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1131 - Terror in der Totenstadt

1131 - Terror in der Totenstadt

Titel: 1131 - Terror in der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tatsächlich zurückgezogen zu haben.
    Beim Bau der kleinen Baracke hatte man ebenfalls auf Fenster verzichtet. Kalter und glatter Beton an den Außenwänden. Ich konnte mir vorstellen, daß es im Innern auch nicht anders aussah.
    Auf den letzten Metern war Gorki äußerst vorsichtig geworden. Er hatte sich regelrecht an das Ziel herangeschlichen, aber auch er wurde nicht überfallen oder von einem Menschen angesprochen.
    Er winkte uns zu sich heran und nickte, als wir bei ihm waren.
    »Hier ist es.«
    »Gut.«
    »Gibt es Wachen?« fragte Suko. »Ich meine eine elektronische Überwachung?«
    »Nein. Wir haben uns hier sicher gefühlt.«
    Um das Gebäude herum waren Bäume oder zu hoch wachsendes Buschwerk abgeholzt worden. Ich entdeckte kein einziges Fenster, als ich an der Fassade entlangging und vor der Tür in der Mitte stehenblieb. »Ist das der Eingang?« fragte ich leise in die Dunkelheit und die Stille hinein.
    Suko und Gorki waren mir nachgekommen. Der Russe nickte. »Ja, das ist er.«
    »Gibt es einen zweiten?«
    Er hob die Schultern. Eine Geste, die wirklich alles mögliche bedeuten konnte.
    »Wie kommt man hinein? Bestimmt nicht, wenn man klingelt oder sich durch Rufe meldet.«
    »Nein, ich habe einen Schlüssel«, erklärte Gorki gepreßt. »Ich werde euch öffnen.«
    »Sehr gut. Und was passiert danach mit Ihnen?«
    »Ich ziehe mich wieder zurück. Ich möchte nicht mit euch in Verbindung gebracht werden. Ich gehe wieder zu meinen Leuten. Ich weiß nicht, ob sie sich still verhalten werden.«
    »Dann holt mal die zwei ab, die wir überwältigt haben«, erklärte ihm Suko und beschrieb anschließend die Stelle, wo er die beiden Bewußtlosen finden konnte.
    »Ja, das werde ich tun.«
    Suko lächelte ihn an. »Aber zuvor aufschließen, bitte. Und keine Rückkehr mehr. Sie sind jetzt so weit gegangen, daß Sie es sich gar nicht mehr leisten können.«
    »Das weiß ich.«
    »Sehr gut.«
    Gorki zog einen Schlüssel aus seiner rechten Hosentasche. Er bewegte sich sehr vorsichtig, wie jemand, der unter Kontrolle steht. Nur keinen Fehler machen, das war seine Devise. Dementsprechend behutsam schob er den Schlüssel auch in das Schloß hinein. Er wartete noch einige Sekunden, bevor er ihn herumdrehte und dabei darauf achtete, keine Geräusche zu verursachen.
    Wir hörten ein leises Schnacken. Dann war die Tür offen. Der Russe schob sie nur einen Spalt breit auf und flüsterte uns dabei zu: »Den Weg werdet ihr finden.«
    »Nach rechts oder nach links?« wollte ich wissen.
    »Rechts.«
    »Okay.«
    »Ich ziehe mich zurück.«
    Ich hielt die Tür fest, während Suko sich Gorki schnappte. »Ich gebe dir den guten Rat nur, weil du uns auch geholfen hast. Überzeuge deine Männer davon, daß ein Rückzug manchmal besser ist, als die Helden spielen zu wollen. Steigt in eure Fahrzeuge und haut ab. Es ist der beste Rat, den ich euch geben kann.«
    Gorki überlegte. Er nickte dann. Ob er es wirklich tun würde, stand in den Sternen. Zumindest brauchten wir uns keine Vorwürfe zu machen, ihn ins Elend geschickt zu haben.
    Er zog sich zurück. Suko gab durch ein knappes Nicken zu verstehen, daß er bereit war, und auch ich wollte keine Sekunde warten.
    Zu hören war nichts. In dieser Stille schoben wir die Tür nach innen und waren froh, daß sie keine Geräusche verursachte. Wir konnten den Gang fast lautlos betreten und wandten uns sofort nach rechts, Gorkis Ratschlag folgend.
    Er hatte uns nicht angelogen. Zur linken Seite des Ganges hin war alles finster, aber rechts kroch ein Lichtstrahl über den Boden. Er drang aus dem Spalt einer nicht abgeschlossenen Tür und zeichnete sich wie ein Strich auf dem Boden ab.
    Ich hatte mich als erster in diese unbekannte und düstere Welt hineingeschoben. Suko folgte mir Sekunden später. Er bewegte sich ebenso leise wie ich.
    Wir ließen die Tür wieder leise ins Schloß zurückgleiten und verhielten uns auch sonst so still wie eben möglich.
    Diesmal hatte Suko die Führung übernommen, und bereits nach drei Schritten drangen uns Stimmen und auch ein leises Lachen aus dem Gang entgegen. Wir hörten eine scharfe Stimme. Wir gingen davon aus, daß es Oberst Jaschin war, der gesprochen hatte. »Da kommen sie nicht raus, Oleg. Wir können uns auf einen schönen Film gefaßt machen. Wie sagt man noch im Westen? Doku Soap, wie?« Er lachte über seine eigenen Worte.
    Mein Russisch war immerhin so gut, daß ich alles verstanden hatte. Ich wußte jetzt, daß wir es mit zwei Gegnern zu tun

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