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1121 - Der Sonnenhammer

Titel: 1121 - Der Sonnenhammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angestellt hatte, ging hervor, dass der Sonnenhammer sich annähernd 18000 km unter der Oberfläche der Sonnenkorona befand. Es stand nicht fest, ob er sich in einem stabilen Orbit bewegte oder an Ort und Stelle stand und sich mit Kräften, deren Quelle selbst der phantasiebegabteste Experte sich nicht vorzustellen vermochte, gegen den immensen Sog der Schwerkraft stemmte. Bisherige Beobachtungen sprachen zugunsten der letzteren Möglichkeit. Das Tal der Adler lag unter kontinuierlichem Feuer.
    Vier Stunden noch, bis die CERBERUS soweit präpariert war, dass sie einen Vorstoß ins Innere der Korona wagen konnte. Perry beschäftigte sich mit dem Gedanken, wie das Unternehmen ablaufen solle und welche Besatzung für die kleine Space-Jet am geeignetsten sei. Mehr als drei oder vier Mann wurden nicht benötigt. Gucky und Ras Tschubai mussten bereitstehen, um notfalls eingreifen zu können. Es musste dafür gesorgt werden, dass ...
    Alarmpfeifen schrillten. Perry fuhr in die Höhe. ,,Hamiller, was ist los?" rief er. ,,Bewegung auf der Oberfläche von BASIS-ONE", antwortete die Positronik. „Eine Fähre ist gestartet. Es handelt sich um die STATEN-ISLAND, Sir."
    In einer Höhe von eintausend Metern überquerte der Gleiter die Kette der Hügel. Janis und Bom Gerards gemeinsamen Bemühungen war es inzwischen gelungen, Nadu Najeeb wieder zu Bewusstsein zu bringen. Sie war apathisch, stand ohne Zweifel unter dem Einfluss eines psychologischen Schocks. Auf Fragen antwortete sie mit unzusammenhängenden Äußerungen, bis French schließlich sagte: ,,Lasst sie in Ruhe. Sie wird sich erinnern, wenn sich die Psychomeds mit ihr beschäftigt haben."
    Über der nördlichen Ebene lag ein graues Tuch aus Qualm. Nur mit Mühe konnte French die Umrisse einiger Fähren ausmachen. Er fragte sich, warum sie bei Beginn des Bombardements nicht sofort gestartet waren und sich aus dem Staub gemacht hatten. Es war schließlich nicht überall so, dass die Mannschaft einen Tag freibekommen hatte, weil die Ladung nicht planmäßig gelöscht werden konnte. Üblicherweise arbeiteten die Fähren nach einem strikten und keineswegs gemächlichen Fahrplan. Die Mehrzahl der Fahrzeuge, die er sah, war voll bemannt. Warum waren sie noch hier?
    Als er den Grund erkannte, war ihm zumute, als striche ihm eine kalte Geisterhand über den Rücken. Zuerst wusste er nicht recht, was er mit den schwarzen Brocken anfangen sollte, die überall im Gelände herumlagen und zum Teil tiefe Krater in den Boden geschlagen hatten. Als er tiefer ging, erkannte er Fahrzeugteile verbrannte Wrackstücke, die beim Sturz durch die Atmosphäre zur Weißglut erhitzt worden waren.
    In halbflüssigem Zustand waren sie auf die von Gräsern und Büschen bewachsene Ebene geprallt. Um jede Einschlagstelle zog sich kreisförmig eine Fläche verbrannter Vegetation.
    French schluckte. Das waren mehr Trümmer, als eine einzige Fähre hergeben würde.
    Mindestens zwei Fahrzeuge lagen dort unten in Einzelteilen verstreut. Der fremde Gegner hatte sie abgeschossen, offenbar außerhalb oder in den äußersten Schichten der Atmosphäre. Kein Wunder, dass die übrigen Fähren sich nicht vom Fleck rührten.
    Er fand die STATEN-ISLAND. Sie schien intakt, aber wenige hundert Meter von ihrem Standort zog sich eine tiefe, ausgeglühte Furche durch den Boden. Der Blitz hatte auch hier draußen zugeschlagen. Hilfloser Zorn packte French. Wie wollten sie die kostbare Ladung der STATEN-ISLAND retten, wenn der Unbekannte alles zerstörte, was sich von BASIS-ONE zu entfernen suchte und zwar offenbar mit wesentlich größerer Zielsicherheit, als er seine unheimliche Waffe auf der Oberfläche des Planeten einzusetzen vermochte?
    Von jenseits der Hügel hallte ein krachender Donnerschlag, als der Gleiter aufsetzte und French das Luk öffnete. Sie halfen Nadu beim Aussteigen. Beim Anblick der Fähre änderte sich der bisher seelenlose Ausdruck ihrer großen, dunklen Augen. Es kam Leben in ihren Blick. ,,Mein Schiff", flüsterte sie. „Zurück... zurück zur BASIS!"
    Die Hälfte der Mannschaft befand sich an Bord. Der Rest hatte von der unplanmäßigen Freizeit Gebrauch gemacht wie Jani und French und steckte irgendwo im Tal der Adler.
    Auf die Flugtauglichkeit der STATEN-ISLAND hatte dieser Umstand keinen Einfluss. Die Fähre konnte zur Not von einem einzigen bedient werden solange er sich nur auskannte. French überprüfte die Ladung. Die NS-Reaktoren waren sicher verstaut. Die Lastenroboter, die etwa um diese

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