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1121 - Der Sonnenhammer

Titel: 1121 - Der Sonnenhammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Fluglage", warnte French. „Wenn wir die Stabilität verlieren, ist alles aus."
    Das dumpfe Dröhnen der Triebwerke wurde lauter. Drunten auf dem Talgrund machten die Schatten der Nacht sich breit. Auf dem Heckvideo schob sich die Spitze eines Berges wie ein Horn in die blutrot leuchtende Sonnenscheibe. French wandte sich um, warf einen Blick in Richtung der zentralen Konsole. Jani Nikko lächelte ihm zu. Von der Sorge, die sie bewegte, war ihr nichts anzusehen.
    ,,Wir schaffen es, Jani", sagte French.
    Zwölf Minuten später war die Sonne verschwunden. Noch ein paar mal waren Blitze durch den roten Abendhimmel gezuckt, aber je flacher der Schusswinkel wurde, desto schwerer fiel offenbar dem fremden Schützen das Zielen. Keiner der Einschläge wurde der STATEN-ISLAND gefährlich. ,,Ich brauche eine umfassende Schadensanalyse", sprach French Sringar die Bordpositronik an. ,,Die STATEN-ISLAND ist hinter dem Terminator verschwunden", meldete Waylon Javier. „Sie hat einen Treffer abgekriegt, soweit wir erkennen können, aber die Lage scheint nicht kritisch zu sein." ,,Nimm bei der ersten Gelegenheit Verbindung mit der Fähre auf", riet Perry. „Ich möchte wissen, welcher Teufel den Kommandanten reitet." ,,Das wird erst möglich sein, wenn das Fahrzeug über einhundert Kilometer Höhe hinausgeklettert ist", antwortete Waylon. „Unterhalb dieser Grenze existiert ein Blackout, der ohne Zweifel durch die energetische Aktivität des Sonnenhammers ausgelöst wird. Wenn ich den Piloten der STATEN-ISLAND richtig beurteile, wird er versuchen, den gesamten Planeten zwischen sich und die Sonne zu bringen. Erst dann steigt er im Planetenschatten auf. Er hat die Trümmer der beiden zerstörten Fähren in der Nähe des Landefelds gesehen und weiß, was ihm blüht, wenn er sich nicht vorsieht."
    Zwei unförmige, in SERUN-Monturen gekleidete Gestalten materialisierten in Perry Rhodans Nähe. Die Helme öffneten sich mit leisem Zischen und falteten sich nach hinten. Die beiden Teleporter waren zurückgekehrt. Ein Blick in ihre abgespannten Gesichter genügte. Die Mission war fehlgeschlagen. ,,Keine Chance", stieß Ras Tschubai keuchend hervor. „Wir kommen nicht heran. Das Ding ist mit einem Schirmfeld umgeben, das von psionischen Kräften nicht durchdrungen werden kann. Wir wurden zurückgeschleudert." ,,Fünfmal", knirschte der Mausbiber. „Wir experimentierten mit verschiedenen Sprungvektoren und weiten. Es hat keinen Zweck, Perry."
    Perry nickte. Der Versuch hatte gewagt werden müssen. Dass wenig Aussicht auf Erfolg bestand, war jedem von Anfang an klar gewesen.
    ,,Wie bewähren sich die Zusatzgeräte?" fragte Perry und deutete auf tornisterförmige Aggregate, die die beiden Teleporter zusätzlich zu der umfangreichen Ausstattung der SERUN-Anzüge umgeschnallt hatten. ,,Ausgezeichnet", antwortete Ras Tschubai. „Wir drangen tief in die innere Korona vor, bis nahezu an die Grenze der Photosphäre. Die Temperaturen dort unten lagen bei fünftausendfünfhundert Grad. Sie wurden mühelos neutralisiert. Ebenso Partikelströme und Turbulenzen." ,,Ich brauche nicht zu sagen, dass ich euch dankbar bin", lächelte Perry. „Ihr habt das Ziel nicht erreicht, aber allein die Bestätigung, dass die SERUN-Monturen mit den Zusatzgeräten die Umwelt einer Sonnenoberfläche verkraften können, ist von unschätzbarem Wert. Ihr habt die Ruhe verdient, aber bevor ihr euch ausstreckt, sagt Miztel, ich bräuchte noch zehn solcher Anzüge."
    Miztel, der Arkonide, war einer der geschicktesten Bordingenieure der BASIS und ein „Mädchen für alles", das vor keinem technischen Problem zurückschreckte. Die Zusatzausstattung der SERUN-Monturen für Vorstöße auf den Grund der Sonnenkorona war seine Idee gewesen, und die Idee hatte sich bewährt.
    Perry sah sich um, nachdem die beiden Mutanten ihn verlassen hatten. ,,Hamiller?" rief er. ,,Hier, Sir." ,,Was macht die CERBERUS?" ,,Ist in neunzig Minuten startbereit, Sir." ,,Gut."
    Wenige Minuten später betrat Gesil den Raum. Perry sah ihr schuldbewusst entgegen. ,,Ich bewundere deine Geduld", sagte er. „Wenn du gekommen bist, um mir mitzuteilen, dass du dir das Leben einer Jungverheirateten anders vorgestellt hast, dann gebe ich dir völlig recht."
    Sie trat zu seinem Sessel und strich ihm übers Haar. ,,Glücklicherweise hast du einen Ehevertrag mit einer sehr geduldigen Frau abgeschlossen", antwortete sie mit leisem, freundlichem Spott. „Ich weiß, was sich hinter dieser krausen Stirn

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