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1126 - Der Psi-Trust

Titel: 1126 - Der Psi-Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beantworte mir vorher eine andere Frage! Du nanntest den Salzsee hier Tengrinor. Er heißt aber doch Nam Thso, oder?"
    „Ein Ding kann viele Namen haben", antwortete Kritsan. „Tengrinor ist der ältere, mongolische, Name für den See." Sein Blick wurde vorwurfsvoll. Warum nanntest du die Versorgung erbärmlich? Grob gemahlene Gerste in kräftiger Yakfleischbrühe ist sehr gesund und nahrhaft, und grüner Tee weckt die schlummernden Reserven des Geistes und verstärkt die Erkenntnisfähigkeit."
    „Ich widerspreche dir nicht", erklärte Bully. „Dennoch stelle ich fest, daß deine Methode gegen die Rechte und die Menschenwürde der Bürger der Liga verstößt. Ich verlange von dir, daß du damit Schluß machst. Alle Psioniker haben ab sofort Anspruch auf eine Versorgung, wie sie den Gästen von Hotels der Luxusklasse zusteht. Dieser Anspruch ist ohne Wenn und Aber zu erfüllen. Falls du dazu nicht willens oder fähig bist, wirst du von hier entfernt. Entscheide dich!"
    Kritsan preßte die Lippen zusammen; seine Augen funkelten wütend, doch er bezwang seine Erregung und antwortete: „Ich werde dir gehorchen, Bruder Reginald."
    „Gut!" sagte Bully. „Und nun veranlasse das Nötige."
    Er betrat den Vorraum zur großen Halle im Hauptgebäude, und als er sah, daß Rampa Kritsan verschwunden war, erklärte er: „Selbstverständlich muß eine klare Linie in die Computersysteme gebracht werden, aber wir dürfen nichts überstürzen. Die Psioniker sollen in einer Atmosphäre von Ruhe und Harmonie leben und arbeiten."
    „Dieser Rampa Kritsan ist eine finstere Type", erklärte Matsu. „Er sollte so bald wie möglich entfernt werden." Bully lächelte.
    „Du siehst zu schwarz, Kiru. Schließlich war er Direktor von PSITRAC, als hier ein anspruchsvolles Versuchsprogramm lief, das, soweit ich informiert bin, wertvolle Erkenntnisse brachte. Ich habe den Eindruck gewonnen, daß dieser Mann für den PSI-TRUST von großem Nutzen sein kann, wenn er richtig angefaßt wird."
    „Aber was wird Tifflor dazu sagen, daß sein Verwaltungsstab irgendwelche kleinen Hilfsarbeiten durchfuhrt?" gab Matsu zu bedenken.
    „Wenn Tiffs Bürokraten vor Rampa kapitulierten, haben sie nichts Besseres verdient", meinte Ernst Ellert.
    Bully lachte, dann öffnete sich vor ihm das zweite Tor - und er betrat die leicht geschwungene Rampe, an deren Ende eine Art Pult über dem Mittelpunkt der riesigen Halle schwebte.
    Doch schon nach wenigen Schritten war die Heiterkeit über Ellerts Scherz wie weggeblasen, als Bully die zahllosen Gesichter sah, die aus den terrassenförmigen Sitzreihen zu ihm emporsahen. Er begriff plötzlich das ungeheuerliche Ausmaß der Herausforderung, mit der diese Menschen konfrontiert wurden, und fühlte seinen Teil der Verantwortung als schier unerträgliche Last auf seinen Schultern.
    Sein Schritt wurde langsamer, und am liebsten wäre er umgekehrt. Aber dann bemerkte er, daß die Blicke der Psioniker hoffnungsvoll auf ihn gerichtet waren.
    Seine Schultern strafften sich, und mit festem Schritt und zuversichtlichem Lächeln ging er zum Pult...
     
    4.
     
    Stumm vor Grauen blickte Konda Thorne auf den mumifizierten Leichnam, der in einer Art Glasvitrine vor ihm lag. Der geöffnete Mund, hinter dessen vertrockneten Lippen die Zähne gelbbraun glänzten, schien ihn anzugrinsen. Doch dieser Eindruck erlosch beim Anblick der geschrumpften und tief eingesunkenen Augen und der ledrig wirkenden Haut, die sich hauchdünn und straff über den Schädelknochen spannte. Der übrige Körper war noch in den schwarzverfärbten SERUN gehüllt, den der unbekannte Raumfahrer zum Zeitpunkt seines Todes getragen hatte.
    Jemand räusperte sich rechts von Thorne. Es war der Paläontologe Today Mitchell, stellvertretender Leiter des Zentralinstituts für Terra-Paläontologie in Terrania und Chef des Teams, das die Ausgrabungen in den Danakilbergen durchgeführt hatte.
    „Es tut mir leid, daß es bei der Auswertung der Identifikationskapsel zu einem Fehler kam", erklärte Mitchell. „Aber da du lebendig vor uns stehst, kannst du nicht identisch mit diesem Toten sein."
    „Wirklich nicht?" fragte Thorne. „Erscheint es nicht auch unmöglich, daß ein Raumfahrer des Hanse-Zeitalters in einer Gesteinsschicht gefunden wurde, die sich im Devon bildete, also vor rund dreihundert Millionen Jahren?"
    „Das ist etwas anderes, Konda", erwiderte Amy Kahalos, die fünfzigjährige, jugendlich wirkende Hanse-Spezialistin und Psychologin, die kurz nach

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