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1122 - Raubzug der Armadaschmiede

Titel: 1122 - Raubzug der Armadaschmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Deckung. In zwei Kilometern Entfernung operierte ein Schwarm Armadamonteure. Roi umflog sie in weitem Bogen. Sie nahmen das Fahrzeug nicht zur Kenntnis. Die weiße Helligkeit rührte von einem Kranz kugelförmiger Heliolampen, der wenige hundert Meter über der Kuppe des Robotgiganten schwebte. Je näher das Boot dem Koloß kam, desto steiler wurde der Einfallswinkel des Lichtes, desto geringer die Blendwirkung. Zusätzlich hatte die Glassitkuppel sich zu verfärben begonnen und sorgte dafür, daß im Innern des Fahrzeugs nicht mehr als zuträgliche Helligkeit herrschte.
    Zum ersten Mal sah Roi die Schründe und Klüfte, die sich durch die Außenhülle des zwölfhundert Meter hohen Kerns der Riesenmaschine zogen. Es war, als hätte ein wahnsinniger Architekt sich hier ausgetobt. Das Gebilde, durchweg in Schwarz gehalten, erweckte den Anschein eines Gebäudes, an dem von einhundert Generationen jede einzelne ihren eigenen Anbau hinterlassen hatte. Die Form des Kernteils war im großen und ganzen die eines Zylinders von vier Kilometern Durchmesser, aber aus der Nähe war von der Grundform wegen der zahllosen An- und Überbauten nichts mehr zu erkennen.
    Grelles Licht wechselte mit tiefem Schatten. Roi hatte eine Idee. Die zeitgenössische Technik, zu der er auch die der Armadaschmiede zählte, kannte viele Weisen der Wahrnehmung, aber die älteste aller Methoden war noch immer die wirksamste - zumindest solange es sich um Beobachtungen über kurze Distanz handelte: die optische.
    Wer sich unsichtbar zu machen verstand, verringerte die Gefahr des Entdecktwerdens.
    Roi steuerte das Boot in eine der finsteren Nischen. Er ließ den Bordscheinwerfer kurz aufflammen, um sich zu orientieren, und landete auf einer glatten, metallenen Fläche, die dem Fahrzeug ausreichend Platz bot. Hoch über ihnen wölbte sich ein mächtiger, balkonartiger Auswuchs. Er war es, der das Licht der Heliostrahler fernhielt.
    Sie kletterten hinaus. Die Metallplatte unter ihren Füßen zitterte und vibrierte. Aus dem Innern des Kolosses kam ein unaufhörliches Dröhnen und Rumpeln, das es ihnen schwer machte, sich miteinander zu verständigen. Roi untersuchte die Rückwand der Nische und fand eine Reihe von Vorrichtungen, die er für Schotte oder Luke hielt. Es wurde ihm heiß bei dem Gedanken, daß er auf diesem Weg womöglich unbemerkt ins Innere des Kolosses gelangen könne. Er sah keinen Öffnungsmechanismus, aber davon würde sich niemand, der einen halbwegs leistungsfähigen Blaster besaß, abhalten lassen.
    Ein heftiger Knall erschütterte sein Trommelfell. Naomi schrie auf und rüttelte ihn an der Schulter. Sein Blick folgte ihrem ausgestreckten Arm. Er sah zwischen den Kanten der Nische hindurch auf die hell erleuchtete Wüste hinaus. Schrilles Kreischen und Knirschen wie von gepeinigtem, überbeanspruchtem Metall war zu hören. Und dann erkannte er, was Naomi meinte.
    Eines der Krakenbeine war in Bewegung geraten.
    Es war jenes, das mit seinem Landeteller dem Tal der Nandiren am nächsten zu Boden gegangen war. Der Teller hatte sich bereits von der Oberfläche der Wüste gelöst. Er allein war ein furchterregendes Gebilde, mit einem Durchmesser von achthundert Metern. Das Bein knickte in mehreren Gelenken ab, drehte sich ein wenig nach Osten und begann, die Gelenke wieder zu strecken. Alles in allem war es ein überaus langsamer Vorgang - kein Wunder bei den Millionen von Tonnen, die hier bewegt werden mußten. Aber Roi hatte jegliches Zeitempfinden verloren. Mit ungläubigem Staunen beobachtete er, wie das Bein länger wurde, während ein Teil der von den Gelenken verursachten Knicke verschwanden. Es wuchs, als trüge es eigenes Leben in sich, auf das Tal der Nandiren zu. Der Teller näherte sich in spitzem Winkel dem Boden. Staub wallte auf. Abermals knallte es wie ein Kanonenschuß.
    Der Teller war gelandet. Das Rumpeln und Dröhnen, das aus dem Innern des Zylinders drang, wurde abrupt lauter. Man brauchte nicht viel Phantasie, um sich vorstellen zu können, was jetzt geschah. Das Krakenbein hatte mit dem Abbau des Erdreichs begonnen. Der Teller war auf einer Stelle gelandet, die die Armadamonteure als rohstoffreich bezeichnet hatten. In gewaltigen Massen wurde Wüstensand ins Innere des mächtigen Beines gesogen. Mechanismen im Innern sorgten dafür, daß das Unbrauchbare vom Brauchbaren getrennt wurde. Der taube Wüstenstaub würde zum Schluß wieder ausgespieen werden; die Rohstoffe landeten im Innern des Zylinders.
    Aber um die

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