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1128 - Erbe des Fluchs

1128 - Erbe des Fluchs

Titel: 1128 - Erbe des Fluchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas besser. Er hatte erst ein totes Huhn gesehen, aber die anderen lagen für seinen Geschmack einfach zu starr und bewegungslos. Auch der Blutgeruch drang jetzt stärker in seine Nase.
    Albert Petit brauchte nicht zu nahe an die Schlafplätze der Tiere heranzutreten, um zu wissen, was mit ihnen passiert war. Sie alle lagen nicht nur auf dem Stroh, sondern auch in einer feuchten dunklen Flüssigkeit, die sich um sie herum ausgebreitet hatte.
    Das eigene Blut…
    Al durchlebte innerhalb kurzer Zeit verschiedene Stadien. Angst, Wut, Haß, auch Mitleid mit seinen Tieren, all dies drückte sich bei ihm zusammen. Er wünschte sich weit weg oder zumindest, daß dies, was er hier sah, einfach nicht stimmte und er einen Traum erlebte.
    Aber es war kein Traum. Es war die blutige Wahrheit, und als er die Worte »großer Gott« aussprach, dachte er wieder an die Warnungen seiner Frau und an das, was sie in der letzten Nacht erlebt hatten.
    Das hier war nicht von allein geschehen. Die Hühner konnten sich nicht gegenseitig getötet haben. Plötzlich wußte er, daß der Verfolger tatsächlich zu ihnen gekommen war, um seine Spuren im Hühnerstall zu hinterlassen.
    Auch wenn es ihm schwerfiel, mußte er jetzt die Hühner vergessen und an sich denken.
    Im Stall war es still. Nur das eigene Atmen war zu hören. Er hatte noch kein Licht in den Stall gelegt, was sich nun rächte, so konnten sich die stockdunklen Inseln bilden, in die auch kein Tageslicht mehr hineinsickerte.
    »Komm schon!« keuchte er, um sich selbst Mut zu machen.
    »Komm schon her! Ich will dich sehen, verdammt…«
    Er hörte keine Antwort.
    Dann hob er die rechte Hand mit dem Beil an. Er achtete immer darauf, daß die Klinge sehr scharf war, denn er wollte die Tiere beim Schlachten nicht lange quälen. Auch jetzt gab sie einen matten Glanz ab. Er stellte sich vor, wie sie den Kopf des Vampirs mit einem Schlag vom Rumpf trennte.
    Noch drei Schritte, dann hatte er die andere Seite des Stalls erreicht. Dort war es besonders dunkel, weil es keine Luken in den Wänden gab.
    Und genau da stand er.
    Er war dunkel gekleidet und nicht mehr nackt. Er malte sich dort ab wie eine Schaufensterpuppe. Völlig reglos, als wäre tatsächlich kein Leben mehr in ihm.
    Der Wille besiegte den Schock, der Albert überfallen hatte. Aus seinem Mund löste sich ein Schrei, er riß seinen Arm noch höher und zielte mit dem Beil auf den bleichen Fleck des Gesichts…
    ***
    Das Haus wurde für Suzanne Petit immer mehr zu einem Gefängnis. Es war auch nicht groß, aber sie hatte sich nie zuvor eingesperrt gefühlt.
    An diesem frühen Abend hatten sich Schatten gebildet, die über den Boden krochen, in den Ecken nisteten und immer mehr zunahmen. Ein dichtes Gespinst, undurchdringlich auch für ihre Blicke.
    Sie eilte durch die Räume. Sie machte Licht. Deckenlampen, Stehleuchten, kleine an den Wänden, in jedem Zimmer vertrieb sie die Finsternis und das böse Zwielicht.
    Sie rechnete damit, daß dieses Licht auch ihre Angst vertrieb. Da hatte sie sich geirrt. Der Druck war da, und er blieb auch. Zu stark war ihr Traum gewesen, dessen Eindrücke sie nicht verarbeiten konnte.
    Ihren Mann sah sie nicht mehr. Sie hatte ihn nur einmal hinter dem Haus gesehen, dann war er in Richtung Hühnerstall gegangen.
    Sie wünschte sich, daß er zurückkehrte, seine Meinung geändert hatte und ihrem Wunsch zur Flucht nachkommen würde. Warum war er nur so unsensibel? Die letzte Nacht hätte eigentlich Warnung genug für ihn sein müssen.
    Suzanne betrat das schmale Bad. Eine Wanne, eine Dusche, das Waschbecken, alles aus hellem Porzellan.
    Die Frau drehte das Wasser an. Sie beugte sich über das Waschbecken und spritzte die kalte Flüssigkeit gegen ihr Gesicht. Für den Moment tat es gut, doch die innerliche Hitze konnte es nicht vertreiben.
    Mit einem weißen Handtuch trocknete sie ihr Gesicht ab, und jetzt, da das Wasser nicht mehr rauschte, kam ihr die Stille doppelt belastend vor.
    Alles war so unnatürlich ruhig.
    Suzanne verließ das Bad. Im Flur blieb sie stehen. Es fiel ihr immer schwerer, sich zusammenzureißen. Die Angst war zurückgekehrt.
    Sie drückte jetzt noch stärker auf ihr Gemüt. Und Albert war noch immer nicht zurück. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, was er so lange im Hühnerstall zu suchen hatte.
    Sie und AI hatten in den letzten Jahren vieles hinter sich gelassen.
    Es waren verdammt harte Zeiten gewesen, aber sie hatten immer zusammengehalten und das Wort Angst war ihnen

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