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114 - Der Bucklige von Doolin Castle

114 - Der Bucklige von Doolin Castle

Titel: 114 - Der Bucklige von Doolin Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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unter sein Hemd griff und den Ys-Spiegel berührte, holte er mit der anderen Hand den Kommandostab hervor. Er klemmte sich das eine Ende zwischen die Zähne und fuhr den Magnetstab wie eine Teleskopantenne auf seine Länge von vierzig Zentimetern aus.
    Das Pochen an der Tür wurde lauter. Wieder ertönten die fremdartigen Laute. Durch die Berührung mit dem Ys-Spiegel konnte Dorian einige Worte verstehen.
    „Jonathan, laß mich ein, buckliges Scheusal!"
    Dorian sperrte auf und öffnete die Tür.
    Die Gestalt, die sie durch das Fenster gesehen hatten, taumelte herein. Sein Körper war durch die Einschüsse zerfetzt, aber die Wunden bluteten nicht. Sein Kinn war durch einen Hieb mit einem schweren Gegenstand zerschmettert, und der Unterkiefer stand seitlich ab; deshalb fiel ihm das Sprechen schwer.
    Coco stand abwartend im Hintergrund. Sie war bereit, sich augenblicklich in einen rascheren Zeitablauf zu versetzen und Dorian zu Hilfe zu kommen.
    „Jonathan." Der Frankenstein-Typ drehte sich um seine Achse; dabei streiften seine Hände über den Boden.
    Dorian verfiel sofort in die Rolle des buckligen Jonathan. Er schlenkerte mit den Armen, machte mit seinen krummen Beinen tänzelnde Schritte, die grotesk anmuteten, stieß mit den Füßen gegen Stühle und den Schrank und wirbelte die Arme durch die Luft. Dabei konzentrierte er sich auf den Ys- Spiegel und die fremde Sprache. Er hoffte, daß der Ys-Spiegel ihm die Gabe verlieh, sich in dieser Sprache zu artikulieren.
    Und es gelang.
    „Hundesohn, was suchst du hier?" geiferte Dorian in der Gestalt des buckligen Jonathan.. „Was kommst du zu mir? Willst du, daß mich diese rasenden Iren lynchen?" Dorian trat nach den Beinen des anderen.
    „Buckliger, dein Herr und Meister ruft dich", sagte das Monster mit dem zerschmetterten Kiefer undeutlich. „Er ist ungeduldig. Ich soll dich zu ihm bringen."
    „Ich komme, wann es mir paßt", schrie Dorian und schlug dem Scheusal den Magnetstab quer übers Gesicht. „Verschwinde!"
    Der Psycho schrie auf, als ihn der Magnetstab berührte. Er warf die Arme hoch und bedeckte mit seinen Pranken das Gesicht.
    „Das wirst du büßen, Buckliger!" kreischte er. „Ich kann dich töten. Unser Meister hat es gestattet. Und ich werde es tun."
    Der Psycho streckte die Arme nach Dorian aus, griff jedoch ins Leere. Wieder traf ihn der Kommandostab mit der Längsseite, und er taumelte zurück.
    „Ich schaffe dich tot oder lebendig nach Doolin Castle, Jonathan!" brüllte der Psycho.
    Er stürzte sich blindlings nach vorne. Diesmal bekam er Dorian zu fassen. Seine Arme umklammerten den Dämonenkiller wie ein Schraubstock. Der Psycho gab ein zufriedenes Geräusch von sich. Von unten hallten erregte Stimmen herauf. Auf der Treppe war das Geräusch vieler Schritte zu hören. Sie kamen näher.
    Coco, die nichts von dem Gespräch zwischen Dorian und dem Psycho verstanden hatte, weil es in der fremden Sprache geführt worden war, wollte endlich einschreiten. Dorian war in Gefahr. Sie mußte ihm beistehen, denn sie glaubte, daß er sich nicht aus eigener Kraft aus der Umklammerung befreien konnte.
    Doch noch bevor sie sich in einen schnelleren Zeitablauf versetzen konnte; sah sie, wie Dorians Hand mit dem Magnetstab nach vorn stieß und der Stab sich tief in den Körper des Psychos bohrte. Mit einem Aufschrei löste das Scheusal die Umklammerung.
    Dorian war frei. Er gab dem Psycho einen Stoß, daß er auf den Gang und zur Treppe taumelte, wo er die heranstürmenden Iren unter seinem Körper begrub und sie mit sich in die Tiefe riß.
    Der Psycho war tot. Nicht die Verletzung, sondern die magische Kraft des Kommandostabs hatte seinem unwirklichen Leben ein Ende bereitet.
    Dorian wandte sich an Coco.
    „Paß gut auf dich auf!" sagte er zu ihr. „Ich breche nach Doolin Castle auf. Wenn ich bis zum Morgengrauen nicht zurück bin, dann komme zu dem alten Wachtturm, in dem wir uns letzte Nacht versteckt haben."
    „Sei vorsichtig!" bat sie.
    Dorian öffnete das Fenster. Auf der Straße war niemand zu sehen. Er kletterte auf den Sims hinaus, sprang hinunter und ließ sich abrollen.
    Coco sah vom Fenster aus, wie er sich aufrappelte, kurz winkte und dann humpelnd und mit schlenkernden Armen in einer Seitengasse verschwand.

    Die Schriftsteller hatten sich in der Bibliothek versammelt. Sie wirkten wie ein Häufchen Elend.
    Nur James Lynam fehlte noch.
    „Ich bleibe keine Sekunde länger als nötig", sagte Arthur Nesbitt. „Dieser verrückte Ire in

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