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1131 - Planet der Deportierten

Titel: 1131 - Planet der Deportierten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erfüllen konnte. „Ich werde kämpfen!" schrie der Bernon dem Wind und dem Staub, den stummen Wällen von Kimmermunds Burg zu. „Ich werde Taten vollbringen, die sich kein Berater .vorstellen kann, und eine Prinzessin finden, eine zauberhafte Cheercy, die jetzt noch in den Klauen eines Unholds schmachtet. Ich werde sie erretten, und sie wird mir ein Ei legen und..."
    Er verstummte. Was redete er da für einen Unsinn daher?
    Wer hatte schon je davon gehört, daß eine Cheercy ein Ei gelegt hatte? Sooldockfrauen legten Eier; Frauberater waren wie alle biotronischen Androiden unfruchtbar.
    Dennoch ließ sich Dalishdar von diesen kleinen Schönheitsfehlern nicht beeindrucken.
    Wer als König geboren wurde, der mochte vielleicht wie ein Bettler leben, eine Zeitlang zumindest, aber er würde als König sterben. Die Video-Dramen, die er in seiner Zeit auf Vrugg als Berater des Dramatikers Kzokk gesehen hatte, ließen keinen Zweifel daran.
    Auf der Spitze seines Sprungschwanzes drehte sich Dalishdar und wandte der Burg demonstrativ den Rücken zu.
    Dort, hinter dem Horizont im Norden, lagen die Batteriefelder. Sie waren so nah - und doch so unerreichbar. Seit Sarvors Wilde Horden die Krater im Süden der großen Wüste besetzt hatten, wurden die Batteriefelder Tag und Nacht bewacht.
    Wenn sich Dalishdar in ihre Nähe wagte, würde es zu einem Kampf kommen, und er war zu schwach, um allein gegen acht oder neun Bernons zu siegen.
    Bekümmert dachte er an Gnoog. Dem Mannberater hatte es an Verstand gemangelt, doch er war stark und bösartig gewesen. Gnoog hätte ihm als Knappe gute Dienste leisten können; ein Jammer, daß er nur noch Schrott war.
    Die Batteriefelder...
    Irgendwann in den nächsten Tagen würde Dalishdar neue Energiezellen benötigen, wollte er nicht wie die Gefangenen in den Verliesen von Kimmermunds Burg aus Energiemangel innerlich erkalten und zu Stein erstarren. Vermutlich rechnete Purnkt damit. Deshalb ließ er Dalishdar nicht verfolgen. Der neue König hoffte, daß sein Widersacher an Energiehunger zugrunde ging. „Nein!" pfiff Dalishdar. „Ich werde leben! Ich muß mein Schicksal erfüllen, mein Königreich finden ..."
    Aber wo sollte er suchen?
    Dalishdar lauschte in den Wind, hoffte, daß die Natur selbst zu ihm sprechen würde, wie sie in dem Video-Drama Die Irrfahrt des Edlen Szmock zu dem Helden gesprochen und ihm den Weg gewiesen hatte. Doch er hörte nur das Pfeifen und Heulen des Windes, das Knistern des Staubes und die schrille Stimme des Klippensängers, der sich an dem Staubsturm nicht zu stören schien.
    Dalishdar sprang.
    Mit einem Satz war er die Böschung des Hügels hinunter, katapultierte sich erneut ab, auf den nächsten Hügel hinauf und wieder hinunter, der Wüste entgegen, an deren Rand sich die Felsklippe erhob.
    Wie Myriaden Nadelspitzen stachen die sturmgepeitschten Sandkörner in seine Haut.
    Automatisch verfingerte Dalishdar die Empfindlichkeit seiner biotronischen Nerven. Der Schmerz wurde zu einem sachten Prickeln.
    Stürme aus Zeit, Stürme aus Sand, das Flehen verhallt, auf ewig verbannt.
    Der Gesang des Bernons auf der Klippe wurde lauter, während der Sturmwind gleichzeitig an Heftigkeit verlor und sein Geheul einem erschöpften Winseln wich.
    Durch die Staubwolken in der dünnen Atmosphäre schimmerte Guduulfags Lichtgesicht. Sie erhitzte die Luft, so daß die Gase nach oben stiegen und den aufgewirbelten Sand mit hinauftrugen, den Sternen entgegen, die keiner der verbannten Berater jemals wieder erreichen würde.
    Das Hügelland wich der staubigen Ödnis der Wüste.
    Der Sturm hatte die Dünen geglättet und die Täler zwischen ihnen aufgeschüttet, und wie ein graugelb getöntes Brett breitete sich die Wüste bis zum Horizont aus. In der Ferne ließen Rauchwolken Boden, und Himmel scheinbar verschmelzen.
    Der Rauch drang aus den Schrunden und Kratern tief im Süden; manche der Krater waren so tief, daß sie bis ins glühendheiße Innere von Marrschen reichten. Gelegentlich quoll flüssiges Gestein aus ihnen hervor, stieg über die Kraterränder und erstarrte in der Kälte der Nacht. Wie ein Pfropfen verschloß die abgekühlte Lava dann den Krater, bis der Druck aus der Tiefe eines Tages so groß wurde, daß er explodierte.
    Nur eine Verrückte wie Sarvor konnte ihre Horde in dieses tückische Gebiet führen.
    Dalishdar balancierte auf seinem Sprungschwanz und richtete die Sensoren auf die Felsnadel.
    Metallgrau ragte die Klippe in die Höhe.
    An der Basis betrug

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