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1127 - Die Ewigen Diener

Titel: 1127 - Die Ewigen Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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brauchen, um sich erneut Zugang zum Sitz der Schatt-Armarong zu verschaffen und dort zu bleiben. Sie werden ihren künstlichen Herrn so ausgestattet haben, daß dieser den Befehlenden Kode auf alles, was nicht Parsf ist, voll anwendet, ihnen jedoch genug Handlungsfreiheit läßt. Wir brauchen ihn lediglich so umzuschalten, daß er statt der Parsf uns in Ruhe läßt."
    „Wie wollen wir das tun?" fragte Wächterchen. „Sobald wir ihn zu uns holen und seinem Einfluß unterliegen, werden wir nicht mehr fähig sein, an ihm herumzuschalten."
    „Er ist noch nicht ganz fertig", wehrte Nachkömmling ab. „Wir werden auf der Rückreise zum Sitz der Schatt-Armarong genug Zeit haben, uns mit ihm zu beschäftigen. Wenn die Parsf es gekonnt haben, werden wir es auch schaffen."
    Das war ein Argument, dem selbst der Erstkonstruierte kaum widerstehen konnte. Das einzige, was ihn noch immer störte, war die Beschaffenheit des künstlichen Herrn. Wenn er doch wenigstens nicht organisch wäre! Der Erstkonstruierte hatte einen Widerwillen gegen organisches Leben. Und er hegte gewaltige Zweifel daran, daß es ihm gelingen würde, den organischen Herrn auch nur als Hilfsmittel und unechten Klong zu akzeptieren.
    „Der Große Familienrat soll darüber entscheiden", sagte Wächterchen schließlich. „Es ist etwas, das unsere ganze Dynastie betrifft, und darum soll jeder Klong sich dazu äußern können."
    Dagegen konnten weder der Erstkonstruierte noch Nachkömmling etwas einwenden, und so erging an alle Klong jener Impuls, der sie dazu veranlaßte, sich in die allgemeine Kommunikation einzuschalten. Das bedeutete, daß sie zu einem einzigen Denkmechanismus wurden.
    Es dauerte etliche Sekunden, bis das dabei entstehende Durcheinander von individuellen Impulsen zu einer einheitlichen Strömung wurde, in der sich - bildlich gesprochen - einige widerspenstige Wirbel abzeichneten: Das waren die Impulse jener Klong, die dem von Nachkömmling vorgetragenen Plan nicht voll und ganz zustimmen mochten. Der Erstkonstruierte fand sich dabei in einem Spannungsfeld zwischen jenen Klong, die die bloße Idee an sich als ketzerisch und abartig von sich wiesen, und jenen, die von dem neuen Herrn nichts wissen wollten, weil er ein Erzeugnis der Parsf darstellte.
    Eigenartigerweise schien sich außer dem Erstkonstruierten selbst niemand daran zu stoßen, daß der neue Herr organischer Natur sein sollte. Der Erstkonstruierte beschloß daher, seine spezifischen Bedenken für sich zu behalten. Vielleicht waren sie wirklich auf einen Funktionsfehler zurückzuführen.
    Unter Wächterchens Regie begann nun jenes Spiel, das allen Sitzungen des Großen Familienrats zu eigen war. Da die Masse der Klong dem Vorschlag Nachkömmlings gegenüber keinerlei Bedenken hegte, waren die an der Reihe, die das Vorhaben ablehnten. Während sie ihre Argumente vorbrachten, änderten einige der bisher zustimmenden Klong ihre Meinung, und die Wirbel gewannen vorübergehend an Kraft.
    Wenn die Argumente dieser Klong stark genug waren, konnten die Wirbel so stark werden, daß sie die Stelle der Hauptströmung übernahmen - und der Erstkonstruierte hoffte sehr, daß es dazu kommen würde.
    Aber leider waren nach den widerspenstigen - oder vernünftigen - Klong wieder Nachkömmling und seine Befürworter an der Reihe, und es schien, als hätten sie die besseren Argumente, denn anschließend waren die Wirbel bereits deutlich geschrumpft, und einer war gar schon ganz verschwunden. Der Erstkonstruierte hatte ihm allerdings von Anfang an keine große Bedeutung beigemessen. Die Klong, die ihn verursacht hatten, vertraten die Ansicht, daß man die Fähigkeiten der Parsf auf die Klong übertragen und selbst auf die Suche nach dem Herrn mit dem Befehlenden Kode gehen sollte - was nicht funktionierte, wie man seit langem wußte.
    Im nächsten Durchgang gewannen die widerstrebenden Kräfte keine weitere Unterstützung. Die, die überhaupt nichts von einem künstlichen Herrn wissen wollten, wurden teilweise, die, die nur einen von den Parsf geschaffenen Herrn ablehnten, ganz überzeugt. Nur eine Gruppe leistete auch weiterhin starken Widerstand - das waren die, die die Gelegenheit beim Schöpfe packen und endlich einen wirklichen Herrn haben wollten. Sie waren allen Ernstes geneigt, den künstlichen Herrn zu sich zu holen und ihm in allen Konsequenzen die Ewigen Diener zu sein - vorausgesetzt, er beherrschte den Befehlenden Kode.
    Beim bloßen Gedanken daran, daß diese Gruppe sich durchsetzen

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