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1120 - Geschäfte mit dem Tod

Titel: 1120 - Geschäfte mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sind in der Lage, aus jeder einzelnen Zelle eines lebenden Wesens einen sogenannten Synchroniten zu schaffen. Ein Synchronite ist der äußere Doppelgänger des Originalwesens."
    „Kloning!" rief jemand im Hintergrund der Zentrale. „Die Armadaschmiede beherrschen das Kloning."
    Javier wurde übel. Damit hatte er nicht gerechnet. Das war schlimmer als alles, was er sich in seiner Phantasie ausgemalt hatte. Er warf einen scheuen Blick auf Rhodan, der noch immer vornübergebeugt dasaß.
    „Was weißt du über solche Synchroniten?" fragte Rhodan leise.
    „Sie sind zwar äußerlich exakte Kopien des Originals, aber als Individuen sind sie nicht viel wert", berichtete der Segler bereitwillig. „Es heißt, daß sie keine Seele und wenig Individualität besitzen. Ihr Intellekt ist beschränkt. Deshalb sind sie durch ihre Verhaltensweise auch leicht vom Original zu unterscheiden."
    Rhodan schien erleichtert zu sein.
    „Die Armadaschmiede könnten also einen Rhodan-Synchroniten niemals für einen Bluff einsetzen? Raumfahrer von anderen Schiffen der Galaktischen Flotte würden sofort merken, daß sie nicht den echten Rhodan vor sich haben, wenn sie meinem Synchroniten begegnen?"
    „Das ist anzunehmen", bestätigte der weiße Rabe. „Ich glaube auch nicht, daß es das Ziel der Armadaschmiede ist, so vorzugehen. Sie werden deinen Synchroniten, sofern es ihnen gelingt, ihn überhaupt zu schaffen, in einen Synchrodrom bringen."
    „Was ist ein Synchrodrom?"
    „Eine flugfähige Station im Weltraum. Dort bewahren die Armadaschmiede viele Synchroniten auf. Spezialisten sind mit den Synchroniten befaßt. Die Doppelgänger werden mit bestimmten Instrumenten beeinflußt. Im Lauf der Zeit gelingt es den Armadaschmieden, die Origiinalgeschöpfe über die Synchroniten zu beeinflussen."
    Rhodan lachte kurz auf.
    „Das ist doch nur ein Gerücht, das die Armadaschmiede verbreitet haben, um ihre Gegner einzuschüchtern!"
    „Das mag sein", schränkte der weiße Rabe ein. „Wir wissen nicht viel über Synchroniten und Synchrodrome. Wenn es ein Gerücht ist, kannst du froh sein. Auf jeden Fall wird berichtet, daß die Armadaschmiede durch Manipulationen an den Synchroniten Einfluß auf die Originalkörper ausüben können."
    Rhodan fuhr sich mit beiden Händen, durch die Haare.
    „Wenn sie einen Synchroniten von mir schaffen und ihn in ein Synchrodrom bringen, könnten sie also über ihn Gewalt über mich erlangen?"
    „Ja", bestätigte der weiße Rabe.
    „Das ist unmöglich!" stieß Waylon Javier hervor. „Das kann es nicht geben."
    „Sie haben die Instrumente dafür", fuhr der weiße Rabe fort. „Und sie waren bestimmt nicht ohne Grund hinter einer Zellgewebeprobe von Perry Rhodan her."
    „Auf jeden Fall können sie einen oder sogar mehrere Doppelgänger schaffen", sagte Rhodan dumpf. „Das ist schließlich schon schlimm genug."
    Roi Danton trat hinter seinen Vater und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    „Vergessen wir nicht Gucky und Alaska", sagte er. „Sie sind mit dem Befleckten unterwegs. Sobald sie herausfinden, was gespielt wird, werden sie eingreifen."
    Rhodan richtete sich auf.
    „Alle Wissenschaftler und Spezialisten an Bord der BASIS sollen in den Konferenzraum des Zentraldecks kommen. Ich möchte die Sache mit ihnen besprechen."
    Ohne ein weiteres Wort verließ er die Zentrale. Die anderen schauten ihm mehr oder weniger ratlos nach. Javier gab Rhodans Befehl über Interkom an die BASIS-Besatzung weiter.
    „Was hältst du davon?" wandte er sich dann an Roi.
    „In ferner Vergangenheit gab es auf der Erde bei einigen Ureinwohnern im karibischen Raum seltsame Bräuche, den sogenannten Voodoo-Zauber." Roi lächelte zaghaft. „Einer der Riten bestand darin, kleine Puppen von Gegnern anzufertigen und sie mit Holzspießchen zu durchbohren. Tatsächlich sollen einige Menschen dabei gestorben sein. Ich weiß auch nicht, warum, aber diese alten Geschichten kamen mir unwillkürlich in den Sinn, als ich den weißen Raben von den Synchroniten reden hörte."
    Javier machte eine Bewegung, als wollte er etwas wegwischen.
    „Das ist ja alles verrückt!" fuhr er Roi an. „Wir fangen schon an, Gespenster zu sehen."
    Roi rieb sich das Kinn.
    „Du kannst sagen, was du willst, Javier, aber keiner von uns wird jetzt noch die Vision loswerden, daß irgendwo dort draußen in den Tiefen von Mzweiundachtzig ein seelenloser Doppelgänger von Perry entsteht." Seine Augen bekamen einen fiebrigen Glanz. Er deutete auf den Bildschirm,

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