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1120 - Geschäfte mit dem Tod

Titel: 1120 - Geschäfte mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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silbernen, haarlosen Kopf, dessen Gesicht weder eindeutig männliche noch eindeutig weibliche Züge trug, erinnerte Verkutzon eher an eine Plastik als an ein lebendes Wesen.
    Er war daran gewöhnt, ruhig und schweigend dazusitzen und innere Zwiesprache zu halten. Es gab nicht mehr viele Armadaschmiede, und die Stunden, in denen sie unmittelbaren Kontakt miteinander hatten, waren gezählt.
    Im allgemeinen machte Verkutzon die Einsamkeit wenig aus, aber in diesem Augenblick hätte er die Anwesenheit anderer Armadaschmiede geschätzt.
    Sie hätten miteinander über den Wert der bevorstehenden Übergabe reden können.
    Verkutzons Silberhaut schimmerte im Licht der Armadaflamme, die wie bei jedem Armadisten unverrückbar zwanzig Zentimeter über seinem Kopf schwebte.
    Seit dem Durchgang der Endlosen Armada durch TRIICLE-9 hatten angeblich einige Armadisten ihre Armadaflammen verloren. Abgehörte Funksprüche beinhalteten, daß die Armadaflammen der Betroffenen einfach erloschen waren.
    Verkutzon vermochte sich nicht vorzustellen, welche Folgen das haben konnte, aber er war sicher, daß ihn oder die anderen Armadaschmiede ein solches Schicksal kaum ereilen würde.
    Nicht die Söhne Ordobans, die im Begriff standen, die Macht über die Endlose Armada an sich zu reißen.
    Wenn er an die Zukunft dachte, geriet Verkutzon ins Träumen.
    Das Armadaherz war verstummt, es gab keine Anweisungen mehr. Entsprechend groß war das Chaos innerhalb der Endlosen Armada, das noch dadurch verstärkt wurde, daß einzelne Schiffe nicht zu ihren angestammten Einheiten zurückfanden.
    Ein gewaltiges Machtvakuum war entstanden.
    Für die Armadaschmiede konnte ein langer, nur heimlich geäußerter Wunsch endlich in Erfüllung gehen.
    Allerdings, erinnerte sich Verkutzon, während ein Zug der Bitterkeit sein bisher so entspanntes Gesicht härter aussehen ließ, gab es einige störende Faktoren, die berücksichtigt werden mußten.
    Da war diese Galaktische Flotte, deretwegen sie überhaupt erst durch TRIICLE-9 gegangen waren. Ein unsinniger Befehl des Armadaherzens! Die Raumschiffe der Galaktischen Flotte waren innerhalb der Endlosen Armada versprengt und wurden gejagt, aber wo immer sie in Erscheinung traten, sorgten sie für Unruhe. Deshalb gehörte es zu den vordringlichsten Aufgaben der Armadaschmiede, die Galaktische Flotte auszuschalten. Vor allem aber mußte deren Oberbefehlshaber, Perry Rhodan, unschädlich gemacht werden.
    Ein bösartiges Lächeln verzerrte das silberne Gesicht.
    Verkutzon war überzeugt davon, daß die BASIS sich nicht mehr lange in den Händen der Terraner befinden würde.
    Und mit Perry Rhodan hatte Verkutzon sich etwas Besonderes ausgedacht. Der Zufall hatte ihm diese Idee in die Hände gespielt. Der Zufall in der Gestalt eines Befleckten, der ihm darüber berichtet hatte, wie sehr Perry Rhodan daran interessiert war, Armadaflammen in seinen Besitz zu bringen.
    Verkutzon rührte sich in seinem Sessel, der inmitten der Zentrale der GRUNDAMOAR stand. Er war von Bildschirmen und Kontrollen umgeben. Der Sessel war am Ende eines beweglichen Auslegers befestigt, so daß Verkutzon bequem jedes der um ihn herum installierten Instrumente in kürzester Zeit erreichen konnte. Manchmal schien der Sessel regelrecht zu rotieren.
    Auf den Bildschirmen waren verschiedene Räume der GRUNDAMOAR zu sehen. Die GRUNDAMOAR gehörte zur überregionalen Technik der Endlosen Armada und war in einer Armadaschmiede erbaut worden. In ihrer äußeren Form glich sie einer der Schlafbojen, die überall mit der Endlosen Armada flogen und die Schläfer beherbergten.
    In ihrem Innern jedoch war die GRUNDAMOAR zu einem riesigen Laborschiff umgebaut worden. Hier fanden alle möglichen Experimente statt, über deren Ergebnisse Verkutzon regelmäßig an die Armadaschmieden berichtete. Es gab zwei Gründe, daß die Schmiede ihre Labors nicht innerhalb der Armadaschmieden einrichteten: Mit den Bojen waren sie beweglicher, und außerdem hielten sie die Risiken mancher Experimente von den Schmieden fern.
    In den Labors der GRUNDAMOAR arbeiteten Tausende von Armadamonteuren und ganze Scharen kleiner blaßhäutiger Wesen, die Nachkommen der Gutzellakoren waren.
    In ferner Vergangenheit hatten die Gutzellakoren eine eigene Armadaeinheit besessen, doch dann war ihr Talent für Laborarbeiten ihnen mehr oder weniger zum Verhängnis geworden. Die Armadaschmiede hatten sie in ihren Dienst gezwungen und allmählich willenlos gemacht. Mittlerweile waren die

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