1127 - Die Ewigen Diener
unsere Instrumente in Betrieb zu halten, und manchmal fingen wir auch mehr als genug ein, so daß wir neue Geräte bauen konnten."
„Wir fingen stets dann ein Übermaß an Kristallen ein, wenn wir den Bau neuer Instrumente planten und für erforderlich hielten. Die Kristalle, die wir in diesen Zeiträumen fanden, waren fast ausnahmslos rein. Unreine Stücke fanden wir vorzugsweise in jenen Phasen, in denen wir die Instrumente nur unterhalten mußten. Die Kristalle ..."
„... sind unter normalen Umständen nicht so häufig, wie wir errechnet haben. Wir haben am Beginn unserer Reise ermittelt, daß wir nicht genug davon finden würden, und daß wir gezwungen sein würden, in regelmäßigen Abständen auf Planeten und anderen festen Körpern danach zu suchen. Wenig später änderten sich die Verhältnisse, und wir führten das darauf zurück, daß wir uns einer Galaxis näherten. Das war falsch. Unsere ursprünglichen Berechnungen stimmten. Die Kristalle sind selten. Wir konnten ..."
„... niemals genug auffangen. Aber wir haben das Doppelte von dem gefunden, was nach unseren ursprünglichen Berechnungen möglich war. Das lag daran ..."
„... daß die Klong uns zusätzliche Kristalle schickten. Sie schickten uns das, was sie im Raum vorfanden ..."
„Nein, nicht nur im Raum. Das hätte nicht gereicht. Sie sandten oft Gleitzellen auf Planeten. Immer wenn wir eine Spur entdeckt hatten, waren sie es, die die Nachforschungen anstellten. Wir überließen ihnen diesen Teil der Arbeit..."
„... weil wir nicht dazu geschaffen sind, zu kämpfen. Für uns hätte es nur einen Grund gegeben, einen Planeten aufzusuchen: Um uns einen ausreichenden Vorrat an Kristallen zu verschaffen. Aber das mußten wir niemals tun ..."
„... weil die Klong uns mit diesem Material versorgten. Wir müssen davon ausgehen, daß fast alle Kristalle, mit denen wir gearbeitet haben, von den Klong stammen. Sind auch die reinen Kristalle nur Werkzeuge der Klong?"
„Nein. Wir haben diese Stücke zu genau untersucht. Die Werkzeuge der Klong können nur in den unreinen Stücken stecken. Die Klong mußten damit rechnen, daß wir das erkennen, sobald sie mit ihrer Invasion beginnen. Sie haben den Plan dennoch durchgeführt. Das heißt..."
„... daß sie ihn für erfolgreich halten."
„Sie denken, daß der Plan funktioniert, und sie glauben, daß wir gestört sind."
„Nein. Sie denken, daß ihr Plan funktioniert, weil wir gestört sind."
„Sie denken, daß sie genug Tore schaffen können, weil wir uns nicht daran erinnern, wo sich die älteren Vorräte befinden. Sie denken das, weil..."
„... wir es nie für nötig hielten, diese Lager zu kontrollieren."
„Wir können alle neueren Lager gefahrlos absuchen und die dort befindlichen Tore zerstören."
Der gemeinsame Strom der Gedanken hatte sein Ziel gefunden. Das vielleicht bedrohlichste Problem, dem sich die Dynastie der Parsf jemals ausgesetzt sah, war gelöst. Organische Wesen hätten an dieser Stelle zumindest eine kurze Pause eingelegt, um erleichtert aufzuatmen und sich gegenseitig Anerkennung zu zollen. Für die Parsf aber war es völlig gleichgültig, wer welchen Beitrag zur Lösung des Problems geleistet hatte, und aufatmen konnten sie ohnehin nicht. Statt dessen begannen sie unverzüglich damit, die Lager ihrem Alter nach zu sortieren. Das war leicht. Wesentlich schwieriger war es, sich in die Klong hineinzuversetzen und zu ermitteln, für wie gestört diese die Parsf hielten. Wo sollte man die Grenze ansetzen?
Die Parsf legten ihre Lager für unreine Kristalle nach einem ebenso einfachen wie einleuchtenden Prinzip an. Sie sammelten davon so viel, wie nötig war, um in etwa das Gewicht einer Gleitzelle aufzuwiegen - und die wog etwas weniger als ein kompletter Parsf. Wenn sie die erforderliche Menge zusammen hatten, dann brachten sie sie - nun, sagen wir einfach, an Punkt Aunter. Die nächste Ration wanderte nach Punkt B, und der hatte so weit wie möglich von Punkt Aentfernt zu sein. Die dritte Ladung verfrachteten sie nach Punkt C, der wiederum so weit wie möglich von Punkt Aund Bentfernt sein mußte.
Und so weiter. Im Lauf der Zeit hatten sie auf diese Weise ein regelrechtes Netz gewoben, das ganz Parsfon durchzog. Es war also durchaus verständlich, daß die Klong gerade diese Lagerstätten als geradezu ideale Ausgangspunkte für ihre Invasion zu nutzen gedachten. Es wurde noch verständlicher, wenn man berücksichtigte, daß die Parsf ein einmal gefülltes Lager nie
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