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112 - Monster im Prater

112 - Monster im Prater

Titel: 112 - Monster im Prater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sterben würde, und er schien froh darüber zu sein.
Wörtlich sagte er etwa Folgendes: Endlich! Der Kreis schließt sich, auch für
mich. Mein Leben hat schon viel zu lange gewährt ... Eine Ewigkeit lang, mein
Junge. Damals, als in Wien die Pest umging, vor dreihundert Jahren, gab ’s mich
auch schon. Es war nicht mein Urgroßvater, der damals lebte und der Dracula
kannte. Nein, das war ich! Mit Wesen, die Kontakt zur Hölle haben, soll man
tunlichst den Umgang meiden... Ein Schwarzmagier, der auch zu meinem
Bekanntenkreis zählte, belegte mich und mein Dasein mit einem Fluch. Ich musste
weiterleben und durch die Lande ziehen - mit einem Frosch, den ich als Monster
ausstellen konnte. Diesem Frosch musste ich dienen. Niemand ahnte, dass der
Laubfrosch im Glas... in Wirklichkeit ein Geschöpf der Hölle war. Als er das
gesagt hatte, schloss er die Augen, nickte noch mal und meinte, dass er es
ernst gemeint hätte mit mir, als er mir den Vorschlag machte, ihn auf seinen
Reisen zu begleiten ... Und er gestand mir noch, dass insgesamt sieben Frauen
und Thomas Meixner dem Riesenfrosch zum Opfer gefallen sind.“
    Kurze Zeit
später wurden auch diese Aussagen durch Recherchen der Polizei bestätigt. Von
zwei weiteren vermissten Opfern hatte man bisher noch nichts gewusst, weil
niemand ihr Verschwinden gemeldet hatte.
     
    ●
     
    Auf dem Weg
zurück ins Ambassador wollte Morna Ulbrandson wissen, wieso Larry so plötzlich
gekommen war.
    „Durch eine
Polizeimeldung, Schwedenfee. Hans Pechsteiners Kadett war stark beschädigt
aufgefunden worden. Genau dort drüben auf dem Parkplatz, dem Haupteingang des
Praters gegenüber. Da machten wir uns sofort auf den Weg, und als wir
eintrafen, liefen uns schon in Scharen die Besucher entgegen und brüllten etwas
von einem Monster, das seinem Herrn und Meister außer Kontrolle geraten wäre.
Alles andere ergab sich dann von selbst..."
    „Und die
schöne Dame namens Stefanie, Sohnemann. Hatte sie nicht noch einen Tipp für
dich?“
    „Wäre das der
Fall gewesen, hätte ich bestimmt noch schneller eintreffen und vielleicht
deinen Ausflug auf das Riesenrad stoppen können. Nein, Stefanie hat sich nicht
mehr gemeldet. Als ihre sterblichen Überreste in der von ihr angegebenen
Katakombe niedergelegt und wie die anderen Knochen fein säuberlich aufgeschichtet
waren, war nur ein letztes, verwehendes Seufzen zu hören. Stefanie hat ihren
Frieden gefunden und die Welt der Lebenden vergessen.“
    „Dann sollten
wir auch ganz schnell das Monster und die Welt der Toten vergessen“, meinte Morna
und lehnte sich an seine Schulter. „Wien bietet bestimmt noch andere
Überraschungen als ein Monster im Prater. Die Zeitungen werden in den nächsten
Tagen viel zu berichten haben, von dem einzigen echten Monster, das je auf der
Erde geboren wurde.“
    „Solange sie
sich darauf konzentrieren, soll es mir recht sein, Schwedenmaid. Peinlicher
wäre mir, sie würden über uns berichten und einen Blick durch unser
Schlafzimmerfenster in der vierten Etage des Ambassador werfen. Du hast vorhin
von Überraschungen gesprochen. Ich hab eine für dich. Ich habe im Ambassador
eine Fürsten-Suite für uns gemietet.“ „Aber die Kosten, Larry! Du kannst doch
nicht auf Spesen abrechnen. X-RAY-1 wird ...“
    „... bestimmt
keinen Ton dazu sagen. Er ist bereits informiert - und die Mehrkosten trägt die
PSA. Gewissermaßen als Erfolgshonorar, weil wir’s heute noch
vor Mitternacht geschafft haben. Und damit haben wir auch Marlene
Kerstens Leben erhalten. Wie die anderen Frauen, die von Perkush und seinem
Monsterfrosch hypnotisch beeinflusst wurden, wäre auch sie noch gekommen, um
von dem höllischen Schreckgespenst verschlungen zu werden. Wir haben Zeit
gewonnen, viel Zeit, Schwedenfee. Und die können wir für uns nutzen ...“
    Sie sah ihn
von der Seite an. „Gab’s nicht - auch zwei kleine Fürsten- Suiten, für jeden
eine?“, fragte sie zaghaft.
    „Nein. So
etwas kannte man früher nicht. Ein Fürst ohne seine Mätresse, das ist ebenso
undenkbar wie ein Agent ohne Agentin ... Aber du brauchst keine Angst zu haben.
Die Betten sind für solche Fälle ausgestattet. Da kann überhaupt nichts
schiefgehen ...“ Und er grinste wie ein großer Junge, der sich einen Streich
ausgedacht hatte ...
     
    ENDE

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