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1130 - Zombieville

1130 - Zombieville

Titel: 1130 - Zombieville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wenn er so ausgesehen hatte. Nein, diesen Lastwagen hatte ein Zombie gefahren, ein lebender Toter, ein verdammtes Schreckgespenst, das Menschen vernichtete und sie dann noch als Nahrung benutzte.
    Suko, der neben mir stand, legte mir seine Hand auf den Arm. »Spar die Kugel, John.«
    »Wie du meinst.«
    Mein Freund hatte schon seine Dämonenpeitsche gezogen und einmal den Kreis geschlagen.
    Zahlreiche Augen schauten zu, wie aus dem Griff der Waffe die drei Riemen glitten. Sie bewegten sich wie Schlangen und berührten mit ihren Enden den Boden.
    Der Zombie stand jetzt vor uns. Seine Augen waren hell, doch es konnte auch am Licht der Scheinwerfer liegen, das sich darin fand. Er bewegte den Kopf. Er sah drei Menschen in seiner Nähe stehen, und sie wären für ihn die perfekte Beute gewesen.
    Was die Peitsche bedeutete, wußte er nicht. Suko hatte sie bereits angehoben. Großartig zu zielen brauchte er nicht. Beinahe lässig schlug er zu, und wir schauten zu, wie die drei Riemen auseinanderfächerten.
    Dann trafen sie.
    Der Zombie hatte schon den Arm ausgestreckt, um nach Suko zu greifen, aber die aus der Dämonenhaut gefertigten Riemen waren schneller. Sie huschten über den Arm hinweg und klatschten gegen seinen Kopf. Nicht der Aufprall trieb ihn wieder bis an das Fahrerhaus zurück, es war einfach die innere Kraft der Peitsche, die ihn schwächte.
    Er fand keinen Halt mehr. Seine Beine gaben nach, und das Gesicht, das von zwei Riemen getroffen war, quoll an bestimmten Stellen auf.
    Da kam mir die Haut vor wie gekocht.
    Sie erhielt Druck, sie platzte, und etwas Weißgelbes quoll aus den Lücken hervor. Auch die Brust hatte etwas mitbekommen. Ein breiter, dunkler Streifen malte sich dort ab. Es gab keine Chance mehr für ihn. Es war auch nicht möglich, sich noch zu halten. Vor der Fahrertür brach er zusammen und fiel wie ein Bündel zu Boden.
    Aus den Wunden löste sich Rauch. Wir hörte ein leises Knistern, und der Körper zog sich an den Stellen zusammen, die von der Peitsche getroffen worden waren. Dort lief er sogar aus.
    »Karina hat recht gehabt, John.«
    Ich konnte nicht widersprechen und drehte mich um. Zum erstenmal sah ich Karina Grischin lächeln, als sie einen Schritt auf mich zukam. Sie nickte mir zu, bevor sie fragte: »Weißt du nun, warum wir euch geholt haben?«
    »Ja, jetzt ist mir einiges klar…«
    ***
    Um den Zombie brauchten wir uns nicht mehr zu kümmern. Der wurde von Golenkows Leuten entsorgt. Nach der Vernichtung durch die Dämonenpeitsche war der Mann aus Rußland auf uns zugelaufen, um uns zu begrüßen. Wir hatten uns umarmt und freuten uns darüber, daß wir alle gesund und munter waren. Wladimir hatte sich einen anderen Haarschnitt zugelegt. Sein Haar war so kurz geschnitten, daß die Strähnen wie die Borsten einer Bürste in die Höhe standen. Ansonsten sah er aus wie immer. Vielleicht war er ein wenig hagerer geworden und auch die Falten hatten sich tiefer in die Haut gegraben, doch das konnte durchaus eine Folge seiner Arbeit sein, die verdammt nicht leicht war und immer wieder durch Ignoranten gestört wurde.
    »Dann wollen wir mal«, sagte er.
    »Was wollen wir?«
    »Ins Zelt gehen, John.«
    »Ein Zelt? Sehr gut.«
    »Ist ja nicht wie bei armen Leuten. So etwas können wir uns trotz der Staatspleite noch leisten.«
    »Und du bekommst auch noch dein Gehalt?«
    Er lachte scharf in die Nacht hinein. »Bis jetzt schon. Aber man denkt im Hintergrund bereits über eine Etatkürzung nach, wie ich erfahren habe.«
    »Wehr dich.«
    »Soll ich ebenfalls Geld waschen?«
    »Wäre eine Möglichkeit.«
    »Nein, nein, laß mal gut sein. Wir schlagen uns schon durch. Das sind wir gewohnt. Ich bin jedenfalls froh, daß ich euch hier habe. Es ist schwer genug gewesen. Manchmal komme ich mir vor wie damals. Nur keine Hilfe aus dem Westen.«
    Das Zelt stand abseits der Scheinwerfer. Sein Dach sah aus wie das einer Pagode, und es wurde von sechs Stangen gehalten. Im Innern gab es genügend Platz für einen Tisch und auch für mehrere Hocker, die auseinandergeklappt werden konnten.
    Wir nahmen Platz. Karina saß zwischen Suko und mir. Sie rieb ihre Hände und schaute zu, wie Wladimir Golenkow aus einem Metallkoffer eine Flasche Wodka holte.
    »Den Schluck haben wir uns verdient«, sagte er und reichte Karina die Flasche. »Zuerst die Dame.«
    »Danke.«
    »Du bist aber höflich geworden«, sagte Suko staunend.
    »Nur bei Menschen, die mir auch gefallen.«
    »Ist das ein Kompliment?« fragte Karina,

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