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1120 - Geschäfte mit dem Tod

Titel: 1120 - Geschäfte mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Hamiller-Tube gehörte, konnte Sam jederzeit die Zentrale betreten.
    Als Sam gerade die Redaktion verlassen wollte, erhielt er einen Anruf von einem seiner freien Mitarbeiter. Etwa dreißig Raumfahrer in allen Sektionen der BASIS arbeiteten gegen ein kleines Entgelt für den Herausgeber des BASIS-KURIERS. Wenn sie interessante Nachrichten hatten, riefen sie Sam an.
    Diesmal war es Stoc Cagliofori aus dem R-Deck.
    Stocs langes und etwas einfältig wirkendes Gesicht war wie immer mit Hautöl eingeschmiert und glänzte wie eine Speckschwarte auf dem kleinen Bildschirm des Interkoms.
    „Ich bin einer heißen Sache auf der Spur, Phobe", sagte er. „Ich glaube im R-Deck sind ein paar Burschen dabei, eine Destillationsanlage einzurichten."
    „Ja, ja", antwortete Phobe, dem es unter den Nägeln brannte, so schnell wie möglich wegzukommen. „Ich habe Kummer mit meinem Reporter."
    „Jemand hat im Archiv Unterlagen über die Herstellung von Vurguzz gefunden", fuhr Stoc ungerührt fort. „Es ist zwar nur eine Vermutung ..."
    „Ich habe es wirklich eilig, Stoc", entschuldigte sich Phobe flehend. „Geh dieser Sache nach, ja? Wenn es stimmt, daß jemand an Bord schwarz brennt, bringen wir die Story ganz groß heraus."
    Stoc verzog das Gesicht.
    „Ich überlege, ob wir darüber berichten oder besser in den Kundenkreis eintreten sollten?"
    Sam stöhnte auf und unterbrach die Verbindung. Vermutlich war Stoc nun ein paar Tage sauer auf ihn, aber das mußte er einfach hinnehmen. Schmackofatz war jetzt wichtiger.
     
    *
     
    Sie materialisierten am oberen Rand des Segels. Alaska krallte sich in der zehn Meter dicken und wulstartigen Umsäumung des Segels fest. Das Material gab soweit nach, daß es Alaska Halt bot. Er schaute sich nach Gucky um, der neben ihm hing.
    Alaska senkte den Kopf, Unter ihm breitete sich eine matt schimmernde goldene Fläche aus. Sie schien endlos zu sein und war von zahlreichen dunklen Flecken unterbrochen.
    Nach seinem ersten Zusammentreffen mit einem weißen Raben hatte Gucky der Besatzung der BASIS berichtet, daß diese seltsamen Lebensformen auf der einen Seite eine glatte Außenhaut besaßen, die wie eine goldene Folie aussah. Die andere Seite bestand aus grobporigem Material und war von weißer Farbe.
    Alaska schaute sich nach der BASIS um, konnte sie aber nicht entdecken. Trotz seiner gewaltigen Größe versank das Trägerschiff in den Tiefen des Weltraums. Der Spezialhelm des SERUNS erlaubte Alaska die Beobachtung der benachbarten Sonnen.
    „Alles in Ordnung?" klang Guckys Stimme in seinem Helmempfänger auf.
    „Ja", bestätigte Alaska. „Ob er unsere Ankunft bemerkt hat?"
    „Das glaube ich nicht!" Wie immer zeigte sich der Mausbiber als Optimist. „Das Segel ist viel zu groß, als daß wir auffallen würden. Auf jeden Fall sind die schwachen Mentalimpulse, die aus dem Armadamonteur kommen, unverändert."
    Wieder starrte Alaska nach unten. Er versuchte, den Robotertorso auszumachen, der an einem drei Meter langen und beindicken Strang hing. Auf diese Entfernung war ihm das jedoch nicht möglich.
    „Ich habe den Eindruck, daß unser Transporter zusehends schneller wird", fuhr Gucky fort. „Vermutlich wird er bald in den Linear- oder Hyperraum eintauchen und dann seinem Ziel entgegenfliegen."
    Bisher war Saedelaere so sehr mit anderen Problemen beschäftigt gewesen, daß er sich über dieses Ziel noch keinerlei Gedanken gemacht hatte.
    Wohin würde der weiße Rabe sie tragen?
    Zu einem Planeten? Zu einem Stützpunkt im Weltraum?
    Alaska spürte ein Kribbeln in seinen Beinen. Es begann in den Waden und stieg hoch in die Schenkel, wo es. sich zu einem Brennen verstärkte.
    „Sollen wir versuchen, die BASIS über Funk anzurufen und ihnen zu sagen, daß wir gut angekommen sind?" erkundigte er sich bei Gucky.
    „Das wäre zu riskant", versetzte der Ilt. „Ich habe eine telepathische Nachricht an Fellmer Lloyd durchgegeben. Er wird mit mir Kontakt halten, bis wir den Normalraum verlassen."
    Je mehr Zeit verstrich, ohne daß der weiße Rabe auf ihre Anwesenheit reagierte, desto sicherer wurde Alaska, daß sie unentdeckt geblieben waren.
    Es war sicher die phantastischste Flugreise, an der er jemals teilgenommen hatte, aber seine Nerven waren viel zu angespannt, als daß er darüber lange nachgedacht hätte.
    „Wir wollen nur miteinander reden, wenn es unerläßlich ist", schlug Gucky vor. „Damit vermeiden wir, daß unsere Gespräche zufällig angepeilt werden."
    Alaska war

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