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112 - Der weiße Mönch

112 - Der weiße Mönch

Titel: 112 - Der weiße Mönch
Autoren: Dämonenkiller
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einmal: „Nein, das ist nicht wahr! Ich würde Dorian selbst befreien, wenn ich könnte. Aber die Schutzbarrieren im Gewölbe sind unüberwindbar, so daß es ein Himmelfahrtskommando wäre."
    „Na und?"
    „Gehst du so leichtfertig mit deinem Leben um?"
    „Sag mal, hast du schon vergessen was Dorian alles für uns getan hat als er bei uns war?" antwortete Abi aufgebracht.
    Er war bereit, sich für den Dämonenkiller dahinmetzeln zu lassen.
    „Ich will den Weißen Mönch finden und töten, damit Dorian frei wird!" rief er aus.
    Dorian, der Eremit, hätte etwas darum gegeben, seine Larve fallenlassen zu können. Doch er mußte an die Dinge denken, die Priorität besaßen. Außer Unga wußten nur Coco und Don Chapman, daß er mit Hermes Trismegistos, dem Dreimalgrößten, identisch war; und dabei sollte es bleiben, solange sich keine neue Situation ergab, in der er mit der andauernden Maskiererei Schluß machen konnte. „Also gut", sagte er, während Abi und Unga sich zornig anfunkelten. „Ich sehe ein, daß es keinen Zweck hat, dich zurückzuhalten, mein Freund. Dann nimm aber wenigstens meine Hilfe an. Ich führe dich. So ist das Risiko geringer, denn einige der magischen Fallen kenne ich ja bereits. Einverstanden?"
    „Das ist ein Wort", antwortete Abi hocherfreut. „Und Unga?"
    Der Cro Magnon seufzte. „Wohl oder übel muß ich meine Zustimmung zu diesem Wahnsinnsunternehmen geben. Ich bleibe hier oben als Wache zurück und halte Luguris Dämonen auf, die garantiert in Kürze aufkreuzen."
    Dorian, der Eremit, nickte. „Sehr gut. Viel Erfolg! Das fehlte uns noch, daß diese Kreaturen uns in dem Gewölbe in den Rücken fallen - bei allen Schwierigkeiten, die sich ohnehin schon bieten."
    In Wirklichkeit wollte der Dämonenkiller, daß Luguris Horden von neuem ins Labyrinth vordrangen und den unheimlichen Weißen Mönch fanden. Er nahm sich Abi Flindt nur an, um ihn zu beschützen.
    Unga blieb am Wald zurück und rief ihnen „Hals- und Beinbruch!" nach.
    Abi schritt neben dem Eremiten her und sagte: „So, du weißt also doch über den Weißen Mönch Bescheid. Habe ich mir gedacht. Warum hast du vorhin geschwindelt?"
    „Ich wollte euch nicht ins Unglück stürzen."
    „Die anderen drei sind getürmt. Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen."
    „Wenn wir sterben müssen, dann zusammen - und möglichst im Kampf', erwiderte der uralte Mann ernst.

    Das Grau des Himmels wurde düsterer und düsterer. Die Wolkendecke riß nicht auf und gestattete der Sonne kaum, sie mit ihren Strahlen zu durchdringen. Es würde eine mondlose, stockfinstere Nacht werden. Das Zwielicht der Abenddämmerung senkte sich auf das Land.
    Auf dem Platz inmitten der sieben Blutschalen-Menhire hatten sich Luguri und mehr als zwei Dutzend seiner Kreaturen zum Blutfest versammelt. Noch war die schaurige Versammlung nicht vollzählig; noch wartete man auf die übrigen Teilnehmer. Luguri hatte sie ausgeschickt, um neue Opfer zu holen. Teils geduldig, teils nervös kauerten die Schreckenswesen im Kreis der Opferstätte und tuschelten miteinander.
    Luguri sprach mit einem Dämon. Es handelte sich um einen fetten Mann, der in einem der Dörfer nahe des Fußes des Großen Arber als ehrbarer Gastwirt auftrat. In Wirklichkeit hatte er sich schon seit einiger Zeit dem Erzdämonen verschrieben.
    Luguri fluchte: Seine Froschaugen glühten wild. „Ich habe neue Helfer zur Klosterruine geschickt, Alois. Oh, ich koche vor Wut. Ich hätte nicht übel Lust, jemandem den Kopf abzubeißen und ihm die Gedärme rauszureißen."
    Alois, der fette Gastwirt, rückte etwas von Luguri ab. „Was ist denn aus den zwanzig Dämonen geworden, die Dorian Hunter fertigmachen sollten?"
    „Erst haben sie vier Menschen gefangen, darunter diesen Dänen, diesen Abi Flindt. Es schien alles gutzugehen. Aber jetzt sind sie verschwunden. Einfach weg. Sie geben kein Lebenszeichen mehr von sich. Die Irrwische konnten mir nur von den Überresten der beiden Vampire berichten. Irgend jemand hat sie am Waldrand vor der Ruine erledigt; Hermes Trismegistos!" Luguri heulte auf. Er hob die Krallenfinger, spreizte sie und verkrümmte sie wie ein Spastiker. „Das wird er mir büßen! Ich werde es ihm schon zeigen."
    „Wir finden Dorian Hunter schon", sagte der Dicke.
    Er gab sich Mühe, den Erzdämon friedlich zu stimmen, zuckte jedoch zusammen, als er Luguris Rechte auf seiner Schulter spürte. Man wußte nie, was diesem Ungeheuer gerade in den Sinn kam. Alois war durch ihn zu
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