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1130 - Zombieville

1130 - Zombieville

Titel: 1130 - Zombieville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Petersburg.
    Karina machte sich auf eine lange Reise gefaßt. Wahrscheinlich würde sie sogar einmal übernachten müssen, obwohl es ihr lieber gewesen wäre, die Tour in einem durch zu fahren.
    Ein altes Radio gab es auch noch. Viel Musik, viele Wortbeiträge, auch viele atmosphärische Störungen, das waren ihre Begleiter auf der Fahrt zum Ziel.
    Wladimir hatte ihr einige Vorgaben mit auf den Weg gegeben. So wußte sie, daß es Zombieville gar nicht gab. Der Ort war auf keiner Karte verzeichnet, zumindest nicht auf denen, die ein Normalbürger kaufen konnte. Diejenigen, die den Ort geschaffen hatten, würden mehr wissen, aber die waren nicht mehr an der Macht. Alles war auch nicht freigegeben worden. Vieles hatte den Weg ins Feuer gefunden. Daß Wladimir überhaupt an die Informationen gekommen war, verdankte er einem Zufall. Es stand auch noch nicht fest, ob sie von richtigen Zombies bewohnt wurde. Er hatte sich da schon auf die Aussagen des Piloten verlassen müssen.
    Die Fotos hatten auch keinen richtigen Beweis erbracht, aber Karina war fest entschlossen, Zombieville näher unter die Lupe zu nehmen, auch wenn Wladimir sie gewarnt hatte, nicht zu weit zu gehen und lieber mehr an die eigene Sicherheit denken.
    Eine leere Landschaft. Kaum Autoverkehr. Dafür mehr Gespanne. Pferde, die vor irgendwelchen Wagen trotteten. Dörfer, die aussahen, als würden ihre Häuser und Zäune jeden Moment zusammenbrechen. Das war nichts Neues für Karina. Sie kannte einen großen Teil ihrer Heimat, aber der hier wirkte wie vergessen.
    Der Herbst hatte bereits seine Spuren hinterlassen. Gefärbtes Laub hing an den Bäumen oder rieselte zu Boden. Es waren zumeist Birken, die ihre Blätter verloren.
    Am frühen Nachmittag hatte sie etwas mehr als die Hälfte der Strecke geschafft. Ein guter Schnitt, wie sie fand. Aber es war auch eine anstrengende Fahrerei gewesen, und in einem kleinen Dorf, dessen Häuser nah eines Sees standen, hielt sie an, um etwas zu essen. Sie fand den Weg zu einer Fischerhütte. Dort hockten zwei Männer und brieten ihren Fang. Eine Frau mit Kopftuch saß auf einem Hocker und schabte Schuppen von weiteren Fischen.
    Karina war freundlich, die Menschen hier ebenso. Es war überhaupt kein Problem, sie mitessen zu lassen. Sie wußte nicht, welcher Fisch es war, aber gut gesalzen schmeckte er einigermaßen und stillte auch ihren Hunger.
    Auf einen anschließenden Schnaps durfte sie nicht verzichten. Es wäre den Gastgebern gegenüber unhöflich gewesen. Die Männer wollten auch kein Geld haben, so wurde Karina die Scheine bei der Frau los. Sie stopfte sie einfach in die Kitteltasche.
    Dann ging es weiter.
    Die Luft verlor an Klarheit. Wolken zogen auf. Es begann zu regnen, und mit dem Regen kam der Nebel. Sehr bald war ihr klar, daß sie die Strecke an einem Tag nicht schaffen konnte und irgendwo einen Platz zum übernachten suchen mußte.
    Hotels gab es nicht. Pensionen auch nicht. Ein Bauer war die einzige Lösung. Aber Karina hatte trotzdem einen kleinen Erfolg errungen. Sie hatte nämlich den letzten, auf der Karte eingezeichneten Ort vor dem Ziel erreicht.
    Danach gab es nichts. Keine Punkte mehr, keine Kreise. Niemandsland. Sie hoffte natürlich, hier im Ort jemand zu finden, der ihr eventuell mehr sagen konnte. Bei Anbruch der Dunkelheit fuhr sie in das Dorf ein, das wie ausgestorben wirkte. So hatte sie schon einen ersten Vorgeschmack auf ihr Ziel bekommen. Ein Hotel oder eine Pension konnte sie vergessen, aber es gab auch keine Kneipe.
    Dafür so etwas wie einen Ortsmittelpunkt. Um einen alten Brunnen herum hatten sich mehrere Männer versammelt. Sie saßen auf dem Rand des Brunnens, tranken Schnaps, aßen etwas aus einer Pfanne und staunten nicht schlecht, als Karina ihren Volvo in der Nähe anhielt, ausstieg und auf die Männer zuging, die schon winterlich dick angezogen waren. Der Ort hier lag auch recht hoch. Die Grenzen zu den ehemaligen südlichsten Sowjet-Republiken waren nicht weit entfernt. Aber es gab eben noch dieses Niemandsland, und das Dorf hier schien schon dazu zu gehören.
    Die versammelten Männer hatten sich in einer Karina fremden Sprache oder in einem hier gesprochenen Dialekt unterhalten, aber sie konnten auch Russisch und erwiderten ihren freundlichen Gruß.
    »Tja«, sagte sie und stemmte die Hände in die Seiten. »Da bin ich nun und komme nicht mehr weiter. Ich wollte nicht in meinem Auto schlafen und fragen, ob ich irgendwo übernachten kann.«
    Die Männer schauten sich an. Sie

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