1127 - Die Ewigen Diener
noch die Hoffnung pflegten, eines Tages die Fähigkeiten der Parsf erwerben zu können. Damals glaubten sie, daß die Parsf irgendwann so unter Druck geraten würden, daß sie den Klong um den Preis einiger dieser Kristalle bestimmte Geheimnisse verkaufen mochten. Dieser Fall war auch prompt eingetreten, aber die Klong hatten leider feststellen müssen, daß sie mit den erkauften Informationen nichts anfangen konnten.
Statt dessen hatten sie herausgefunden, daß die kristallinen Brocken doch einen gewissen Nutzen für sie hatten. Die Parsf benötigten dieses Zeug zum Bau jener Instrumente, mit deren Hilfe sie die Spur des Herrn mit dem Befehlenden Kode finden wollten. Da diese Instrumente sehr haltbar waren und auch nur winzige Stücke der kristallinen Substanz enthielten, hätten die Parsf sich gerade wegen dieses Rohmaterials wenig Sorgen machen müssen. Aber sie taten es trotzdem, und das aus einem einfachen und jedem Schatt-Armarong einleuchtenden Grund: Die Suche nach dem verlorenen Herrn war die Existenzgrundlage der Parsf. Der ganze Sinn ihres Daseins bestand darin, daß sie ihre Suche durchführen konnten. Und weil sie dazu nur mit Hilfe dieser Kristalle überhaupt in der Lage waren, strebten sie danach, sich gerade davon überdimensionale Vorräte anzulegen. Sie gingen auch noch einen Schritt weiter: Um ihre Vorräte auf gar keinen Fall der - außerordentlich geringen - Gefahr einer zufälligen Zerstörung auszusetzen, verteilten sie sie fein säuberlich auf so ziemlich alle Objekte, die es in ihrer Dynastie gab.
Als die Klong diese Zusammenhänge durchschaut hatten, hielten sie noch eifriger als je zuvor nach den kristallinen Brocken Ausschau. Das taten sie allerdings nur auf der Parsfon abgewandten Seite ihres Herrschaftsgebiets. Sobald sie einen kleinen Vorrat von diesem Zeug zusammengebracht hatten, schössen sie den ganzen Krempel zu den Parsf hinüber. Das taten sie allerdings so geschickt, daß die Parsf niemals merkten, woher der plötzliche Segen kam. Und die Parsf rasten auch prompt jedes Mal los und taten alles, um den Klong diese Brocken vor der Nase wegzuschnappen - wobei sich die Klong redliche Mühe gaben, ihren Gegnern die Beute schmackhaft zu machen, indem sie scheinbar erbittert um jeden einzelnen Kristall kämpften.
Viele der von den Klong auf die Reise geschickten Kristalle waren wirklich nichts weiter als das, was sie von außen zu sein schienen. Diese Stücke zeichneten sich durch offenkundige Reinheit aus und wurden von den Parsf im Lauf der Zeit auch mehr oder weniger vollzählig verbraucht. In ihrem Hunger nach derartigen Kristallen fingen die Parsf jedoch auch die weniger reinen Stücke auf und verwahrten sie sorgfältig. Die Klong sorgten geradezu rührend dafür, daß stets reichlich reines Material zur Verfügung stand.
Sie taten das allerdings nur, damit die Parsf niemals auf die Idee kamen, die unreinen Stücke auf ihre Verwendbarkeit zu prüfen. Dieses Prinzip hatte sich glänzend bewährt, und überall bei den Parsf gab es Lager für die unreinen Kristalle, und diese Lager waren teilweise schon seit vielen tausend Jahren niemals angetastet worden.
Diese minderwertigen Kristalle enthielten jedoch neben den naturgegebenen Verunreinigungen solche, die die listigen Klong in sie hineinpraktiziert hatten: Winzige Mikromechanismen, die nur auf den passenden Impuls warteten, um sofort aktiv zu werden und Parsfon auf die Invasion der Klong vorzubereiten.
Und genau diesen Impuls fingen sie nun auf.
Die winzigen Mikromechanismen erwachten sofort, und ebenso unverzüglich begaben sie sich an ihre Arbeit. Einige von ihnen schlössen sich zu kleinen, eng spezialisierten Klonghirnen zusammen, die die Aktivitäten der anderen überwachten und steuerten.
Andere entwickelten sich zu maschinellen Ungeheuern im Kleinformat, die sich mit Windeseile durch die Energoformwände ihrer Lagerräume fraßen und auf ihrem Weg alle möglichen, dringend benötigten Rohstoffe in sich aufnahmen, wobei sie anschwollen wie reifende Kürbisse in einem Zeitrafferfilm. Sobald die kleinen Steuergehirne der Ansicht waren, daß genug Rohmaterial vorhanden war, riefen sie die Sammelgeräte zurück, und diese gaben die gesammelten Materialien frei und verwandelten sich in winzige Baumaschinen, die emsig übereinander krochen und lange Arme und Beine bekamen, mit denen sie sich aneinander verankerten. Auf diese Weise entstanden an vielen verschiedenen Stellen Gerüste, die nun nur noch von weiteren kleinen
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