1123 - Brutstätte der Synchroniten

Einsatz selbst benötigte.
    „Arnibon, hast du die Bombe?"
    Der Mineur deutete auf den linken Schuh seines Sreaker-Verstärkers, aus dem ein kurzes Rohr ragte.
    „Ist abschußbereit, aber noch nicht geschärft", meldete Arnibon.
    Vulambar machte mit beiden Linken die Faust der Anerkennung. Sein Verstärker war fertig, er sah tatsächlich aus wie ein äußeres metallenes Skelett. Er schlüpfte hinein, ließ die Verschlüsse an Armen, Beinen und auf der Brust zuschnappen, überprüfte den Sitz und klopfte sich mit der unteren Rechten zufrieden auf den verstärkten Oberschenkel. Er schaltete die Energiezufuhr ein.
    Von diesem Augenblick an arbeitete der Verstärker. Er verlieh dem Träger das Zehnfache seiner Körperkraft und verzehnfachte seine Schnelligkeit. Und dazu kam noch das Waffensystem ... nur bedauerlich, daß man die Kampfhelme hatte zurücklassen müssen.
    „Soldaten - der Kampf kann beginnen!"
    Vulambar brachte sich mit einem einzigen Sprung zum Ausgang. Er legte dabei fünfzehn Meter zurück, seine Beinverstärker fingen den Aufprall am Boden auf.
    Mit einer blitzschnellen Handbewegung stieß er die Gleittür auf. Dahinter stand - für beide Teile unerwartet - ein Armadamonteur. Vulambar schleuderte ihn mit einer heftigen Bewegung des linken Armpaars gegen die Wand und zerstrahlte ihn.
    Damit habe ich meinen Soldaten den Weg vorgezeichnet, dachte er - und genauso wollte er es im Kriegstagebuch formulieren. Und weiter würde er schreiben: Fühle mich ganz ausgezeichnet. Mein Verstärker funktioniert wie nie zuvor.
    Verschmelze förmlich mit ihm. Es ist, als pumpe mein mechanisches Herz das Blut nicht durch meine Adern, sondern durch das Verstärkerskelett. Möchte gerne den Adrenalinausstoß messen, muß phänomenal sein. Ich könnte diesen ganzen verdammten Synchrodrom im Alleingang niederreißen. Soll ich es tun? Aber ich habe Erbarmen mit meinen Soldaten. Sie haben sich auf den Kampf gefreut, ich kann sie nicht enttäuschen.
    Da tauchen zwei Armadamonteure auf - nein, es muß Schmiede-Monteure heißen, denn sie stehen nicht im Dienst der Endlosen Armada. Die Schmiede sind machtbesessene Außenseiter. Tod ihnen! Ich weiche zur Seite aus, so daß meine Soldaten freie Bahn haben. Sie schießen gezielt und dosiert. Die beiden Schützen lassen sich zurückfallen, sichern die Flanken, so daß das nächste Glied in der Reihe zum Schuß kommt. Alarm im Synchrodrom! Kein Zweifel, man hat uns entdeckt, als Eindringlinge eingestuft, und das ruft die Monteure der Schmiede auf den Plan. Nun werden schwerere Geschütze aufgefahren. Ein Monteur, so dick, daß er den Korridor in der Breite ausfüllt, verstellt den Weg. Er ist ein einziges Waffenarsenal. Er stinkt nach Panikstrahlung und Individualdemolitoren. Er kommt nicht zum Zug, denn wir decken ihn mit Dauerfeuer ein.
    Verbarrikadiert sich hinter einem Energiefeld. Ein Bruder von ihm taucht hinter uns auf, verbaut uns den Rückweg. Zwingen auch ihn durch Dauerfeuer zur Passivität. Die Atempause wird genutzt. Strahlen uns durch die seitliche Wand einen Weg. Meine Männer dringen zuerst durch. Ich bleibe zurück, schüttle dreimal die Fauste, dann springe ich zurück in den Korridor und feuere gleichzeitig in beide Richtungen.
    Dann wieder nichts wie zurück ins Versteck. Hinter mir zeigen zwei dicht aufeinanderfolgende Explosionen an, daß ich die Monteure richtig eingeschätzt habe; sie sind auch wirklich leicht auszurechnen, ob sie nun den Schmieden dienen oder der Armada. Sie mußten einfach ihre Schutzschirme abschalten, als sie nicht mehr unter Beschuß standen. Und ich brauchte nicht mal richtig zu zielen, um diese wuchtigen Dinger zu treffen. Mit zwei Sätzen bin ich bei meinen Soldaten. Sie stehen vor einem kreisrunden Schacht, der nach oben und unten führt. Hinauf müssen wir, sage ich, denn unter der Kuppel sind die Synchroniten. Aber wie das machen? Wir haben keine Helme und daher auch keine Antigravaggregate. Das nächste Deck ist gut sechs Sreakerlängen über uns. Ein Sprung über eine Höhe von neun Metern ist kein Problem, aber der Schacht hat einen Durchmesser von sieben Metern, und das macht die Sache schwierig. Sarlag stellt sich für einen Test zur Verfügung. Ohne lange zu überlegen, springt er. Sein Verstärkerschnellt in die Höhe. Aber er erreicht das obere Deck nicht, verfehlt es nur knapp, stürzt in die Tiefe. Er landet zehn Meter unter uns auf einer Plattform, die mit irgendwelchen Ersatzteilen und einem Monteur auf dem Weg nach oben