Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1138 - Zurück aus der Hölle

1138 - Zurück aus der Hölle

Titel: 1138 - Zurück aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sicherheit behaupten. Aber sie alle steckten unter dem Einfluss dieser verdammten Wahrsagerin. Sie waren ihre Helfer, wie auch die Wachleute, die als Rückkehrer aus der Hölle oder lebende Tote ihren Dienst aufgenommen hatten.
    Stahl wusste auch, dass Dagmar sich Sorgen machte. Bei ihm war es ebenfalls so, und er wollte sie beruhigen. Deshalb nahm er das Handy und wählte sie an.
    Sie meldete sich sofort, was ihn freute. »Ich bin es, Dagmar.«
    »Was ist mit dir? Deine Stimme klingt so abgehackt…«
    »Ich bin noch okay.«
    »Noch?«
    »Ich habe einen erledigen können. Sie sind auch hier oben, verstehst du? Sie haben hier ihr Zentrum, nehme ich mal an.«
    »Hast du John gefunden? Oder diese Zingara?«
    »Nein, soweit bin ich nicht gekommen.« Er erklärte, wo er sich befand und wie es in seiner Umgebung aussah. »Im Moment geht es mir recht gut«, fügte er hinzu und schaute sich dabei um. »Ich werde nicht direkt angegriffen. Mit der Kugel habe ich mir wohl Respekt verschaffen können, aber ich frage mich, wo ich mich tatsächlich befinde. Wahrscheinlich zwischen zwei Welten. Irgendwo befindet sich auch der Tunnel. Nur eben nicht sichtbar, wie ich es mir schon gedacht habe. Aber das ist im Moment unwichtig.«
    »Muss ich kommen?«
    »Nein!« zischte er in das Telefon. »Bleib, um Himmels willen, dort, wo du bist. Nicht herkommen, das hier regle ich schon alleine. Außerdem muss ich John finden.«
    »Okay, dann…«
    Er ließ Dagmar nicht ausreden. »Noch eine Frage. Wie sieht es bei dir aus?«
    »Normal. Es sind keine neuen Rückkehrer aufgetaucht. Die Passage ist menschenleer. Die Kollegen haben gut gearbeitet. Nur vor den Eingängen stauen sich die Menschen. Da will natürlich jeder den Grund für die Absperrung erfahren.«
    »Kann ich mir denken. Gut, dann melde ich mich wieder. Gib auf dich acht, Dagmar.«
    »Du auch auf dich. Und wenn ich hier unten zu lange warten muss und keinen sehe, komme ich hoch.«
    Bevor Harry etwas erwidern konnte, hatte Dagmar Hansen die Verbindung schon unterbrochen.
    Stahl blieb nichts anderes übrig, als das Handy wegzustecken und sich auf seine Umgebung hier oben zu konzentrieren.
    Sie waren noch da. Sie schwebten in der Luft. Sie brachten eine Kälte mit, wie sie zur Hölle nicht passen wollte, weil dort in der Überlieferung nach das Feuer lodern sollte. Daran glaubte Harry auch nicht. Die Menschen machten sich viel vor, und sie hatten die Hölle nach ihren eigenen Vorstellungen geschaffen.
    Um John Sinclair zu finden, würde er noch weiter durch den Gang gehen müssen. Hinter einer der Türen musste er sich aufhalten. Bisher hatte Harry auch noch kein Schild gesehen, das auf Madame Tarocks Büro hinwies. Das wunderte ihn, denn wenn Kunden erschienen, mussten sie schließlich wissen, wohin sie zu gehen hatten.
    Harry Stahl behielt die Waffe in der Hand. Es kam ihm wieder das Bild des Malers in den Sinn, das er auf dem Boot gesehen hatte. Da waren die Verfluchten in die Hölle geschickt worden oder aus ihr gekommen - mit auf den Rücken gedrehten Gesichtern. Schon in früherer Zeit hatten sich die Menschen damit auseinandergesetzt.
    Aber was war mit den Menschen jetzt passiert? Warum sahen sie auch so aus wie die Verfluchten?
    Da gab es noch keine Lösung für Harry. Das lag allein in den Händen der Wahrsagerin.
    Das eine Geschöpf hatte ihn nicht aufhalten können, und die anderen Nebelstreifen versuchten es erst gar nicht. Sie hatten sich im Flur verteilt wie Wolken am Himmel. Und sie schwebten dabei auch nur über dem Boden.
    Dann sah Harry das Schild.
    Er hatte schon nicht mehr damit gerechnet, es zu entdecken. Rechts einer fast doppelt so breiten Tür hing es an der Wand. Der Name der Wahrsagerin war deutlich zu lesen, auch wenn die Buchstaben vor den Augen des Betrachters flimmerten.
    Harry wunderte sich darüber, dass er sein Ziel so plötzlich erreicht hatte. Er wusste zunächst nicht, was er unternehmen sollte.
    Harry Stahl ging auf die Tür zu und neigte sein Ohr gegen das Holz.
    Stimmen.
    Eine Frau sprach und auch ein Mann.
    Über Harrys Lippen huschte ein Lächeln, denn er hatte John Sinclair gehört. Demnach lebte er noch.
    Worum es in dem Gespräch ging, hatte er nicht verstehen können, aber er wollte auch nicht hier im Gang bleiben. Ein Gegner hatte ihm gereicht. Die anderen sollten eben diese verdammten Nebelfetzen bleiben.
    Die Tür hatte eine normale Klinke. Harry legte seine Hand darauf, wollte die Tür leise aufziehen, als alles anders wurde.
    Völlig

Weitere Kostenlose Bücher