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112 - Der weiße Mönch

112 - Der weiße Mönch

Titel: 112 - Der weiße Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Wohlstand und größten Vergnügungen gekommen, doch obwohl er dem Erzdämon treu und in Dankbarkeit ergeben war, hatte er nach wie vor enormen Respekt - und Furcht vor ihm.
    „Bravo, Alois!" sagte Luguri leutselig. „Es wäre doch gelacht, wenn wir dem Weißen Mönch nicht überwältigen und Hunter, diesen Scheißer, nicht finden würden."
    Unruhe entstand unter den Dämonen im Opferkreis. Die meisten setzten sich auf. Einige fuhren hoch und winkten. Von außen näherte sich ein Trupp Monster.
    Luguri spähte zu ihnen hinüber und rieb sich die dürren Hände. „Es geht los, Alois! Die ersten Opfer sind uns in die Falle gegangen."
    Die Monster brüllten, grunzten entsetzlich und zerrten ihre Gefangenen zwischen die drei Meter hohen Steine.
    Luguri lachte höhnisch, als die Menschen vor ihm auf dem Boden lagen. Es waren drei Männer, und sie kamen ihm bekannt vor.
    „Euch habe ich schon mal gesehen!" rief er.
    Es waren Karl, Ullrich und Herbert. Nach der Flucht von der Klosterruine waren sie gut eine Stunde unterwegs gewesen. Sie hatten sich im Wald verirrt und waren vom Regen in die Traufe geraten. Dämonen hatten sie niedergeschlagen und verschleppt.
    „Erbarmen!" jammerte Herbert. Er rang die Hände und rutschte auf den Knien auf Luguri zu. „Töte mich nicht, großer Geist! Ich verspreche dir alles, was du willst. Mein Haus, mein Geld, meine Frau… "
    Luguri knurrte unwillig. „Du gehörst zu den hundert Blutopfern, die mir bei der Villa der Ghouls durch die Lappen gegangen sind. Ich brauche dich. Wärst du etwa bereit, ein Dämon zu werden?" „Ja", schrie Herbert. „Ja, ja, ja!"
    Karl und Ullrich blickten sich verzweifelt an. Bot sich hier eine Möglichkeit, einem grausamen Ende zu entgehen? Eilfertig schoben auch sie sich an den Schrecklichen heran und nahmen die gleiche Haltung wie ihr Freund ein.
    Luguri weidete sich an den Ängsten der Männer, dann„ brüllte er: „Nein! Dämonen habe ich genug. Was ich will, sind Blutopfer für mein Fest. Bis zum letzten Tropfen werde ich euch anzapfen."
    Er lachte meckernd, als sie umsanken und sich die Hände vor die Gesichter schlugen.
    Karl erkannte in einem der sie umringenden Gestalten plötzlich Alois, den Gastwirt.
    „Aber das - ist - ja…", stammelte er. „Mein Gott."
    Die Dämonen murrten. Es tat ihnen weh, wenn ihr Gegner beim Namen genannt wurde. Das war das reinste Gift für sie.
    „Der Adlerwirt!" stieß Karl hervor. „Himmel, so tu doch etwas für uns! Leg ein gutes Wort für uns ein. Wir werden untertänige Diener sein, wenn ihr uns Gnade erweist und uns aufnehmt. Wir werden alles, alles für euch erledigen."
    „Häuser anzünden", sagte Herbert mit schriller Stimme.
    „Frauen schänden", rief Ullrich.
    „Morden, plündern, Krankheiten verbreiten", schrie Karl.
    Alois ging zu ihnen und trat jedem einmal kräftig in die Seite. Sie fielen hin und krümmten sich vor Schmerzen.
    „Hört auf!" sagte der Adlerwirt. „Ich kann euer Gekläff nicht mehr ertragen."
    Luguri lachte dröhnend. „Recht so, recht so. Sie sollen vor Angst zappeln, damit sie einen Vorgeschmack von dem kriegen, was ihnen hier noch blüht."

    Coco Zamis und Burian Wagner waren mit einigen aus der Villa geretteten Menschen im Wald unterwegs. Burian hatte sich Donald Chapman, den Puppenmann, in die rechte Jackentasche gesteckt. Der Weg war lang, und man konnte es dem kleinen Mann nicht zumuten, an dem Marsch teilzunehmen.
    Sie waren auf der Suche nach der Klosterruine der Weißen Mönche und befanden sich am Fuß des Großen Arber. Das Dickicht des Waldes wurde immer dorniger und verfilzter. Die allgemeine Stimmung sank auf den Nullpunkt.
    „Gibt es die verdammte Ruine denn überhaupt?" fragte ein Mann.
    „Davon bin ich überzeugt", entgegnete Coco, die ehemalige Hexe der Schwarzen Familie.
    „Ich kann nicht mehr laufen", sagte eine Frau.
    Burian Wagner blieb stehen und drehte sich um. Was er erklärte, hörte sich ziemlich barsch an, war aber nicht ganz so hart gemeint; es entsprach seiner urbayerischen Art, sich deftig auszudrücken. „Mal herhören, Leute! Wem die Sache nicht gefällt, der hat jetzt noch Zeit, kehrtzumachen und seiner eigenen Wege zu gehen. Also los, entscheidet euch und hört mit dem Gemecker auf!"
    Einige sonderten sich sofort ab, grüßten kurz und verschwanden im Unterholz. Ein paar andere zögerten zunächst, schlossen sich dann jedoch den Abtrünnigen an.
    Zu den Übriggebliebenen sagte der stämmige Bayer: „Daß mir keiner von euch nachher

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