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1127 - Die Ewigen Diener

Titel: 1127 - Die Ewigen Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein wenig zurück, um sich diese gigantische Halle anzusehen.
    Sie schienen sich auf dem tiefsten Punkt einer gewaltigen Hohlkugel zu befinden, wobei es sich selbstverständlich um einen subjektiven Eindruck handeln mochte, und diese ganze Kugel bestand aus diesem silbergrauen Material. Nur an wenigen Stellen gab es farbige Elemente. Etwa zweihundert Meter höher gab es auf der rechten Seite eine in die Hohlkugel hineinragende, kuppelartige Beule, die in trübrotem Licht erstrahlte. An einer anderen Stelle, fast im Zenit dieser seltsamen Halle, war ein ganzes System von Gitterrosten und gigantischen Rohrleitungen oder Kabelbündeln in pulsierende, goldgelbe Helligkeit getaucht. Und als Sycho den Kopf drehte, erkannte sie schräg hinter sich eine grün beleuchtete, schräg ansteigende Fläche voller seltsamer Gebilde, die sie für Antennen hielt. Sie vermutete, daß diese drei farbigen Sektoren mit den schwerelos um die „Köpfe" der Schatt-Armarong schwebenden Ringen in Verbindung standen. Vielleicht handelte es sich um Kommunikationssysteme. Sie teilte Belice das über Funk mit und wartete auf Antwort, aber Belice schwieg, und so sah Sycho sich weiter um und überließ es Lucius, den ersten Kontakt zu den Schatt-Armarong herzustellen. Er war dazu zweifellos besonders gut geeignet, denn er war fast so gefühllos wie ein Roboter.
    Die ganze Innenfläche der Hohlkugel war mit Auswüchsen verschiedenster Art überkrustet. An vielen Stellen ragten balkonähnliche Plattformen hervor, die alle miteinander aus grobmaschigen Gitterrosten bestanden und von ebensolchen Brücken und Stegen miteinander verbunden waren. Aber wozu brauchten Roboter, die sich anscheinend ausnahmslos schwebend fortbewegten, solche Balkone, Brücken und Stege?
    An anderen Stellen ragten spitze Gebilde hervor, oder gewaltige Spiralarme, die sich träge bewegten und keinen erkennbaren Zweck erfüllten. Dinger, die wie riesige metallene Saugnäpfe aussahen, schmiegten sich dicht an die Kuppelwand. Und überall war das Geflecht von Kabeln und Rohren, ein Labyrinth, in dem sich wirklich nur Roboter zurechtfinden konnten.
    Erschreckend wirkte die Düsternis in dieser ganzen Halle. Zwar gab es diese leuchtenden Zonen, und dazwischen bewegten sich überall blitzende Punkte, und große Scheinwerfer schwenkten hin und her und rissen dieses oder jenes Detail aus der Finsternis, aber gerade diese Lichter ließen die Halle um so düsterer erscheinen. Das kam natürlich unter anderem daher, daß es hier drinnen keine Gase gab, die das Licht zerstreuen und die Schatten aufhellen konnten. Aber Sycho spürte, daß das nicht die einzige Erklärung sein konnte, und als sie Lucius endlich folgte und in den grellen Lichtkreis trat, der ihn und die drei Schatt-Armarong umschloß, sah sie, was sie bisher nur vage gefühlt hatte: Diese Halle war älter als alles, was Sycho sich vorstellen konnte.
    Der Begriff „Roboter" rief in ihr die Gedankenassoziation Sauberkeit - Ordnung - Sterilität wach. Sie hatte dementsprechend erwartet, daß es in den Raumfahrzeugen der Schatt-Armarong an allen Stellen spiegelte und glänzte. Und genau das war nicht der Fall.
    Es war aber auch nicht so, daß sie nur die Spuren der Verwahrlosung um sich herum erblickte. Man konnte nicht einmal behaupten, daß diese Halle - oder der Abschnitt, in dem sie sich befand - schmutzig war. Aber man sah die Zeichen des Alters, und sie waren gerade in dieser Umgebung besonders beeindruckend. Und bedrückend.
    Da war die Stelle, an der Lucius stand, und an der vor ihm unzählige Schatt-Armarong gestanden haben mußten - so viele, daß sich rund um Lucius' Füße ein Kranz von Einkerbungen gebildet hatte, wie er durch die jahrtausendelang immer wieder erfolgte Verankerung der speerförmigen Standbeine entstanden sein mochte. Da waren die auch hier gegenwärtigen Bündel von Kabeln und Rohren und sonstigen Leitungen aller Art, die vom Alter schwarz geworden waren - und das hier, wo es keinerlei Atmosphäre gab. Und da gab es die Stellen, an denen man Reparaturen an eben diesen dunklen Strängen hatte vornehmen müssen. Reparaturen, die silbergraue Flecken hinterlassen hatten, die dann allmählich dunkler wurden und wie Narben erschienen. Als Sycho sich bückte und über eine dieser verhältnismäßig frischen Narben mit den Fingerspitzen hinwegfuhr, spürte sie die neuere, glatte Fläche und daneben eine raue, spröde Schicht.
    Wie lange mochte es dauern, bis sich in einer Umgebung wie der, in der sie sich

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