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1123 - Brutstätte der Synchroniten

Titel: 1123 - Brutstätte der Synchroniten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht einmal mit einem Daumen, als wieder Armadamonteure auftauchten und sie mit Hypnosuggestoren zu beeinflussen versuchten. Es fand nur ein kurzer Schußwechsel statt, dann herrschte wieder Ruhe. Danach erfolgten keine weiteren Angriffe mehr.
    Vermutlich hatte Verkutzon befohlen, weitere Kämpfe zu vermeiden, um die wertvollen Anlagen nicht zu gefährden.
    Sie kamen in einen Ringkorridor, in dem die großen zylinderförmigen Behälter, die Vulambar bereits aus Stoccers Holo kannte, in langer Reihe nebeneinander standen.
    „Wie viele solcher Brüter gibt es?" fragte Vulambar.
    „Einhundert", antwortete Dam-Krasseur bereitwillig. „Aber nur ein Bruchteil davon ist in Betrieb ... Du kannst uns Schleicher nicht für das verantwortlich machen, was in den Synchrodromen geschieht. Würden wir die Arbeit niederlegen, wäre das unser Tod, und andere würden für uns einspringen. Uns trifft keine Schuld."
    „Und doch werdet ihr zur Verantwortung gezogen werden", sagte Vulambar wütend.
    „Irgendwann wird das Armadaherz sein Schweigen brechen. Und dann wird Ordoban euch richten."
    „Die Schmiede sind ‚Ordobans Söhne’", erwiderte Dam-Krasseur, als sei das Rechtfertigung genug für ihre Handlungsweise. „Sie können nichts Unrechtes tun." Der Schleicher blieb vor einem der Zylindergefäße stehen. „Das ist der Brüter Nummer vierzig."
    „Öffne ihn!" befahl Vulambar und brachte seine Linkehandwaffen in Schußposition. Er war bereit, seinen Synchroniten zu zerstrahlen und damit den Startschuß für einen Vernichtungsfeldzug zu geben, wie ihn die Armadaschmiede noch nicht erlebt hatten.
    Dam-Krasseur zögerte, dann öffnete er die Verschlußklappe. Als die Klappe offen stand, wurde automatisch eine Bahre ausgefahren. Sie war leer.
    „Was soll das?" rief Vulambar in wildem Zorn. Er feuerte blind drauflos, er konnte nicht an sich halten. „Warum ist der Brüter leer?"
    „Das kann nur bedeuten, daß dein Synchronite die Interphase erreicht hat und zur Synchroniten-Station gebracht wurde", antwortete Dam-Krasseur kleinlaut. Wie um jede Schuld von sich zu weisen, fügte er hinzu: „Ich habe selbst nichts damit zu tun."
    Vulambar stellte das Feuer ein. Es erleichterte ihn ein wenig, zu sehen, daß der Brüter unbrauchbar war.
    „Und was bedeutet das im Klartext?" fragte er.
    Dam-Krasseur zögerte wieder, bevor er antwortete: „Das kann nur bedeuten, daß dein Synchronite an einen Steurer angeschlossen wird und jederzeit zum Einsatz kommen kann ..."
    Einsatz kommen kann... Einsatz kommen kann... hallte es in Vulambars Geist nach, er würde es so in sein Kriegstagebuch übernehmen.
    Nun war es uni den letzten Rest seiner erzwungenen Zurückhaltung geschehen. Er würde seinen Soldaten den Sturmlauf auf die Synchroniten-Steurer befehlen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Es war ihm egal, ob er seinen Synchroniten eigenhändig zerstören konnte, oder ob er mitsamt dem ganzen Synchrodrom in der Explosion der Bombe vergehen würde. Er mußte aufs Ganze gehen.
    Als erstes aber wollte er diesen heuchlerischen, verbrecherischen Schleicher hinrichten.
    Er hob die Waffen gegen ihn. Aber er schoß nicht. Er befahl auch nicht den Sturmlauf auf die Synchroniten-Steurer. Statt dessen sagte er zu seinen Soldaten: „Ich glaube, wir haben einen Punkt erreicht, der ein Umdenken erforderlich macht." Er machte eine Pause, ein Zittern durchlief seinen Körper und seinen Sreaker-Verstärker, und man merkte ihm an, daß er sich die folgenden Worte förmlich abquälte.
    Er sagte: „Wir haben keine andere Wahl - wir müssen mit Verkutzon verhandeln."
    Wenn seine Soldaten gewußt hätten, was seinen Meinungsumschwung verursachte, hätten sie ihn vermutlich auf der Stelle erschossen. Aber so dachten sie, daß er sich aus freiem Willen zum Verhandeln entschloß.
     
    6.
     
    Manche Pflichten waren Verkutzon überaus zuwider. Er versuchte, sich ihnen zu entziehen, wo immer es ging, oder er entledigte sich ihrer ohne besonderes Engagement.
    Doch die Arbeit mit den Synchroniten machte ihm regelrecht Spaß. Es war die reine Freude, am mobilen Steuerpult zu sitzen und das Leitstrahlennetz unter der transparenten Kuppel abzufahren. Über sich die Sterne, unter sich die Synchroniten in ihren streng abgegrenzten Sektoren.
    Es war eine eigene Lust, auf der Klaviatur des zentralen Steuerpults zu spielen und auf diese Weise die Synchroniten zu lenken, sie zum Reagieren zu bringen und ihre Gegenreaktionen auszuwerten. Er war der Virtuose, der das Ballett der

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