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1126 - Der Psi-Trust

Titel: 1126 - Der Psi-Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einsatzbereit, sonst würde man keinen Langzeitversuch starten. Menschlicher Geist läßt Erde und Mond hinter der geschlossenen Krümmung des Raumes verschwinden!"
    „Der Beginn des Kongresses wird sich dadurch nicht verschieben", erwiderte Arbs Muren. „Und wir sind sowieso spät dran. Wenn wir vorher noch ins Hotel wollen ..."
    „Dann beeilen wir uns eben!" sagte Mitchell verärgert. „Ach, ihr Jungen mit eurer ständigen Hetze! Als ich so jung war wie du, ging alles viel geruhsamer zu."
    „Ich habe es aber anders gehört, Chef", erwiderte sein Assistent leicht erheitert. „So, hier entlang! Die Roboter haben uns schon abgehängt."
     
    *
     
    Als das Gleitertaxi die beiden Paläontologen knapp eine Stunde später im „Römischen Museumsviertel" absetzte, das aus naturgetreuen Rekonstruktionen der wichtigsten Bauten des antiken Roms bestand und nicht nur als Museum, sondern unter anderem für zahlreiche Kongresse genutzt wurde, kam das „Tageslicht" schon nicht mehr von Sol, sondern von einem der über Terra aufgehängten Helio-Strahler.
    Today Mitchell blinzelte in dem etwas grell wirkenden Licht zu dem auch im Hanse-Zeitalter noch imposant wirkenden Rundbau des Kolosseums hinüber, dessen Fassade aus Travertinblöcken infolge einer millimeterdünnen Schutzschicht aus glasklarem Kunststoff hell schimmerte.
    „Dann wollen wir mal!" sagte er.
    Der Kongreß tagte in der Curia, aber Mitchell hatte den Gleiter nicht dort landen lassen, weil er nicht auf den Genuß verzichten wollte, ein Stück zu Fuß durch das „alte Rom" zu wandeln.
    Er war bereits einige Schritte gegangen, als er merkte, daß sein Assistent ihm nicht folgte. Etwas amüsiert drehte er sich um, denn er nahm an, daß Arbs Muren vom Anblick der altneuen Prunkbauten so fasziniert war, daß auch er einmal alles vergaß, was mit Arbeit zusammenhing.
    Aber Muren blickte nicht etwa zürn Kolosseum oder auf den zehnsäuligen Tempel der Venus, sondern auf einen etwas eigenwillig gekleideten Mann mit faltenreichem, scharf geschnittenem Gesicht und einer ebenfalls eigenwilligen Kurzfrisur mit Stirnfransen, der mitten auf der Straße stand und anscheinend fasziniert zwei Ferronen in Leichter.
    Bordkombinationen nachsah, die mit handlichen Kameras filmten.
    Mitchell wollte den ein wenig seltsamen Typ schon mit einem Schulterzucken abtun, als er fünf fast gleich gekleidete Gestalten bemerkte, die über das Forum Romanum in Richtung Curia Julia gingen - und im gleichen Moment sah er die vier mit federbuschgeschmückten Helmen und Brustharnischen maskierten Männer, die vor dem Portal des Venustempels standen und Schilde und Speere in den Händen hielten. Obwohl sie steif wie Zinnsoldaten standen, war nicht zu übersehen, daß sie nervös waren.
    Muren fuhr herum und blickte seinen Chef aus flackernden Augen an.
    „Siehst du ihn auch, Today?" flüsterte er erregt. „Es ist Julius Cäsar!"
    „Oh, nein!" erwiderte Mitchell. Alles in ihm sträubte sich dagegen, als Wahrheit anzuerkennen, was seine Augen sahen. „Warum sollte das Cäsar sein?"
    „Ich kenne sein Gesicht ganz genau", flüsterte Muren. „Ein Freund von mir hat zu Hause eine Kopie seiner Totenmaske. Genauso sieht das Gesicht dieses Mannes aus."
    Als Mitchell das Wort „Totenmaske" hörte, krampfte sich etwas in ihm zusammen, denn sein Unterbewußtsein flüsterte ihm ein, daß er Julius Cäsar auf dem Weg zu jener Senatssitzung sah, in der er von seinen politischen Gegnern ermordet xworden war - im Jahre vierundvierzig vor dem Beginn der alten Zeitrechnung.
    „Müssen wir ihn nicht warnen?" fragte Muren, den offenbar die gleichen Gedanken und Gefühle bewegten.
    Da fiel die Erstarrung von Mitchell ab. Er begriff, daß er nicht etwa Zeuge einer Maskerade oder eines Wunders war, sondern eines temporalen Zwischenfalls, der seine Ursache nur in einer Fehlfunktion des Zeitwalls haben konnte.
    Seine Knie wurden plötzlich so weich, daß er unweit des Vesta-Tempels zu Boden sank.
    Dennoch blieb er geistesgegenwärtig genug, um ohne weitere Verzögerung zu handeln.
    Er schaltete seinen Armband-Telekom ein und flüsterte: „Today Mitchell mit einem dringenden Notruf für den PSI-TRUST! Ich brauche eine Blitzverbindung mit einem Verantwortlichen von PSITRAC!"
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie zwei der Bewaffneten das Portal des Venustempels verließen und sich zögernd in seine Richtung bewegten.
    „Halte die Prätorianer irgendwie auf!" flüsterte er seinem Assistenten zu. „Ich muß mit PSITRAC

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