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1126 - Der Psi-Trust

Titel: 1126 - Der Psi-Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Botschaft durchgeben."
    „Spar Energie!" spottete Keen. „Ich kann mir denken, daß man mich davon überzeugen will, daß ich dem PSI-TRUST beitrete. Aber daraus wird nichts. Ich will meine Ruhe haben."
    „Aber der PSI-TRUST scheint ohne dich nicht arbeiten zu können, wie aus der Botschaft hervorzugehen scheint."
    „Scheint und noch mal scheint. Hier scheint morgen wieder die Sonne. Das ist alles, was mich interessiert.
    Ich bleibe nämlich vier Tage länger weg. Habe schon meine Firma benachrichtigt."
    „Da ist noch etwas, Stronker Keen", sagte der Hauscomputer. „Galbraith Deighton bittet uns darum, unsere Identität freiwillig preiszugeben, damit er die Möglichkeit erhält, einmal persönlich bei uns vorzusprechen."
    „Das könnte ihm so passen. He, wieso sagst du eigentlich ,bittet uns’, ‚unsere Identität’ und ,bei uns’? Du bist wohl größenwahnsinnig geworden, du positronische Schlampe!"
    „Weil du, wenn du dem PSI-TRUST beitrittst, eine Entscheidung fällst, die uns beide betrifft, Stronker Keen."
    „Aber ich werde dem PSI-TRUST nicht beitreten. Lieber ziehe ich mich in die Einsamkeit von Tibet zurück. Du weißt ja, daß mich dieses Land schon lange fasziniert. Einmal in der einsamen Bergwelt des Hochlands von Tibet tagelang nur meditieren ...!" Er seufzte.
    „Eine Expedition durch Tibet ist nicht billig."
    „Du hast recht, Butler! Vergiß es!"
    „Das fällt mir schwer, denn in der Botschaft kommt der Name Tibet mehrmals vor. Der Sitz des PSI-TRUSTS befindet sich nämlich im tibetischen Hochland, genauer gesagt, bei der Stadt Shisha Rorvic am Nam Thso."
    „Shisha Rorvic!"
    Keen sprang mit einem Satz aus dem Bett, stolperte über eine Fußmatte und stürzte. Er schlug so hart auf, daß zwei Schneidezähne gelockert wurden und er das Gespräch mit seinem Hauscomputer erst einige Minuten später fortsetzen konnte.
    „Habe ich mich auch nicht verhört?" fragte er dann. „Shisha Rorvic?"
    „Ja, Stronker Keen."
    „Ausgerechnet dort! Wo ich ein so großer Verehrer Dalaimoc Rorvics bin! Du weißt, daß ich alle seine Schriften gelesen und alle seine verfilmten Abenteuer gesehen habe."
    „Ja, ich weiß."
    „So, und warum gibst du dann nicht unsere Identität preis? Ich will mir wenigstens anhören, was Deighton mir zu sagen hat."
     
    *
     
    „Wo ist denn der Kommandant?" fragte Konda Thorne verwundert, als er die Hauptzentrale der KAZINGA betrat und sie fast leer vorfand.
    „Keine Ahnung", antwortete Kirkir Solof ah, die Zeitnavigatorin. „Bis zum Start sind ja auch noch dreißig Minuten Zeit - und das Schiff ist hundertprozentig raumklar. Es ist ja erst vor zwei Stunden frisch überholt aus der Werft gekommen."
    „Was hast du denn die ganze Zeit getrieben, Konda?" erkundigte sich Holroa Mund.
    „Ich habe mich mit Zeitphänomenen und Zeitparadoxa befaßt", sagte Thorne und gähnte. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Lesespulen und INFO-Filme es darüber in der Universitätsbibliothek gibt - und wie viel davon sich widerspricht."
    „Paradoxa sind eben paradox", stellte die Astrogatorin fest.
    „Was ist paradox?" fragte Vahjom Abusir, der eben durch das offene Schott gekommen war. Er ließ sich in seinen Sessel fallen und rief: „Ein Bier! Leute, habe ich einen Brand!"
    Der Servoroboter schwebte herbei und stellte eine Flasche und ein Glas auf die Abstellplatte des Kommandantenpults.
    Abusir ergriff die Flasche, seufzte resignierend, als er die Aufschrift ALKOHOLFREIES BIER las, goß sich das Glas voll und leerte es in einem Zug.
    „Du hast ja ganz verquollene Augen", sagte Kirkir.
    „Ich habe geweint, weil ich in den trockenen Weltraum zurück muß, Kiri", erklärte Abusir.
    Seine Augen bekamen einen seltsamen Glanz. „Drei Tage und drei Nächte in dieser lebenden Museumsstadt Buitenvelder haben mir gezeigt, was wirkliches Leben ist. Mann, hat Haggar gesoffen!" Der Kommandant lachte leise. „Er stand dort im Wijnand Fockink, in jeder Hand ein volles Glas und hat sie gleichzeitig ausgeschlürft wie Austern. ‚Eines für die Liga und eines für die Hanse’, hat er gegrölt. Das ging stundenlang so."
    „Wenn du stundenlang davon erzählst, verpassen wir den Starttermin", warf Holroa Mundt ein.
    „Starttermin?" echote Abusir. „Davon weiß ich gar nichts."
    „Dann hast du dir den Geist abgesoffen, Chef", meldete sich Cheffunker Alanan Chizar von seinem Funkpult, an dem er bisher schweigend gesessen und ein opulentes Frühstück eingenommen hatte. „Weißt du

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