1120 - Geschäfte mit dem Tod
watschelte auf den hageren Mann mit dem blassen Gesicht zu.
„Bist du bereit?"
„Laß uns unsere Ausrüstung zusammensuchen", sagte Alaska zu dem Mausbiber.
Ein Arzt mit einem Medoroboter betrat die Zentrale. Er desinfizierte Rhodans Hand und entnahm ihr ein kleines Stück Haut, das in einer ovalen Kapsel aufbewahrt wurde.
Rhodan stieg abermals in seinen SERUN.
„Haltet euch bereit", sagte er zu Gucky und Alaska. „Ich werde dem weißen Raben jetzt diese Kapsel persönlich überbringen. Wir wissen nicht, was danach geschieht, aber es könnte sein, daß unser Freund plötzlich das Weite sucht. Dann müßt ihr ihm folgen."
Javier räusperte sich durchdringend.
„Ich hab ein flaues Gefühl in der Magengegend", gestand er. „Es gibt Geschäfte, bei denen man alles verliert."
*
Der Anblick war identisch mit dem, den sie schon vor ein paar Stunden gesehen hatten: Perry Rhodan näherte sich in seinem SERUN dem weißen Raben.
In der Zentrale standen Gucky und Alaska dicht beieinander. Der Ilt war bereit zur Teleportation.
Zahlreiche Gedanken gingen Alaska durch den Kopf, aber er konnte sich auf keinen davon richtig konzentrieren.
Taurec, Roi und Javier hatten Rhodan noch einmal umzustimmen versucht.
„Niemand weiß, was sie mit dieser Gewebeprobe wirklich vorhaben", hatte Taurec gewarnt. „Auf ein bloßes Versprechen hin hast du zwei Instrumente kosmokratischer Technik und ein eigenes Zellgewebe geopfert."
Rhodan hatte sich als unnachgiebig gezeigt. Er schien alles daransetzen zu wollen, um wenigstens in den Besitz einer Armadaflamme zu kommen.
Alaska fragte sich, ob Gucky und er dem weißen Raben wirklich unbemerkt folgen konnten, wenn sich das als notwendig erweisen sollte. Der Einsatz würde eine ganze Reihe unkalkulierbarer Risiken mit sich bringen.
Aber Perry Rhodan war bereits dabei, die Kapsel mit der Gewebeprobe zu übergeben.
Die Männer und Frauen in der Zentrale konnten beobachten, wie Rhodan sich langsam um die eigene Achse drehte, um gleich darauf den Rückflug zur BASIS anzutreten. Die Übergabe der kleinen Kapsel war schweigend erfolgt.
Mit wachsender Spannung schaute Alaska zu. Er ließ den weißen Raben nicht aus den Augen. Bisher waren ihm diese Existenzformen immer ästhetisch und makellos erschienen, aber dieses Exemplar mit seinem fleckigen und teilweise verbeulten und eingerissenen Segel machte einen anderen Eindruck auf ihn.
„Er bewegt sich!" rief Waylon Javier.
Alaska zuckte zusammen. Er spürte, daß Gucky nach seiner rechten Hand griff.
Die Empfänger rauschten. Die Stimme des weißen Raben klang diesmal leicht verzerrt, als käme sie aus größerer Entfernung.
„Ich werde zurückkommen und eine Armadaflamme bringen", versicherte er. „Wartet hier auf mich."
Diese kurze Botschaft war gleichzeitig sein Abschied, denn er begann sich mit zunehmender Geschwindigkeit von der BASIS zu entfernen.
Alaskas Herz begann heftig zu schlagen. Es war bodenloser Leichtsinn, daß er an diesem Unternehmen teilnahm. Eine immer stärker werdende Furcht ergriff von ihm Besitz. In seinem Körper gingen irgendwelche Veränderungen vor sich. Was sollte er tun, wenn er sich draußen im Weltraum befand und sein Befinden sich immer weiter verschlimmerte?
Gucky drückte seine Hand.
„Fertig?"
„Ja", krächzte Alaska. „Wir können teleportieren."
Einer der unschätzbaren Vorteile von Chefreporter Schmackofatz war, daß Phobe Sam jederzeit mit ihm Kontakt aufnehmen konnte. Das funktionierte jedoch nur über Normalfunk, das heißt, die Entfernung, über die Sam mit dem Roboter sprechen konnte, durfte nicht allzu groß sein.
Was Sam irritierte, war die Tatsache, daß Schmackofatz seit seinem Aufbruch aus der Redaktion die Verbindung unterbrochen hatte.
„Melde dich, du einbeiniger Halunke!" flüsterte Sam erregt in seine Funksprechanlage.
„Ich will wissen, was sich alles in der Zentrale abspielt, damit der BASIS-KURIER rechtzeitig mit einem aktuellen Bericht herauskommen kann."
Die Empfänger gaben keinen Muckser von sich, so sehr Phobe Sam seine abstehenden Ohren auch dagegen preßte.
„Ich werde dich kurzschließen, sobald ich dich erwische!" drohte Phobe Sam, während er sich zunehmend Sorgen darüber machte, was Schmackofatz alles anstellen konnte.
Er schlug mit einer Faust auf die Funkanlage, aber auch das half nichts.
Sam entschloß sich, in die Zentrale zu gehen und Schmackofatz einzufangen, bevor er ein Unheil anrichten konnte. Da er zum Wartungspersonal für
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