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1126 - Der Psi-Trust

Titel: 1126 - Der Psi-Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entspannen! Danach können wir über die Übung sprechen."
    Bully erhob sich von seinem Hocker und spürte dabei, daß er vor Aufregung seine Kleidung durchgeschwitzt hatte. Schwerfällig ging er zum Hyperkom und aktivierte ihn.
    Auf dem Bildschirm erschien das Abbild von Lanyr Kofalt, der Kommandantin des Lenkschiff-Kreuzers.
    „Nun?" fragte er gespannt.
    „Das Übungsziel wurde nicht erreicht", antwortete Lanyr mit unbewegtem Gesicht.
    „Dafür brach die Fernsteuerverbindung zum Robotschiff für die Dauer von sechzehn Sekunden zusammen. Die Ursache dafür konnte bisher nicht ermittelt werden."
    „Es gab trotz des Zusammenbruchs der Fernsteuerverbindung keine Kursabweichung?"
    „Nicht die geringste."
    „Nun, vielleicht haben die Psioniker den Zusammenbruch verursacht", meinte Bully hoffnungsvoll. „Das wäre immerhin der Beweis dafür, daß sie ihre psionischen Energien konzentriert einzusetzen vermögen. Alles andere wäre dann durch ständiges Training zu erreichen."
    „Hoffen wir das Beste, Reginald", gab die Kommandantin skeptisch zurück.
     
    *
     
    Eine Stunde später traf er zur Auswertung in einem Nebengebäude von PSITRAC mit Ellert-Coolafe, Kiru Matsu und Alto Kelkeleel, dem vorläufigen Sprecher der Psioniker, zusammen.
    Nachdem Bully den Bericht Lanyr Kofalts wiedergegeben hatte, meinte Ellert: „Ich denke, daß der PSI-TRUST mit der ersten Übung zufrieden sein darf. Zwar wurde das Ziel verfehlt, aber für einige Minuten waren die Psioniker wirklich sehr konzentriert.
    Ich bin sicher, daß sie die Unterbrechung der Fernsteuerverbindung verursacht haben, wahrscheinlich durch Schaffung einer räumlichen Verwerfung im Weltraum."
    „Was meinst du dazu, Alto?" wandte Bully sich an Kelkeleel, einen einundachtzigjährigen schwarzbärtigen Riesen, der den Beruf eines Musikers ausübte.
    Kelkeleel wiegte den Kopf.
    „Das wäre möglich, aber es befriedigt mich überhaupt nicht. Wir haben trotz aller Konzentration keine Vereinigung aller psionischen Kräfte auf ein Ziel erreicht und deshalb blind herumgetastet, ohne zu wissen, was wir taten." Er blinzelte Ellert-Coolafe zu. „Du hast uns doch nur deshalb so gelobt, um uns nicht den Mut zu nehmen, Ernst."
    „Nicht nur deshalb, aber auch", gab Ellert zu. „Ihr wart zwar nicht großartig, aber auch nicht enttäuschend. Allein die Stärke eurer Konzentration war schon ein Erfolg. Eine Vereinigung der psionischen Kräfte aller Mitglieder des PSI-TRUSTS ist natürlich viel schwieriger, aber nach und nach werdet ihr auch das lernen."
    „Ich weiß es nicht", zweifelte Kelkeleel. „Während der. Zeit der Konzentration standen wir Psioniker irgendwie in rein emotionaler Verbindung. Das heißt, wir nahmen gegenseitig unsere Gefühle wahr. Ich habe überwiegend Zaghaftigkeit und Ängste gespürt und dann eine starke Unruhe, die nach und nach auf uns alle übergriff. Dann spürte ich nur noch meine eigene Furcht davor, etwas Grauenvollem ausgeliefert zu sein."
    „War das die Ursache der Tobsuchtsanfälle?" fragte Kiru Matsu, der nicht nur Raumschiffspilot, sondern auch Kosmopsychologe, Kosmomediziner, und Kosmoökonom war.
    Kelkeleel zuckte die Schultern.
    „Ich kann mich nicht daran erinnern, einen Tobsuchtsanfall gehabt zu haben. Aber meine Furcht war groß genug, um einen Anfall hervorzurufen."
    „Zaghaftigkeit und Ängste", sagte Bully nachdenklich. „Beides ist sehr verständlich, wenn man den Leistungsdruck bedenkt, dem die Psioniker ausgesetzt waren. Wir hatten das Ziel der ersten Übung zu hoch gesteckt."
    „Das glaube ich nicht", widersprach Matsu. „Die Psioniker sollen etwas lernen, was sie noch nicht können, also muß auch das Lernziel der ersten Übung über ihrem Können liegen. Ich mache mir mehr Gedanken über die von Alto erwähnte starke Unruhe. Alto, du sagtest, daß sie nach und nach auf euch alle übergriff. Bedeutet das, daß der Unruheherd ein einzelner war?"
    „Ja, diesen Eindruck hatte ich", antwortete der Sprecher. „Ich kann es aber nicht sicher behaupten, weil meine eigene Unruhe bald so stark wurde, daß ich nicht mehr klar zu denken vermochte."
    „Und danach spürtest du deine eigene Furcht davor, etwas Grauenvollem ausgeliefert zu sein", stellte der Hanse-Spezialist fest. „Kannst du dieses Grauenvolle etwas konkretisieren?"
    Kelkeleel dachte angestrengt nach, und fast eine Minute später sagte er zögernd: „Ich glaube, ich hatte dabei die Vorstellung von einem riesigen dunklen Raum, der leer und doch wieder nicht

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