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113 - Gebeine aus der Hexengruft

113 - Gebeine aus der Hexengruft

Titel: 113 - Gebeine aus der Hexengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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würde
ein messerscharfes Schwert ihn durchschlagen.
    Hell und klar erstanden Bilder vor ihr, eine
lebende Szene wie auf einer Leinwand. Aber das war kein Film. Sie, Ellen
Radnor, befand sich mitten drin!
    „Auf den Scheiterhaufen mit ihr!“ schrie eine
fanatische Stimme.
    Die rohgezimmerten Räder des Karrens
holperten über das unebene Pflaster.
    Hände und Finger deuteten auf sie.
    „Bringt sie um!“
    „Nieder mit der Hexe!“
    „Cynthia Maniot soll sterben! Wir wollen sie
brennen sehen, die alte Hexe, die mit dem Teufel gebuhlt hat!“
    Steine wurden nach ihr geworfen, sie spürte
die Gier der Masse, die es kaum erwarten konnte, um ihre Sensation zu erleben ...
    Peitschenschläge. Quer über den Rücken. Sie
sah den Folterknecht, den Hexenjäger, Bartholomae Jonker, den Bürgermeister.
Strahlende, zufriedene Gesichter. Die Hexe war überführt ...
    Ellen Radnor brach zusammen, sah Cynthia
Maniot fallen und wußte, daß sie selbst es war, die dort geschändet wurde, die stürzte ...
    Dann stieg aus einer giftgrünen Wolke ein
geisterhaftes Wesen auf. Eine Leiche mit geknickten Rippen und angebrochenen
Knochen. Die Züge einer bildschönen Frau entwickelten sich aus einem
riesenhaften Totenschädel und wurden wieder zu ekelerregenden,
abstoßenden Fratze .
    Eine Hand hielt ein glühendes Eisen umfaßt.
Es bohrte sich in Ellens Haut, genau zwischen die Schulterblätter, und sie
schrie gellend auf vor Schmerz.
    „Zum Altar! Zum Altar!“- wisperte die Stimme,
hektisch, verzweifelt und erregt.
    „Nichts wie weg hier!“ dröhnten die Gedanken
in ihrem eigenen Bewußtsein. Das war es, was sie wollte.
    Einem Windstoß war sie nicht gewachsen. Er
schleuderte sie erneut zu Boden. Sie schlitterte auf dem Marmor wie über eine
spiegelglatte Eisfläche.
    Der Altar! Platzte er nicht auseinander wie
eine Seifenblase?
    Eine dunkle Gruft tat sich vor ihr auf.
    Etwas bewegte sich wie riesenhafte,
scheußliche Würmer auf sie zu.
    Knochen!
    Die Gebeine aus der Hexengruft - und sie waren
schwarz wie die Nacht!
     
    ●
     
    Morna schlief im Nebenzimmer, die Tür zu
Peggy Langdons Raum war weit, geöffnet, damit die
PSA-Agentin sofort zu Hilfe eilen konnte, wenn die Freundin sie benötigte.
    Die Schwedin war darauf trainiert, tief zu
schlafen und doch sofort hellwach zu sein, wenn ein Geräusch entstand, das
diese Ruheperiode unterbrach.
    X-GIRL-C schlug die Augen auf und lauschte.
    Da war doch etwas gewesen
...
    Eine Tür oder .ein Fenster waren leise zugeschlagen
worden.
    War ein Auto angekommen?
    Die Schwedin richtete sich auf.
    Alles blieb stockdunkel. Schritte hörte man
im Treppenhaus. Jemand war also da.
    Peggy? War sie vielleicht...?
    Morna dachte den Gedanken nicht zu Ende.
Blitzschnell schlug sie die Bettdecke zurück und eilte auf Zehenspitzen ins
angrenzende Zimmer.
    Das helle Bettzeug leuchtete aus dem Dunkel.
    Leises Atmen, flach und unregelmäßig ...
    Morna beugte sich über die Schlafende.
    Im gleichen Augenblick hörte sie ein Rascheln
hinter sich.
    Da kam jemand aus der schattigen
Fensternische.
    Instinktiv warf sich die Schwedin herum.
    Eine Gestalt, hochaufgerichtet, schwang ein
Beil, und es sauste genau auf ihren Kopf herunter.
    Blitzschnell riß die PSA-Agentin den Arm
empor, packte das Handgelenk des unbekannten Eindringlings und drückte es zur
Seite.
    Morna Ulbrandson war eine ausgezeichnete Teak-won-do-Kämpferin.
Zunächst kam es darauf an, dem Gegner die Waffe zu entwinden.
    Ein kurzer, harter Kampf entspann sich. Der
andere wehrte sich verzweifelt und wollte das Beil noch mal nach unten drücken,
um der unerwartet aufgetauchten Gegnerin damit den Garaus zu machen.
    Morna konnte den Fremden nicht erkennen. Er
trug eine Strumpfmaske über dem Gesicht. Über besondere Kräfte verfügte er
nicht, und sie erkannte, daß er keinerlei Kampferfahrung besaß.
    Er war offenbar gekommen, um Peggy Langdon zu
ermorden.
    Warum sollte die Lehrerin sterben?
    Wer war die Person, die ihr nach dem Leben
trachtete?
    Der Fremde ließ sich nach unten fallen. Das
Beil rutschte aus seiner Hand. Morna Ulbrandson, deren ganze Aufmerksamkeit dem
Mordinstrument galt, hatte mit dieser Reaktion nicht gerechnet.
    Ein Tritt traf sie, noch ehe sie zum zweiten
Mal zugreifen konnte.
    Zwei Sekunden lang hatte er Luft. Das genügte
dem nächtlichen Besucher. Er hatte kein Interesse daran, es auf eine
Auseinandersetzung ankommen zu lassen. Sein plötzlicher Auftritt hatte nicht
geklappt, riskieren aber wollte er nichts.
    Er drehte

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