1139 - Unheimliches Erwachen
seinen Kopf aus der Öffnung!"
Ein schriller Schrei folgte, der von Effie stammen mußte.
„Verdammt, es ist wahr!" rief Kuuhm. „Wenn ich es nicht selbst sehen würde, ich würde es nicht glauben."
„Schießt!"
Deighton vernahm über die Außenlautsprecher aus der Ferne einige tumultartige Geräusche, die von der anderen Seite des Wabenzylinders kommen mußten.
„Hört jetzt auf mit dem Unfug!" befahl er energisch. „Was ist los, daß ihr euch auf einmal in einen Haufen närrischer Kinder verwandelt. Was sind das für Scherze!"
„Kein Scherz!" meldete sich Hona Gaut mit seltsam klingender Stimme. „Kuuhm hat gerade einen toten Maahk zerstrahlt, der aus seiner Wabe gekrochen kam."
Deighton blickte unwillkürlich die Wabenreihen hoch. Aber dort regte sich nichts.
Natürlich nicht.
„Habe ich die Toten etwa geweckt?" fragte Brian unsicher. „Ich bin überzeugt, daß ich keine Gehirnimpulse empfing. Und ich empfange von den Maahks noch immer nichts dergleichen."
„Du siehst selbst, daß nichts Wahres daran ist", sagte Deighton. Er war verärgert, weil Kuuhm und seine Leute sich nicht entblödeten, sich für solchen Unfug herzugeben. „Diese Maahks sind absolut tot."
Aber schon in den nächsten Sekunden kam es zu einem Zwischenfall, der seine Worte Lügen zu strafen schien. Über ihnen erklang ein scharrendes Geräusch. Als sie hochblickten, sahen sie, wie einer der toten Maahks aus seiner Wabe glitt.
Er ragte bald so weit aus der Öffnung, daß er das Übergewicht bekam und in die Tiefe fiel. Sie konnten sich gerade noch aus dem Gefahrenbereich bringen, um nicht von dem herabfallenden Körper getroffen zu werden.
Aber das war erst der Anfang ...
8.
Vishna ließ das Solsystem beobachten und wartete auf ihre Chance, die sie durch Grek 336 zu bekommen hoffte.
Seit einiger Zeit kümmerte sie sich auch um die Raubkolloide, die die Klong und Parsf im Solsystem gesät hatten. Dabei handelte es sich um verhältnismäßig kleine Molekülkolonien, die eine Reihe bemerkenswerter Eigenschaften besaßen - so unscheinbar sie auch aussahen.
Hatte Vishna zuerst noch gehofft, daß sie sich irgendwann entwickeln würden, zumal das Virenimperium recht positive Prognosen gestellt hatte, so sah sie diese Chance jetzt schwinden.
Denn all die vielen Millionen Kolonien waren inzwischen fast alle abgestorben. Wenn nicht schon einige Erfolg gehabt hatten und ihre Saat nicht inzwischen reifte, dann mußte Vishna diese Waffe abschreiben.
Dabei war die Erfolgsaussicht gut gewesen. Trotz des ndimensionalen Walles um die Erde gab es immer noch einen nicht unbeachtlichen Raumverkehr im Solsystem. Es flogen also genügend Raumschiffe, an denen sich die Raubkolloide hätten festsetzen können.
Bisher gab es jedoch keine Anzeichen dafür, daß sie Raumschiffe aufgespürt und sich entfaltet hatten; daß sie eingedrungen waren und die Besatzungen befallen und in ihren Bann geschlagen hatten.
Die Raubkolloide starben einfach ab, ohne daß sie die Mannschaft auch nur eines Schiffes in Vishnas Sinn beeinflußt hätten. Denn wäre es so gewesen, so hätte das Virenimperium das Eintreffen eines solchen Schiffes gemeldet und die Mannschaft entsprechend konditionieren können.
Danach hätte das Schiff nach Terra zurückfliegen sollen, damit Vishna die Mannschaft als ihre fünfte Kolonne einsetzen konnte.
Das war der Plan, und es war gar kein schlechter Plan, aber er hatte sich aus irgendwelchen Gründen nicht verwirklichen lassen.
Schade drum. Und nun welkten die Raubkolloide zu Millionen dahin, ohne sich je entfaltet zu haben.
Das war der aktuellste Stand im Solsystem.
Vishna schrieb die Raubkolloide ab.
Aber auch von Grek 336 hatte sie schon lange nichts gehört. Sie wollte nicht glauben, daß sein Schweigen darauf zurückzuführen war, daß die Terraner ihn gebeugt hatten. Es wäre zu schade um diesen Maahk gewesen, der die Voraussetzungen hatte, die Erde aus ihrem Versteck zu holen.
Sie überdachte die Einzelheiten ihres weiteren Maßnahmepakets, aber wie sie es auch drehte und wendete, sie konnte keinen adäquaten Ersatz für Grek 336 finden.
Fast schien es, als daß der Zufall ihr mit diesem Maahk die beste aller Möglichkeiten zugespielt hätte, um den Terranern rasch beizukommen. Und hätte sie es nicht besser gewußt, hätte sie an den Fähigkeiten des Virenimperiums zu zweifeln beginnen müssen.
„Es gibt Kontakt zu Raubkolloiden", meldete das Virenimperium.
„Dieses Kapitel ist endgültig
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