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1130 - Aufstand im Vier-Sonnen-Reich

Titel: 1130 - Aufstand im Vier-Sonnen-Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kontakt mit den Betreuern aufzunehmen."
    „Verstanden", sagte Sprinklon. Es klang erleichtert. „Relaiskette steht in wenigen Augenblicken."
    Der Monitor erlosch.
    Carzel Boon drehte sich auf seinem Schwingsessel zur Seite.
    Die Schaltzentrale der Weltraumplattform KURBOSCH-74 unterschied sich nur in wenigen Details von der Zentrale der Orbitalstation über Vrugg.
    Auch hier die Rundum-Emporen mit ihren Kontrollpulten, Monitoren und Computerblöcken, die Holoprojektionen, die das Schwarz des interplanetaren Weltraums und die Echoreflexe zahlreicher Allroundgleiter und Containerschiffe zeigte, und der erhöhte, verglaste Sitz des Plattformmeisters.
    Boon sah zu ihm hinauf.
    Aus dem Lautsprecher der Kommunikationskonsole, vor der er saß, drang eine Sekunde später die nüchterne Stimme des Plattformkommandanten. „Relaisbrücke steht, Raummeister Boon", teilte er ihm mit. „Computerkoordination auf Welle Epsilon-A-9 geschaltet. Audiokontrolle über Feldmikrofon. Holografische Simulation eingeleitet. Freigabe jetzt."
    Die Holoprojektion flimmerte, dann wechselte das Bild. Statt des interplanetaren Raumes um die Weltraumplattform KURBOSCH-74 war jetzt der Sektor zu erkennen, in dem sich das fremde Schiff befand.
    Die Simulation lieferte ein maßstabverzerrtes Phantombild des Raumschiffs.
    Eine Kugel mit einem Ringwulst in Äquatorhöhe und einem angeflanschten Aufsatz am fiktiven Südpol des Schiffes. Die Geschwindigkeit betrug 35 Prozent LG und verringerte sich rapide. Unwillkürlich bewunderte Boon die Leistung der Triebwerke; selbst die JUURIG, sein Allroundschiff, erreichte nicht derart phantastische Werte.
    Nach der Computerauswertung, die jetzt über den Monitor seiner Kommunikationskonsole flimmerte, hatte das Kugelraumschiff seine Schutzschirme desaktiviert; lediglich ein schwaches Prallfeld schützte die stählerne Hülle vor dem interplanetaren Staub, der bei einer derart hohen Geschwindigkeit zu einer Gefahr für jedes Schiff wurde.
    Die Geschwader Allroundgleiter bildeten in etwas mehr als zehn Millionen Kilometern Entfernung eine Abfangformation; eine flache „Schüssel", an deren tiefstem Punkt zwei Spezialgeschwader mit einer Bewaffnung aus selbstlenkenden Schiff-Schiff-Raketen stationiert waren. Die Abfangformation bewegte sich mit knapp 10 Prozent LG in Richtung Vrugg.
    Boon gab ein zufriedenes Knurren von sich.
    Sprinklon hatte klug gehandelt; auf diese Weise würde es nicht zu schnell zu einer direkten Konfrontation mit dem Eindringling aus dem interstellaren Raum kommen.
    Und offenbar hatte der fremde Kommandant den Wink verstanden. Die Geschwindigkeit der Kugel sank weiter, bis sie ebenfalls nur noch 10 Prozent LG betrug.
    Viereinhalb Millionen Kilometer trennten jetzt das Kugelraumschiff von den Abfanggeschwadern.
    Boon nannte rasch hintereinander eine Folge Kodeziffern; das faustdicke flackernde Oval des Feldmikrofons, das dicht vor seinem Gallertorgan in der Luft schwebte, übermittelte seine Befehle an den zentralen Plattformcomputer. Überlichtschnelle Funkimpulse verließen nur Sekundenbruchteile später die Antennen der Weltraumplattform. Einen Moment danach trafen von den anderen Plattformen im Kurbosch/ Hgnun-Sektor die Meldungen ein.
    Boon knurrte erneut.
    Die Meister der Plattformen KUR-BOSCH-12 bis KURBOSCH-19 - jene Stationen in unmittelbarer Nähe zu dem Eindringling - hatten auf die Anfrage positiv reagiert. Die riesigen Basen mit ihrer Seitenlänge von fünftausend und ihrer Dicke von fünfhundert Metern waren gefechtsbereit. Die Prusdixid-Schutzschirme waren aktiviert, die interplanetaren Abfangraketen startklar, die Fernlaser auf das fremde Objekt eingeschwenkt.
    Mehr Sicherheit, dachte Boon, kann man nicht haben.
    Aber gleichzeitig empfand er Unbehagen angesichts des martialischen Aufwands, mit dem sich der fremde Kommandant konfrontiert sehen mußte. Wie würde er reagieren? Würde er die eingeleiteten Verteidigungsmaßnahmen als feindselige Handlungen einstufen und gleichfalls mobilmachen?
    Das ist das Problem, sagte sich der Raummeister. Keiner kennt die Mentalität des anderen, und dies ist für die Sooldocks die erste Begegnung mit Fremdintelligenzen - sieht man von dem Boten ab.
    Die Orter und Taster meldeten keine Veränderung von dem Kugelraumschiff. Die Energieproduktion blieb stabil und auf einem vergleichsweise geringen Niveau. Kein Anzeichen, daß die Fremden sich auf einen bewaffneten Konflikt einstellten. „Funkauswertung?" sagte Boon.
    Neue Daten tauchten auf

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