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1127 - Die Ewigen Diener

Titel: 1127 - Die Ewigen Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwieg.
    Als sie sich den Schatt-Armarong weit genug genähert hatten, kam ihnen ein Schwarm von kleinen Fahrzeugen entgegen, die ihrem eigenen Boot nicht unähnlich waren. Sie sahen aus wie Teller, auf die man eine umgedrehte Schüssel gestülpt hatte, wobei der „Teller" silbergrau, die „Schüssel" aber glasklar war. Innerhalb jedes einzelnen Fahrzeugs stand ein Schatt-Armarong. Zumindest nahmen sie an, daß es sich bei den vorerst noch zu weit entfernten Gestalten um Angehörige dieses Robotervolks handelte.
    Die Schatt-Armarong schössen schnell heran, und ehe die beiden Androiden es sich versahen, waren sie bereits eingekreist. Dann drangen aus den undurchsichtigen Unterteilen der Raumboote helle, grünliche Lichtstrahlen hervor, die sich zu einer Art Netz verwoben.
    „Wir können den Antrieb ausschalten", stellte Lucius ohne erkennbare Gemütsbewegung fest. „Sie schleppen uns ab."
    Und so war es auch. Die Schatt-Armarong nahmen Kurs auf jenen Ort, von dem sie gekommen waren. Das Beiboot mit den beiden Leibeigenen zogen sie mit sich, wie einen in einem Netz gefangenen Fisch. Dabei hatten die Androiden reichlich Gelegenheit, die Schatt-Armarong genau zu betrachten.
    Die Schatt-Armarong hatten silbergraue, ovale Körper, etwa eineinhalb Meter hoch und einen halben Meter dick. Oben auf diesem Körper saßen zwei kurze, spitze Stäbe, die wie kleine Antennen aussahen. Um die Körpermitte, oder auch ein klein wenig darüber, zog sich ein Kranz von kuppelförmigen Erhebungen. Darüber saßen zwei etwa meterlange Spiralarme mit weichen Greiflappen an den Enden. Direkt oberhalb der Arme waren kleine, fensterähnliche Öffnungen zu erkennen, schmale, aufrechtstehende Rechtecke, und unterhalb der Kuppeln in der Körpermitte zeichneten sich einige feine, waagerechte Striche ab. Das ganze Gebilde stand auf sechs spießförmigen, ungegliederten Beinen, die so aussahen, als waren sie nicht zum Laufen gemacht. Das Erstaunlichste aber war ein Ring, der schwerelos um das obere Ende des Robotkörpers schwebte und ständig die Farbe wechselte und in unsteten Rhythmen in Rot, Blau und Gelb leuchtete.
    Die Schatt-Armarong steuerten mit ihrem seltsamen Fang ein großes Gebilde an, das wie ein mehrfach teilweise eingeschnürter Schlauch aussah und zwischen anderen, ähnlichen Gebilden schwebte. Rundherum herrschte ein wirres Durcheinander von Raumfahrzeugen aller Art, großen und kleinen, runden und eckigen und solchen, die wie abstrakte Skulpturen aussahen. Dann öffnete sich in dem großen, schlauchähnlichen Ding eine Schleuse, die groß genug war, um das Beiboot samt seinen Begleitern aufzunehmen, und als die Schleuse sich wieder geschlossen hatte, lösten sich die durchsichtigen Kuppeln von den „Tellern" der kleinen Fahrzeuge, und die Schatt-Armarong kamen heraus. Zu diesem Zweck zogen sie einfach ihre Speerspitzen-Beine ein und schwebten davon.
    Sycho warf einen Blick auf die Kontrollen des Beiboots.
    „Keine Atmosphäre", stellte sie fest. „Die Gravitation ist minimal. Wozu brauchen diese Roboter überhaupt geschlossene Flugkörper?"
    „Wer weiß", murmelte Lucius. „Vielleicht einfach nur deshalb, weil sie die Tradition ihrer Erbauer wahren. Diese drei dort sehen so aus, als würden sie auf uns warten."
    Sycho begutachtete die drei Schatt-Armarong. Sie sahen wie alle anderen aus, aber es war unverkennbar, daß diejenigen, die die Androiden eingefangen hatten, diesen dreien respektvoll aus dem Wege gingen.
    „Ich bin gespannt, wie sie sich uns gegenüber verhalten werden", sagte sie nachdenklich, während Lucius bereits die durchsichtige Kuppel öffnete.
    „Eines ist sicher", antwortete Lucius. „Sie werden nicht versuchen, uns aufzufressen!"
    Sycho verzog das Gesicht. Manchmal wünschte sie sich, man hätte bei ihrem Partner auch noch jenes kleine Quantum an Gefühl weggelassen, dessen er überhaupt fähig war.
    Ihr war klar, daß Lucius einen Scherz probiert hatte, mit dem er sie aufmuntern wollte, aber sie hatte für diese Art von Scherzen absolut nichts übrig.
    „Komm schon!" forderte er sie auf, und sie erhob sich und verließ das Beiboot. Dabei wünschte sie sich, daß man sie nie geschaffen hätte. Aber leider hatte niemand sie vorher gefragt.
    Der Boden unter ihren Füßen bestand aus silbergrauer, harter Substanz. Die Gravitation war gerade stark genug, um ihr ein deutliches Gefühl dafür zu vermitteln, wo oben und unten waren. Sie sah, daß Lucius auf die drei Schatt-Armarong zuging, und sie blieb

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