1133 - Duell in der Notzone
Ausgang zu. Das Tor war offen.
Wahrscheinlich waren seine Hälften in den glühenden Wänden festgebacken.
Die beiden Männer stolperten über mehrere Beraterkörper, die in der Toröffnung lagen, und krochen mehr als sie gingen ins Labyrinth. Das hieß, ein Labyrinth war es längst nicht mehr. Die wahnsinnigen Bernons und Cheercys hatten sich einfach mit Brachialgewalt den Durchgang erzwungen und später auf ihrer panischen Flucht noch mehr Verwüstungen angerichtet.
Allmählich wurde auch Perry Rhodan von Panik ergriffen. Das pulsierende Dröhnen, Leuchten und Schwingen entnervte ihn. Es kostete ihn alle Willenskraft, nicht einfach loszustürzen, sondern den völlig desorientierten Raummeister mit sich zu ziehen.
Als sie endlich ins Freie gelangten, konnte der Terraner es kaum glauben, daß sie es geschafft hatten. Nicht nur der Turm des Arraturs, sondern die gesamte riesige Pyramide der Großen Sinne glühte pulsierend und tauchte den Talkessel in ihr zuckendes blutrotes Licht.
Plötzlich schwebten zwei Gleiter heran. In einem erkannte Rhodan Cirgizen Saan und Teeber Lavareste, in dem anderen Gesil und Jirl Ktarze.
Carzel Boon brach zusammen und wurde von Lavareste in einen Gleiter gehievt.
Rhodan wankte auf den anderen zu und wurde von Gesil über die Bordwand gezogen.
Schluchzend tastete Gesil seine Arme und seinen Helm ab.
„Daß ihr es geschafft habt!" stieß sie hervor. „Ich fürchtete schon, ihr würdet in diesem Inferno umkommen. Wie ist das nur passiert?"
Rhodan richtete sich auf und warf, während die Gleiter schon zurückschwebten, einen Blick auf das in glühendem Pulsieren strahlende Bauwerk.
„Wie es passiert ist, darfst du mich nicht fragen", erwiderte er mit mattem Lächeln.
„Immerhin, es funktioniert, und das ist die Hauptsache!"
4. Crash
Das an- und abschwellende Dröhnen schien die Lautsprecher des Hyperkoms zerreißen zu wollen. Die Sooldocks und Terraner in der Zentrale der JUURIG bedeckten ihre Multisinnesorgane und Ohren mit den Händen, um sie wenigstens etwas vor den erbarmungslos anbrandenden Schallwellen zu schützen. Doch ihre Gallertorgane und Augen leuchteten frohlockend.
Der Ruf des Kosmischen Pulses war unüberhörbar.
Das an- und abschwellende Dröhnen brach ab, dann erbebten das Funkgerät und alle anderen Einrichtungsgegenstände der Zentrale unter den Schlägen eines imaginären Dampfhammers: drei kurze harte Schläge, danach ein dreimaliges Aufbrüllen wie von tausend Schiffssirenen und wieder drei kurze harte Schläge - SOS!
Als das an- und abschwellende Dröhnen des allgemeinen Signals erneut aufbrandete, trippelte Carzel Boon zum Hyperkom und schaltete das Gerät ab.
„Es war auf geringste Lautstärke gestellt", zwitscherte der Funker entschuldigend.
„Ich habe dich nicht gerügt", erwiderte der alte Raummeister und wandte sich an die Terraner. „Dieser Ruf muß überall empfangen werden!"
Perry Rhodan nickte.
Er musterte auf einem der Bildschirme die holographische Darstellung des Talkessels mit der Pyramide und dem Turm der Großen Sinne, die unverändert in grellem Rot leuchteten, als würden sie im nächsten Augenblick verglühen.
„Zumindest überall in dieser Galaxis", sagte er zu sich selbst. Seine Brust dehnte sich in einem tiefen Atemzug.
Gesil lehnte sich an seine Schulter.
„Auf allen Schiffen der Galaktischen Flotte wird man es hören. Sie werden kommen. Du wirst es sehen."
„Aber der Ruf des Kosmischen Pulses wird auch die neuen Herren des Vier-Sonnen-Reiches nach Marrschen locken", zischelte Cwon, Boons Mannberater. „Schneller, als wir befürchten."
„Es wird Zeit, daß wir uns absetzen", sagte Lavareste. „Hast du gehört, Carzel Boon?
Wir müssen starten."
„Ich bin nicht taub", gab Boon zurück. „Bei Marrschen! Prinar Dolg wird toben, wenn er den Kosmischen Puls hört! Doch dann wird er zittern, wenn er begreift, daß der Puls das Ende seiner auf Verrat gegründeten Herrschaft einläutet."
„Um so stärker wird sein Drang werden, sich an uns zu rächen", gab Lavareste zurück.
„Begreifst du nicht, in welcher Gefahr wir schweben?"
„Schon gut!" erwiderte Boon. „Die Leute sollen sich auf den Start vorbereiten! Jeder legt seine gepanzerte Schutzmontur an. Wir werden nach dem Verlassen der Atmosphäre zuerst Kurs auf Vaaran, den ersten Planeten von Guduulfag, nehmen und dabei mit höchster Intensität orten. Stellen wir fest, daß andere Schiffe sich in Ortungsreichweite befinden, müssen wir in den
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