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1131 - Terror in der Totenstadt

1131 - Terror in der Totenstadt

Titel: 1131 - Terror in der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Köpfe über der Schleimfläche, was Karina allerdings nicht sah. Sie wartete darauf, daß die ersten damit begannen, über den Rand zu klettern, um sich dann auf den Boden fallen zu lassen. Eine Leiter würden sie nicht benutzen.
    Sie schaute noch einmal zurück.
    Wladimir Golenkow saß an der Wand. Das rechte schuhlose Bein hatte er ausgestreckt, und sein Gesicht zeigte so etwas wie ein verzerrtes Grinsen.
    »Ich halte schon durch«, sagte er, »mach du nur deinen Job, Karina, und mach ihn gut!«
    »Ich bemühe mich!«
    »Gab es da nicht noch zwei Typen, die John und Suko heißen?«
    »Ja, die gibt es. Oder gab es.«
    »Und? Hoffst du auf sie?«
    Karina schaute ihn sekundenlang an, bevor sie den Kopf schüttelte. »Nein, ich hoffe nicht mehr auf sie.«
    »Dreh dich lieber wieder um!«
    Golenkow hatte sie nicht grundlos gewarnt, denn als Karina auf den Bottich schaute, da erkannte sie, daß die ersten Zombies dabei waren, aus dem Gefäß zu klettern. Ihre weißen, schleimigen Hände hatten sie bereits um den Rand gekrallt und zogen sich nun - mit größter Mühe, wie es schien aus dem Schleim.
    Drei, nein, vier zählte sie beim ersten Ansturm. Ihre Gestalten wuchsen, und Karina sah, daß sie allesamt gleich aussahen. Möglicherweise befanden sie sich in der Entstehung und mußten sich entwickeln, wenn sie ihre Lebensbrühe verlassen hatten, aber eine menschliche Gestalt hatten sie bereits angenommen.
    Sie kletterten gleichzeitig auf den Rand des Bottichs. Eine Leiter benötigten sie nicht.
    Wie auf einen Befehl hin ließen sie sich fallen und landeten klatschend auf dem Boden. Sie sahen etwas platt aus, aber sie blieben nicht liegen. Mit trägen Bewegungen richteten sie sich auf, standen auf ihren nicht sehr widerstandsfähigen Füßen und schüttelten sich, daß einige Schleimklumpen zu den Seiten hin wegflogen.
    Andere kletterten ebenfalls aus dem Bottich.
    Karina hob die Waffe an. Sie war kampfbereit…
    ***
    Es war wirklich wie bei einer Videovorführung. Nur lief hier kein Film aus der Kassette ab, wir erlebten eine Originalübertragung, in der zwei Menschen, Karina Grischin und Wladimir Golenkow, um ihr Leben kämpften.
    Ich hatte mir auch wie nebenbei die Umgebung anschauen können. Die Größe der Halle, den gewaltigen Bottich mit dieser schleimigen Flüssigkeit, und mir war dabei ein schrecklicher Gedanke gekommen, den ich nicht weiterverfolgte, weil mich die Szenen auf dem Bildschirm ablenkten. Ich sah, wie Karina auf einer Leiter stehend angriff und mit der Pump Gun das Leben ihres Partners rettete. Sie zerschoß den Kopf des Zombies, der Wladimir in den Bottich hineinziehen wollte.
    Das hatte auch der Oberst gesehen, der plötzlich glucksend lachte und den Kopf schüttelte. »Einmal ist keinmal«, sagte er. »Sie werden es nicht schaffen. Es sind zu viele, versteht ihr. Sie sind erst im Werden, aber wenn sie einmal das Fleisch der Menschen genossen haben, dann werden sie ihnen immer ähnlicher. Es kann sie keiner stoppen. Diese Masse ist einfach unwahrscheinlich.«
    »Sie ist also das große Geheimnis, das hier gehütet wird - oder?«
    Leonid Jaschin starrte mich aus weit geöffneten Augen an. »Ja«, sagte er, »genau sie.«
    »Woher stammt sie?«
    »Keiner weiß es genau. Sie war da. Aber es gibt Gerüchte, Sinclair.«
    »Sie interessieren mich.«
    »Man hat von fremden Besuchern gesprochen, die hier gewesen sind. Von einem Zeitloch, von einer Zeitverschiebung und auch von einem Transport. Es waren keine Menschen, sondern andere, die von Welten herbeieilten, die wir nicht kennen. Von anderen Planeten. Seltsame Wesen, die dann wieder verschwanden.«
    »Und Sie haben sie gesehen?«
    »Ja!« antwortete er mit leuchtenden Augen, durch die Erinnerung verklärt. »Ich habe sie gesehen.«
    »Wann war das?«
    »Noch in der alten Zeit. Vor über zehn Jahren. Da habe ich sie gesehen und ihnen versprochen, ihnen hier eine Heimat zu geben. Eine zweite.«
    »Hast du mit allen gesprochen?«
    »Nur mit einem. Er kam. Er war etwas Besonderes. Er war unbesiegbar. Er war so mächtig. So groß, so gewaltig, und er sah aus wie jemand aus Schleim. Aber das war er nicht.« Der Oberst geriet ins Schwärmen und lieferte mir eine exakte Beschreibung. »Ein weiß schimmernder Körper. Glatt, faltenlos, ohne ein einziges Haar. Aber auch durchsichtig, denn unter der Haut war ein großes Skelett zu erkennen, das grünlich schimmerte. Er war kein Mensch, er war ein Ereignis. Er war sogar kugelfest, und ihm gehorchten sie alle, wie

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