1126 - Der Psi-Trust
wirklich nichts mehr von Bulls Erklärung über Vishna und den Zeitdamm?"
„Doch, aber nur vage." Abusir massierte seine Schläfen mit den Fingerspitzen.
„Alle TSUNAMIS, bis auf die, die bei der Galaktischen Flotte sind, haben sich im Solsystem versammelt", erklärte Chizar. „Sie sollen, sobald der Zeitdamm um Terra und Luna zum erstenmal steht, mit Hilfe ihrer ATG-Felder die Verbindung zwischen dem Versteck und der Außenweit aufrechterhalten. Natürlich wird es auch zahlreiche Strukturlücken in der totalen Raumkrümmung geben, aber die müssen geschlossen werden, sobald Vishna auftaucht, sei es allein oder mit irgendwelchen Helfern."
Abusirs Miene hellte sich auf.
„Jetzt ist bei mir die Münzmarke gefallen!" Er berührte einen Sensorpunkt auf seinem Kontrollpaneel. „Computercheckdienst läuft! In zehn Minuten können wir starten, wenn wir grünes Licht bekommen. An die Plätze!"
Konda Thorne lächelte.
Er war erleichtert, daß der Kommandant wieder normal reagierte. Er nickte den anderen Anwesenden zu und verließ die Zentrale, um sich seinem Mini-ATG zu widmen, der in der nächsten Zeit das wichtigste Aggregat an Bord sein würde. Das Aggregat faszinierte ihn, denn es konnte immerhin ein Feld aufbauen, durch das die KAZINGA um ein bis zwei Sekunden in die Zukunft versetzt wurde.
Nur kurz dachte er an die Mumie im Zentralinstitut für Terra-Paläontologie. Es störte ihn noch immer, daß es sein mumifizierter Körper war, der in der Glasvitrine lag, doch inzwischen hatte er soviel über Zeitphänomene erfahren, daß er ziemlich sicher war, diesem Schicksal zu entgehen.
Schließlich würde die KAZINGA bei ihren nächsten Missionen nicht in die Vergangenheit gehen, sondern nur in die allernächste Zukunft.
6.
Bully hatte gute Laune. Das war in den letzten Tagen selten gewesen, aber heute schien es so, als sollte dem PSI-TRUST zum erstenmal ein voller Erfolg beschieden sein.
Galbraith Deighton hatte ihm mitgeteilt, daß die letzten rund vierzig potentiellen Psioniker sich freiwillig gemeldet hatten und noch heute nach PSITRAC kommen würden, darunter ein gewisser Stronker Keen, dessen psionisches Potential besonders stark sein sollte.
Außerdem war auch innerhalb von PSITRAC sowie in Shisha Rorvic alles aufeinander eingespielt. Sogar Rampa Kritsan hatte sich selbst übertroffen und die Versorgung der Psioniker so hervorragend organisiert, daß es keine Beschwerden mehr gegeben hatte.
Zur Zeit befand sich Bully mit dem ehemaligen Direktor vom PSITRAC auf einem Inspektionsgang durch Shisha Rorvic. Es war früher Morgen, und die Sonne hing bleich über dem Horizont und schickte ihre Strahlen durch die Kuppel aus Formenergie, die sich über der Stadt und dem Areal von PSITRAC wölbte.
Shisha Rorvic war als Stadt unter freiem Himmel entworfen und gebaut worden, und da sie in einer Höhe von 4627 Meter über dem Meeresspiegel im rauen Klima des tibetischen Hochlands lag, wies sie gegenüber ihren Schwestern in freundlicherem Klima einige Unterschiede auf.
So drängten sich die einstöckigen Wohnhäuser eng zu unterschiedlichen Mustern zusammen und waren fensterlos. Die Bewohner konnten ihre Umgebung dennoch auf großen Trivideoschirmen im Innern aller Zimmer sehen. Zur Straßenseite hin gab es überdachte Arkadengänge; die Innenhöfe waren von niedrigen Kuppeln aus Plexiglas überspannt.
Wer von einer Häusergruppe, die durchschnittlich fünfzehn Wohneinheiten umfaßte, zu einer anderen wollte, hatte dazu drei Möglichkeiten zur Auswahl. Er konnte zu Fuß über die mit bunten Kunststeinplatten belegten und ständig von Servorobotern trocken und sauber gehaltenen Straßen und Plätze gehen, er konnte ein Gleitertaxi benutzen, oder er schwebte durch den Antigravschacht, der in den Innenhof „seiner" Häusergruppe mündete, in das vierstöckige System aus Korridoren, Plätzen, Werkstätten, Restaurants, Kaufhäusern und so weiter, das unter der Stadt angelegt war und außer Gehwegen drei unterschiedlich schnelle Transportbänder anbot.
Bully und Kritsan waren bisher an der Oberfläche gegangen - und zwar in Straßenmitte, da die Luft unter der Formenergiekuppel klimatisiert war und der fast ständig über die Dschang Thang wehende kalte Wind ferngehalten wurde. Nur hin und wieder begegneten ihnen Einwohner. Die meisten Psioniker schliefen um diese Tageszeit noch, falls sie nicht in entsprechender warmer Kleidung einen Morgenspaziergang außerhalb unternahmen.
„Ich möchte mir auch die
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