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1137 - Madame Tarock

1137 - Madame Tarock

Titel: 1137 - Madame Tarock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehengeblieben. Die meisten Karten lagen jetzt am Boden. Nur wenige verteilten sich auf der glatten Platte. Unter anderem auch die Karte, die zur Hälfte verbrannt war.
    Koss deutete mit dem rechten Zeigefinger darauf. »Dreimal«, flüsterte er dann, »dreimal habe ich sie gezogen. Ein verdammtes Schicksal.« Er griff nach der Karte und hob sie hoch. »Schaut sie euch an!« keuchte er uns entgegen. »Schaut euch die verdammte Karte an. Der Gehängte - mein Schicksal. Ich soll sterben. Aber ich will es nicht. Ich will es nicht!« schrie er. Er wedelte mit der Karte über den Tisch, und dann passierte es von einer Sekunde auf die andere.
    Die Karte fing Feuer!
    ***
    Wir hatten noch das leichte Puffen gehört, bevor die Flamme entstanden war. Sie schoß in die Höhe, sie war so schnell, dass alle Anwesenden überrascht wurden. Am meisten wohl Victor Koss, dessen Gesicht sich hinter dem Vorhang aus Feuer abzeichnete, der längst über den Rand der Karte hinweggeschossen war.
    Koss war nicht mehr in der Lage, etwas zu sagen. Ich schrie ihm zu, dass er die Karte fallen lassen sollte, auch das schaffte er nicht. Sie schien zwischen seinen Fingern zu kleben und löste sich auch nicht, als er die Hand schüttelte.
    Er begann zu schreien! Das Feuer schoss noch höher. Es huschte über seinen Arm hinweg in Richtung Schulter und Kinn, und es war kein magisches Feuer, sondern ein normales, denn es setzte auch den Stoff seines Jackettärmels in Brand.
    Alles war irrsinnig schnell abgelaufen. Dem Mann musste geholfen werden. Er war nicht mehr in der Lage, sich aus eigener Kraft zu retten. Ich wollte auf ihn zuspringen, als die beiden Leibwächter sich daran erinnerten, wozu sie eigentlich mitgekommen waren.
    Erst jetzt nahmen sie ihre Schutzfunktion wörtlich und sprangen auf ihren Boss zu. Sie gerieten mir in den Weg. Es war beinahe lächerlich, und ich erhielt noch einen Schlag mit dem Ellbogen, der meinen Hals traf.
    Die rechte Seite des Mannes brannte. Koss schrie. Brennend und schreiend wurde er von seinen Leuten durch die Tür nach draußen gezerrt. Sie rannten über den Steg und hatten ihren Boss in die Mitte genommen, der sich wenige Schritte später nicht mehr auf den Beinen halten konnte und trotz der Unterstützung seiner Bodyguards zusammenbrach.
    Auch sie brannten jetzt. Das Feuer war wie ein Sprungteufel. Es hatte sich blitzschnell nach allen Seiten hin ausgebreitet und tanzte jetzt über die Körper der Männer hinweg.
    Die Typen ließen ihren Chef im Stich. Auch sie schrieen und hatten es nicht weit bis zum Wasser.
    Es war die einzige Rettung, mochte der Fluss noch so kalt sein.
    Als Harry und ich über den Steg liefen, sprangen sie bereits in die kalte Flut. Sie hatte das Feuer nicht so stark erwischt wie Victor Koss. Er rollte sich über den Boden und versuchte so, das Feuer zu löschen, was nicht möglich war. Die Flammen hatten bereits zuviel Nahrung erhalten. Sie hatten ihn zu einer Lohe gemacht, und wir rissen uns die Jacken vom Leib, um die Flammen zu löschen.
    Immer wieder schlugen wir darauf, aber sie waren bereits zu stark geworden.
    Koss schrie nicht mehr. Er konnte auch nicht mehr schreien. Das Feuer hatte längst sein Gesicht erreicht und es gezeichnet.
    Auch auf uns wollten die Flammen übergreifen. Wir mussten aufpassen, dass dies nicht auch geschah und gingen deshalb weiter zurück. Die Schläge mit den Jacken reichten nicht aus. Die Flammen ließen Koss keine Chance.
    Als hätte man den einzelnen Zungen einen Befehl gegeben, so sackten sie plötzlich zusammen, und sie ließen einen Körper zurück, der zwar noch eine menschliche Gestalt hatte, sich jedoch nie mehr wie ein Mensch würde verhalten können.
    Victor Koss war tot!
    Er lag halb auf dem Rücken, halb auf der Seite. Sein Anblick war nichts für schwache Nerven, und ich hörte wie Harry Stahl sich und die Welt verfluchte.
    Ich hatte mich zur Seite gedreht. Mein Blick erfasste das andere Ufer des Kanals. Dort waren soeben die beiden Leibwächter an Land geklettert. Klatschnass. Sie starrten zu uns herüber. Die Entfernung war nicht so groß, als dass sie ihren Boss nicht hätten sehen können.
    »Er ist tot!« rief ich über den Kanal hinweg. »Das Feuer hat ihn verbrannt!«
    Die Typen gaben keine Antwort. Sie fuchtelten noch mit den Händen, als wollten sie etwas Bestimmtes ausdrücken, dann drehten sie sich um und rannten weg.
    Harry Stahl stand noch immer neben der Leiche. Verbissen schaute er auf sie nieder. »Ich muß die Kollegen

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