen Innenhof. Die Fußkämpfer sprangen ab, rissen die Schilde und die Streitäxte hoch und rannten auf die Türen und Eingänge der Häuser zu.
Die ersten Strahlen von Tagesfeuer zuckten über den Horizont und badeten die Wolken in ihr stechendes, gelbrotes Licht.
Zwei rasende Mborras, in deren Sätteln keine Krieger mehr saßen, hatten ihre kantigen Schädel gesenkt und rammten immer wieder die schenkeldicken Bohlen und Balken des Torturms. Das Gemäuer aus Holz, Lehm, Stein und Erdreich erzitterte und wankte. Auf der Plattform des Turmes standen schwankend zwei hochgewachsene Gestalten in Raumanzügen und versuchten sich zu wehren.
Ihre Waffen schleuderten abwechselnd gleißende Feuerlanzen nach den Eindringlingen oder emittierten fahle Strahlen.
Die Ssuinos drängten sich, als die Wagen in ihren Rücken leer wurden, zusammen und begannen schauerlich zu grunzen und zu heulen.
Innerhalb der großen, sich vielfach verzweigenden Siedlung brach das totale Chaos aus.
Jeder, der sich noch bewegen und kämpfen konnte, kämpfte gegen jeden.
Rücksichtslos drangen die Nachtmänner in die Häuser ein, nachdem die Schädel der Mborras riesige Löcher in die Wände gebrochen hatten. Aus dem Innern der Gebäude dröhnten die tödlichen Strahlen der fremdartigen Waffen hervor und schlugen die Eindringlinge zurück. Raumfahrer kämpften gegen eingeborene Krieger, Nachtmänner gegen Hirjymen. Die Kuluam plünderten Tote und Verletzte aus, warfen die Beute in die Wagen und fesselten die Frauen der Überfallenen. Die Feuer der Nacht waren heruntergebrannt, an anderen Stellen brachen neue Brände aus.
*
Roi Danton drehte ratlos den Kopf und versuchte, irgendwo in dem chaotischen Durcheinander Maris Zara zu finden. Die Sonne blendete ihn, als er auf der Plattform des schwankenden Torturms stand und sich umsah. Seine Funkanrufe waren nicht beantwortet worden.
„Ich habe ihn zuletzt bei den großen Raumfahrern mit den Löwenköpfen gesehen", sagte Gelja. „Sie sind von den anderen Eingeborenen überrannt worden."
Unter ihnen rannten schreiend Angehörige aller drei Gruppen hin und her. Die sechsbeinigen Riesentiere senkten ihre Köpfe, schrieen dumpf auf und rammten die Treppen und Eingänge der Gebäude.
Auch die Tortürme bebten unter dem Ansturm der Giganten. Nebeneinander stiegen Gelja und Roi auf und schwebten zu der Stelle hinüber, wo die Raumfahrer und Maris zum letzten Mal gesehen worden waren.
„Wir müssen ihn finden."
Roi warf einen langen Blick zurück. Der Hof lag im tiefen Schatten, nur die höchsten Teile der Bauwerke und die
Weitere Kostenlose Bücher