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1124 - Das Armadafloss

Titel: 1124 - Das Armadafloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rirr gestikulierte heftig mit seinen Schlingarmen.
    „Dort!"
    Fain starrte den Monitor an.
    Die miniaturene Falschfarbenabbildung des Armadafloßes orientierte sich an der Wärmestrahlung.
    Der Hauptteil des Floßkörpers, die Essenzen, waren von einem fahlen Orange. Die Goon-Blöcke am Kopf und Schwanz glosten rötlich wie die Reste eines Kohlefeuers. Im letzten Drittel in Schwanzrichtung gab es einen fetten dunkelroten Fleck, den Schrottberg.
    Die Maschinen des Bastlers mußten dort die Temperatur, die auf dem übrigen Floß nahe dem absoluten Nullpunkt lag, erhöht haben.
    Auf halbem Weg zwischen den beiden Goon-Blöcken glühte ein feines, das Floß in seiner ganzen Breite überziehendes Gespinst. Es mußte eine Dicke von etwa zweihundert Metern besitzen und erinnerte an die Heizdrähte eines Toasters oder an ein lumineszierendes Spinnennetz von ausgefallener Form.
    Was war das?
    Fain dachte wieder an den Floßparasiten, den der Bastler erwähnt hatte.
    Möglicherweise hatte dieses Geschöpf etwas damit zu tun; sofern das Phänomen keine anderen Ursachen hatte.
    Vielleicht, sagte sich Fain, nimmt uns dieser mysteriöse Parasit die Arbeit ab.
    Im Kopfdrittel des Floßmodells glitzerte ein winziger orangener Punkt - Crduun, der Flößer.
    Der Punkt bewegte sich; nur langsam, aber er bewegte sich. Direkt auf das Netz zu.
    Aber da war noch ein weiterer Punkt - in unmittelbarer Nähe des Floßkopfes.
    Der Herold?
    Unwichtig; diese Kreatur stellte keine Gefahr dar.
    Dameniszer sah Fain an; da er keinen Hals besaß, mußte er den ganzen Oberkörper drehen, um den Sehkranz an der Front seines quadratischen Schädels auf den Terraner zu richten.
    „Und was", fragte der Rirr, „unternehmen wir jetzt?"
    „Wir schlachten ihn", grollte Ankbhor-Vuul enthusiastisch. „Das ist es, was wir tun.
    Feuer! Wir brauchen Feuer. Ein großes Feuer. Und Bratspieße. Aber wo, bei allen Dämonen, bekommen wir hier auf dem Floß Bratspieße her? Und wo die Kräuter zum Würzen? Was wird das für ein armseliger Schmaus sein! Wir werden Crduun beleidigen."
    „Indem wir ihn nicht richtig würzen?" murmelte Fain. „Ich schätze, das wird er uns verzeihen."
    „Glaubst du, Enklich Fain?" In die stumpfen Facettenaugen an Vuuls Sichelkopf kam matter Glanz. „Du meinst also, er wird es verstehen, wenn wir ihn nicht auf die zeremonielle Art zubereiten können? Es ist wichtig für mich, Fain, denn schließlich muß sein Geist in mir wohnen. Es gibt nichts Schlimmeres als den zänkischen Geist eines verspeisten Feindes."
    „Keine Sorge, Vuul", entgegnete der Terraner geistesabwesend. Er sah wieder auf den Bildschirm. „Dieses Netz und der zweite Punkt..."
    Dameniszer hob einen seiner gummiartig beweglichen Schlingarme und wies auf den orangefarbenen Punkt, der Crduuns Infrarotecho immer mehr einholte.
    „Das ist der Herold", sagte der Rirr klirrend. „Ich bin sicher. Und das Netz - nun, wenn ich bedenke, was du mir von dem Bastler erzählt hast..."
    „Du denkst also auch, daß dies der Floßparasit ist." Und im stillen fragte er sich, was das wohl für ein Wesen sein mochte, daß ein derart intensives Wärmeecho von etwa eineinhalb Kilometer Breite und zweihundert Meter Länge auslöste. „Aber wir können nicht sicher sein."
    „Wir müssen uns Sicherheit verschaffen", bestätigte Dameniszer. „Einer von uns muß ihm entgegengehen."
    „Und", schloß Fain, „ihn, wenn möglich, schon dort ausschalten."
    Der Rirr beäugte einen Moment den Monitor. „Wer?" fragte er dann.
    Fain lächelte boshaft.
    „Ankbhor-Vuul", schlug er vor. „Schließlich ist unser barbarischer Freund schon ganz erpicht auf den guten Crduun, und so ist es nur gerecht, daß wir ihm den Vortritt lassen.
    Er nimmt einen Desintegrator und die Photonenblitzer mit und ..."
    „Ich?" Vuuls Stimme war so laut, daß sie nur verzerrt aus Fains Funkempfänger drang.
    „Unmöglich! Ich kann nicht! Unter keinen Umständen!"
    „So?" machte Fain und wölbte die Brauen. „Und warum nicht, wenn ich fragen darf? Du kannst es doch kaum erwarten, Crduun am Spieß brutzeln zu sehen ... Hast du etwa Angst, Vuul?"
    „Angst?" Der Barbar gab prustende Laute von sich; offenbar lachte er. „Angst? Ihr Tröpfe, wie könnt ihr einen Krieger, der schon die Seelen von neunzehn tapferen Feinden in sich aufgenommen hat, der Angst bezichtigen? Ich weiß nicht, was Angst ist. Ich kenne dieses Wort nicht einmal. Nein, ich habe das Marntangker."
    „Du hast... was?"
    „Das Marntangker habe

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