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112 - Der weiße Mönch

112 - Der weiße Mönch

Titel: 112 - Der weiße Mönch
Autoren: Dämonenkiller
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mit Beschwerden kommt. Wir machen keinen Sonntagnachmittagsspaziergang. Ist das klar?"
    „Klar", kam es im, Chor zurück - obwohl es nicht gerade enthusiastisch klang.
    Die Gruppe setzte sich wieder in Bewegung. Sie war jedoch keine fünfzig Meter weit gekommen, als sich plötzlich seitlich in den Büschen etwas bemerkbar machte.
    Coco erkannte die Gefahr sofort.
    „Achtung, die Dämonen kommen!" rief sie.
    Doch ihre Warnung erfolgte zu spät. Die Horden Luguris brachen so flink und überraschend aus dem Dickicht hervor, daß nicht einmal sie ihre magischen Fähigkeiten zum Einsatz bringen konnte. Es waren Untote, Kobolde, Schimären und Wer-Tiere, die da über sie herfielen, aber auch Dämonen, die wie normale Menschen aussahen.
    Burian Wagner kämpfte wie ein Stier, wurde jedoch wie alle anderen zu Boden geworfen und geschlagen. Don Chapman schlüpfte in einem günstigen Augenblick aus seiner Jackentasche und huschte unter einen Busch. Keiner der zeternden Dämonen hatte ihn bemerkt. Der Puppenmann beobachtete in ohnmächtiger Wut, wie seine Freunde gefangengenommen wurden. Keiner entkam. Don fragte sich, wie er ihnen helfen konnte. Er kam zu dem Schluß, daß es das einzig Vernünftige war, vorerst in der Nähe zu bleiben, sich zu verstecken und die Handlungen der Scheusale zu verfolgen. Vielleicht bot sich bald eine Möglichkeit, Coco beizustehen. Vielleicht kann ich auf irgendeine Art auch Hilfe holen, dachte er.
    Im Dickicht stießen die Dämonen nun nach und nach auch auf die Männer und Frauen, die sich von Cocos und Burians Gruppe abgesetzt hatten. Da half kein auch noch so erbitterter Widerstand, kein Weinen und kein Klagen - alle wurden gepackt und fortgeschleift.
    Ein leidlich hübsches Mädchen schaffte es, sich von zwei Greuelgestalten loszureißen. Schreiend rannte sie durch den Wald. Die Dämonen folgten ihr. In ihrer grenzenlosen Angst stolperte sie über eine Baumwurzel und kam zu Fall. Die Helfer Luguris stürzten sich auf sie, schlugen und traten sie und zerrten sie an den Haaren.
    Don Chapman ballte die winzigen Fäuste. Er wünschte sich, groß wie Unga zu sein, um unter den Schurken aufräumen zu können. Dann machte er sich aber klar, daß ihm selbst Kräfte wie die des Cro Magnon keineswegs weitergeholfen hätten. Es waren schätzungsweise zwei Dutzend Dämonen, die da ihre Geiseln vorantrieben. Wie konnte ein einzelner Mensch mit ihnen fertig werden?
    Auch Coco hatte sich ohne Erfolg gewährt. Sie trachtete danach, ihre Bewacher zu hypnotisieren, doch das wollte ebensowenig gelingen, wie ihr Versuch, sich in einen schnelleren Zeitablauf zu versetzen, um sich und die anderen zu befreien. Der Einfluß des Bösen war einfach zu stark. Sie mußte vorläufig kapitulieren.
    Die Gefangenen wurden zu der Lichtung gebracht, auf der Luguri seine verdammungswürdige Opferstätte errichtet hatte. Die Dämonen drängten ihre Beute zwischen den Menhiren hindurch. Dabei achteten sie darauf, daß niemand die Flucht gelang.
    Die Häupter der im Kreis befindlichen Wesenheiten ruckten herum.
    Luguri brüllte vor Begeisterung und führte einen wahren Freudentanz auf. Seine grünliche Fratze zeigte einen Ausdruck grotesker Verzückung. Was ihm seine Bastarde diesmal herangeschafft hatten, überstieg wirklich seine kühnsten Erwartungen. Noch hatte er den Dämonenkiller nicht fassen können - doch ihm war eine fast ebenso wichtige Person in die Klauen geraten.
    Er verharrte und bedeutete seinen Schergen durch ein paar herrische Winke, ihm die neuen Opfer vorzuführen. Eindringlich fixierte er das gutgewachsene schwarzhaarige Mädchen mit den üppigen Brüsten.
    Sein Blick sog sich geradezu an ihr fest.
    „Coco", sagte er genießerisch. „Die frühere Geliebte von Dorian Hunter.
    Erinnerst du dich an mich, Coco?"
    „Und ob."
    Sie musterte ihn ohne Angst und dachte an jenen furchtbaren Tat zurück, an dem Luguri dreizehn kleine Kinder besessen, gemacht hatte, um ihren Sohn zu finden und so den Dämonenkiller in eine Falle zu locken. Damals hatte sie sich mit Dorian in das St.-Patricks-Kinderhospital im Londoner Vorort Hackney begeben, um die dreizehn Kinder in Augenschein zu nehmen. In einem Zimmer waren sie auf den tolldreisten, in seiner Grausamkeit bisher unübertroffenen Erzdämonen gestoßen. Er hatte ein ähnliches schwarzes Gewand getragen wie jetzt, und auch sonst hatte er sich seit jener Zeit nicht verändert.
    „Der geballte Zorn himmlischer und weltlicher Gerechtigkeit soll dich treffen und
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