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1126 - Der Psi-Trust

Titel: 1126 - Der Psi-Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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muß eine temporale Akausalität hervorgerufen haben."
    Don Alvarez hörte die Worte, ohne sie ganz zu verstehen. Er war abgelenkt, weil er soeben auf den Bildschirm gesehen hatte, der bisher stets den Hobby-Bauernhof von Lopez Otrillo vor dem Hintergrund der Sierra Morena abgebildet hatte - rund anderthalb Kilometer nordwestlich des Landhauses.
    Er war verschwunden, als hätte es ihn nie gegeben - und plötzlich begriff Don Alvarez, daß es ihn dort, wo er einmal stehen würde, tatsächlich noch nicht gab, weil dort die Gegenwart durch die Vergangenheit ausgetauscht worden war.
    „Ein Zeiteinbruch!" stieß er hervor. „Ein partielles Abrutschen auf der bezugsgebundenen Zeitachse."
    Er stieß das wieder gefüllte Glas um, wankte zum Visiphon und stellte eine Verbindung zu PSITRAC her ...
     
    10.
     
    Reginald Bull wurde blaß, als er von Today Mitchell erfuhr, was in Rom geschehen war.
    Er beriet sich mit Alto Kelkeleel, der zu jener Hälfte der Psioniker gehörte, die sozusagen auf der Reservebank saßen, um einzelne erschöpfte Psioniker der gerade aktiven Hälfte zu ersetzen oder nach einer gewissen Zeitspanne als „zweite Schicht" für die ersten fünftausend Trustmitglieder einzuspringen. Stronker Keen, der inzwischen den Titel „Leitender Psioniker" trug, befand sich mit der ersten Schicht in der Halle des „Denkkessels".
    Kelkeleel erschrak.
    „Daran hat niemand von uns gedacht", erklärte er. „Aber im Nachhinein erscheint es logisch, daß der lineare Zeitablauf auf Terra und Luna durch die tiefgreifende Manipulation der naturgegebenen Raumkrümmung beeinflußt wird. Es kann zu Einbrüchen aus anderen Epochen auf der Zeitachse kommen, auf der wir uns bewegen."
    „Ich verstehe einigermaßen", sagte Bully. „Aber zum Theoretisieren haben wir später Zeit. Jetzt müssen wir etwas unternehmen. Was könnt ihr Psioniker dagegen tun?"
    „Wir müssen die Nebeneffekte unserer Manipulation kompensieren oder zurückdrängen.
    Was weiß ich! Wir haben doch darin keinerlei Erfahrung. Wir können nur herumprobieren!"
    „Das ist mir zu unsicher", erwiderte Bully. „Wir brechen den Langzeitversuch sofort ab!"
    „Um Himmels willen - nein!" rief Kelkeleel entsetzt. „Dann würden die Einbrüche aus anderen Zeitepochen fester Bestandteil der Realzeit! Und wer weiß, welche ..." Er verstummte, als das Visiphon vor Bull summte.
    Bully wurde noch um eine Schattierung blasser, während er das Gerät aktivierte, und als er Don Alvarez schweißüberströmtes und teilweise blutiges Gesicht sah, schienen sich seinen dunklen Ahnungen zu bestätigen.
    „Die ganze Sierra Morena liegt unter einem gigantischen Gletscher!" schrie Don Alvarez.
    „Mein Garten wird von Mammuts zertrampelt und der Hof von Lopez Otrillo, den gibt es noch gar nicht. Celeste sagt, eine temporale Akausalität..."
    „Ich weiß Bescheid, Don", erwiderte Bully. „Es ist auch anderswo geschehen. Wir tun alles, um Abhilfe zu schaffen. Soll ich dir ein Rettungskommando schicken?"
    Don Alvarez lachte hysterisch, dann riß er sich zusammen.
    „Celeste und ich brauchen keine Hilfe. Wir sind ja nur indirekt betroffen. Noch kommt die Klimaanlage gegen den Gletscherwind an, und notfalls können wir ein Mammut schießen und uns in sein Fell einwickeln. Aber sieh zu, daß nicht die ganze Erde im Zeitstrom versackt!"
    Bully nickte.
    „Wir tun, was wir können, Don!"
    Er schaltete ab.
    „Was können wir sofort tun, Alto?" Er merkte, daß er nahe daran war, die Beherrschung zu verlieren, und rief sich zur Ordnung.
    „Die zweite Schicht informieren und die erste Schicht ablösen", antwortete Kelkeleel.
    „Was wir dann erreichen ..." Er zuckte die Schultern.
    „Ihr müßt den Zeitablauf von Terra und Luna stabilisieren!" erklärte Bully mit Nachdruck.
    „Aber wenn ihr merkt, daß ihr das nicht schafft, muß die Raumkrümmung sofort geöffnet werden!"
    „Ich habe verstanden", sagte Kelkeleel und eilte davon.
     
    *
     
    „Antitemporales Gezeitenfeld steht", meldete Konda Thorne. „Damit wird die geschlossene Raumkrümmung kompensierbar für uns. Wir können sie effektiv durchstoßen, werden aber Terra und Luna erst dann orten, sobald wir hindurch sind."
    Vahjom Abusir nickte.
    „Das genügt uns. Halbe Kraft voraus!"
    Die KIZANGA nahm Fahrt auf. Die Beschleunigungswerte waren vergleichsweise klein, denn das Schiff brauchte sich ja nur im Bereich der Unterlichtgeschwindigkeit zu bewegen.
    Konda Thorne saß entspannt in seinem Kontursessel und musterte

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