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1138 - Zurück aus der Hölle

1138 - Zurück aus der Hölle

Titel: 1138 - Zurück aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nehmen soll. Wir haben Wochenende, und da gibt es immer Probleme, wie Sie sich vorstellen können.«
    »Das weiß ich alles, Herr Reinke. Trotzdem darf die Passage nicht geöffnet bleiben.«
    Reinke verzog das Gesicht, als würde er Zitronen zerkauen. »Wie lange soll die Absperrung aufrechterhalten werden, Herr Stahl?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Warum nicht?«
    »Wir werden weiter recherchieren.«
    »Hier?«
    »Nein, nicht hier unten. Wir müssen hoch in die sechste Etage.«
    Reinke stand wieder unter Spannung. »Verdammt noch mal, was ist dort los?«
    »Wir sind nicht allein. Ein Kollege ist schon hochgefahren.«
    »Aus welchem Grund?«
    Harry schüttelte den Kopf. »Es hängt mit dem Fall zusammen. Ich weiß nicht, ob er dort oben nach irgendwelchen Personen sucht, es kann sein, aber eines steht fest. Wenn er etwas erreicht, ist der Spuk vorbei, auch hier unten.«
    Reinke überlegte. »Noch einmal ganz von vorn«, sagte er mit leiser Stimme. »Könnte es sein, dass sich hier unten noch weitere dieser Geschöpfe herumtreiben?«
    »Ja, das wäre möglich.«
    »Dann besteht eine Gefahr für meine Kollegen, wenn wir die Passage geräumt haben.«
    »Deshalb bleibe ich ja bei Ihnen«, sagte Dagmar Hansen, die sich bisher zurückgehalten hatte.
    Reinke bekam fast einen Schluckauf. »Sie…«
    »Jetzt sagen Sie nur noch, eine Frau?«
    Er bekam einen roten Kopf. Ein Zeichen, dass er schon daran gedacht hatte.
    »Keine Sorge, ich weiß mich zu wehren«, sagte Dagmar. »Außerdem arbeiten Herr Stahl und ich bei der gleichen Firma.«
    »Ja, das habe ich mir schon fast gedacht.« Er zuckte mit den Schultern. »Die Zeiten ändern sich eben.«
    Für Dagmar war die Sache erledigt. Sie wandte sich Harry zu und legte ihm die Hände auf die Schultern. »Bitte, Harry, gib auf dich acht. Ich glaube, dass das hier nur ein Vorspiel gewesen ist. Da oben kann dir mehr passieren.«
    »Dir hier auch.«
    »Das regle ich schon.«
    »Bis dann.« Er küsste sie flüchtig auf die Lippen. Beide wandten sich verschiedenen Richtungen zu.
    Während Harry einen der Aufzüge ins Visier nahm, sprach Dagmar mit dem Einsatzleiter. Er war einige Schritte zur Seite gegangen und hatte bereits ein paar Kollegen herbeigewunken.
    Für Harry war die sechste Etage wichtig. Er holte den Lift nach unten. Die eloxierten Türen schoben sich zur Seite. Stahl betrat die Kabine. Die Türen schlossen sich wieder, und Stahl dachte für einen Augenblick an das Tor einer Gruft. Soweit wollte er es nicht kommen lassen.
    Sein Finger tippte auf den Knopf mit der Sechs. Höher ging es nicht mehr. Seine Waffen waren in Ordnung, er brauchte sie nicht zu überprüfen, doch der Druck im Magen wollte einfach nicht weichen. In der Kehle spürte er einen leicht bitteren Geschmack, und er dachte weniger an sich, sondern mehr an John Sinclair, der sich nicht gemeldet hatte.
    Ein Interview wie vorgesehen, würde es bestimmt nicht gegeben haben, das stand für ihn fest. Eine Person wie Zingara ließ sich nicht hinters Licht führen, und Harry sah sie jetzt auch als Feindin an, obwohl sie ihm das Leben gerettet hatte; ohne ihr Eingreifen hätte der Killer Rosner ihn eiskalt erschossen.
    Er malte sich aus, was passieren würde, wenn er in die Zwangslage kam, auf die Frau schießen zu müssen. Da musste er dann sämtliche persönlichen Gefühle hintenanstellen.
    Die Tür öffnete sich in der sechsten Etage, doch Harry trat noch nicht sofort in den Flur hinein. Er blieb stehen und hielt dabei den rechten Arm nach unten gestreckt. Seine Hand umklammerte die Waffe mit den geweihten Silberkugeln.
    Aus dem Gang war nichts zu hören, und genau das hatte sich Harry Stahl auch gedacht.
    Es war Wochenende, es wurde nicht gearbeitet, aber es war nicht die normale Wochenend-Stille, die ihn hier umgab.
    Nachdem fünf, sechs Sekunden verstrichen waren, verließ Stahl den Lift. Er trat auf einen hellen Teppichboden. Er sah die helle Decke und auch das Licht der Lampen. Diese Umgebung hatte nichts Schauriges an sich.
    Er musste sich nun entscheiden, welche Richtung er einschlug. Entweder ging er nach rechts in den Flur oder nach links.
    Rein gefühlsmäßig entschied er sich für die rechte Seite. Auch nach wenigen Schritten hatte sich nichts verändert. Es waren keine Stimmen oder Geräusche zu hören, nur das Gleiten der Schritte auf dem Teppichboden begleitete ihn, und er zuckte plötzlich zusammen, als er das Stöhnen hörte.
    Vor sich.
    Natürlich befürchtete Harry, dass er auf seinen

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