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1124 - Das Armadafloss

Titel: 1124 - Das Armadafloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dieses Monstrum hinterlassen.
    Weißt du, was das für uns bedeutet, Enklich Fain?
    In nicht allzu langer Zeit wird die technische Zivilisation der Rirr untergehen. Der Rohstoffmangel wird zum planetaren Kollaps führen. Die Erzlager Krarts waren unsere einzige Hoffnung.
    Wesen wie Crduun haben uns diese Hoffnung genommen."
    Abrupt wandte sich Dameniszer ab und stapfte zurück zum Goon-Block mit der deaktivierten Steuerzentrale, in der sie ihr Quartier aufgeschlagen hatten.
    Fain sah ihm lange nach.
    Er verstand Dameniszers Verbitterung, aber Crduun war nicht die richtige Adresse für seinen Haß. Die eigentlichen Verantwortlichen waren die rätselhaften Armadaschmiede, die den Rohstoffhunger der Endlosen Armada ohne Rücksicht auf das Schicksal anderer Intelligenzen befriedigten.
    „Deine Worte waren klug, Enklich Fain", grollte Ankbhor-Vuul. „Keine Bombe, kein Feuer, das alles verzehrt. Ein falscher Plan. Wenn die Bombe Crduun frißt, was bleibt dann noch für unsere hungrigen Bäuche übrig?"
    Fain schloß die Augen.
    Heilige Sterne! dachte er benommen. Ich muß runter von diesem Floß. Ich muß endlich fort von diesem wahnsinnigen Kannibalen, oder ich verliere wirklich noch den Verstand!
    Auf dem Monitor näherte sich Crduuns orangefarbener Infrarotreflex immer mehr dem lumineszierenden Netzwerk des Floßparasiten.
     
    6.
     
    Sie konnten überall sein.
    Dicht an eine der Essenzenstangen gepreßt, die unter dem normalen Bodenniveau des Floßes lag, so daß die höheren Rohstoff ballen einen natürlichen Sichtschutz boten.
    Oder in den Schatten des zencischen Beibootwracks, das magnetisch auf einem Eisenballen verankert war. Crduuns Restlichtverstärker enthüllte die hellgrüne, schachbrettartig gemusterte Hülle des zernarbten Schiffes, das einen Terraner an einen Pfeifenstummel erinnert hätte.
    Vor vier Jahren war das Boot wegen Überalterung von der Armadaeinheit 1004 ausgemustert und auf der STOWMEXE deponiert worden. In der Armadaschmiede würde man es ausschlachten und seine Einzelteile dem Recyclingprozeß zuführen.
    Crduun verharrte und richtete seine Sehfühler auf den Infrarotdetektor, der an dem linken Klauengelenk seines oberen Extremitätenpaars befestigt war.
    Nein, das zencische Beiboot war so kalt wie der Weltraum selbst.
    Aber, dachte Crduun düster, konnte er sich auf die Instrumente verlassen? Wenn die Kaufsöhne scheinbar aus dem Nichts einen Hologrammprojektor erschaffen und sechs Monteurflößer umprogrammieren konnten, dann durfte es für sie auch keine Schwierigkeit sein, einen Ortungsschutz zusammenzubasteln.
    Vielleicht beobachtete man ihn.
    Vielleicht verfolgten Enklich Fain und die beiden anderen aufsässigen Kaufsöhne jeden seiner Schritte.
    Die Beißzangen des Flößers schlugen knirschend zusammen.
    Mit diesen Spekulationen machte er sich nur selbst nervös. Er mußte davon ausgehen, daß die Rabensöhne nach wie vor am Floßschwanz mit der Zerstörung der Essenzenhaken beschäftigt waren, oder er konnte direkt umkehren.
    Crduun kauerte sich auf seinen beiden unteren Extremitätenpaaren zusammen und stieß sich ab.
    Er flog.
    Unter ihm breitete sich zu allen Seiten das Mosaik der Essenzenstangen aus, rechteckige Puzzleteile aus Metall, Kristall und Mineralien, und über ihm waren Finsternis und die winzigen, leuchtenden Augen der Sterne.
    Die Sterne, dachte Crduun, während er über das Floß dahinschwebte, die Sterne sind die treuesten Gefährten der Endlosen Armada. Sie haben uns begleitet auf der äonenlangen Suche nach TRIICLE-9, und sie haben uns nicht verlassen, als wir TRIICLE-9 gefunden haben.
    Wie die Sterne, so ist auch die Endlose Armada ewig, und wie die Sterne unzerstörbar sind, so ist auch die Armada unzerstörbar.
    Der Flößer fragte sich, was wohl im Armadaherzen geschah, jetzt, nach dem Sturz durch TRIICLE-9, nach dem...
    Ein Zirpen riß ihn aus seinen Gedanken.
    Das akustische Warnsignal des Wärmedetektors.
    Während Crduun einer Essenzenstange aus Barium entgegensank, kontrollierte er die Anzeigen.
    Schrecken erfaßte ihn.
    Nicht weit entfernt, knappe hundert Meter vor ihm, war Wärmestrahlung entstanden.
    Fokussierte Wärmestrahlung. Der winzige Flüssigkristallmonitor des Infrarotdetektors zeigte ein Geflecht dünner, sich kreuzender Linien.
    Das Phänomen erinnerte an ein Netz, das sich über die gesamte Floßbreite erstreckte und bis in eine Höhe von vierhundert Metern reichte.
    Crduun zischte vor Erregung.
    Er dachte an das, was der Herold gesagt

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