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114 - Der Bucklige von Doolin Castle

114 - Der Bucklige von Doolin Castle

Titel: 114 - Der Bucklige von Doolin Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Croffin's Pub hätte mich beinahe erwürgt. Zum Glück tauchte diese Wasserleiche auf. Das war meine Rettung."
    „Arthur hat recht", sagte einer der Autoren, der zu der Gruppe um Nesbitt gehörte, die lange die Existenz der Psychos geleugnet hatte, bis sie nach und nach ihren eigenen Fantasiegestalten begegnete. Er fuhr fort: „Entweder lynchen uns diese abergläubischen Dorfbewohner, oder unsere eigenen Romanfiguren reißen uns in Stücke. Wir müssen von hier fort."
    „Warten wir erst einmal ab, was Lynam dazu sagt", meinte Reginald MacCarthy. „Er kennt Doolin Castle am besten und findet vielleicht eine Lösung."
    „Welche Lösung?" rief jemand hysterisch.
    „Ich hätte Briefträger werden sollen", sagte ein anderer, der sich seinen Galgenhumor einigermaßen bewahrt hatte. „Ganz bestimmt wäre ich kein Verfasser von Gruselromanen geworden, hätte ich gewußt, daß die Dämonen, die ich beschreibe, eines Tages Wirklichkeit werden würden."
    „Es gibt eigentlich nur einen Ausweg", sagte Oliver Coogan. „Wir müssen uns auf drastische Weise von unseren Monstern befreien, indem wir sie töten."
    „Und warum haben Sie das mit Ihrem buckligen Jonathan nicht getan, als Sie ihn im Pub sahen?" fragte jemand.
    „Ich weiß es selbst nicht", gestand Coogan. „Ich hatte es vor. Ehrenwort! Aber dann brachte ich es nicht über mich. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist."
    „Ich werde Ihnen sagen, warum Sie gezögert haben", sagte Bryan Stewart, der Erfinder des persischen Dämons Achtham - der ihn nun durch die Korridore der Burg verfolgte und ihm das Gruseln lehrte. „Sie fürchten, etwas von sich selbst zu töten, wenn Sie Ihrem buckligen Jonathan den Garaus machen. Immerhin ist er ein Teil, wenn auch nur ein Stück Psyche, von Ihnen. Mir zumindest geht es so. Und da ist noch etwas. Zuerst bin ich vor Achtham geflohen, doch dann erkannte ich, daß er gegen mich gar nichts hat. Er hat mich in die Enge getrieben, und ich glaubte, mein letztes Stündlein hat geschlagen. Doch er rührte mich nicht an, obwohl er eine Ausgeburt der Hölle ist. MacMahon dagegen hat er in Stücke gerissen. Und wissen Sie, warum ich nichts von Achtham zu befürchten habe? Weil er weiß, daß mein Tod auch sein Ende bedeutet. Deshalb beschützt er mich sogar." „Daran ist etwas Wahres dran", stimmte Joyce Driscoll ihm zu. „Mein Ghoul hat sich mir gegenüber ähnlich verhalten. Aber als Moorcock ihm in die Quere kam,, hat er ihn getötet."
    „Und könnten Sie ihren Ghoul töten, Joyce?" fragte MacCarthy.
    „Ich weiß es nicht", antwortete die Schriftstellerin. „Möglich, daß ich im entscheidenden Augenblick ihm gegenüber die gleichen Hemmungen habe, wie er mir gegenüber."
    „Das ist tatsächlich ein Problem", meinte Coogan.
    Er wollte niemandem sagen, daß er zum buckligen Jonathan ein besonderes Verhältnis hatte. Er wußte selbst nicht, wieso, aber seit dem letzten Besuch in Cearbhall Croffin's Pub fühlte er sich mit ihm mehr denn je verbunden.
    „Da keiner in der Lage scheint, sein eigenes Monster zu töten, habe ich Ihnen einen Vorschlag zu machen", ließ sich MacCarthy vernehmen.
    Alle blickten ihn erwartungsvoll an.
    „Wie wäre es, wenn wir jeder die Ungeheuer des anderen töten würden? Auf diese Weise könnten wir uns der Alptraumgestalten entledigen. Was sagen Sie dazu?"
    „Es ist eine fast salomonische Entscheidung", ertönte James Lynams Stimme von der Tür her. „Aber vergessen Sie sie! Es besteht kein Grund mehr, die Psychos zu töten. Ich habe herausgefunden, daß man sie manipulieren kann."
    Die Schriftsteller starrten ihn verblüfft an.
    „Können
Sie uns das näher erklären?" fragte MacCarthy schließlich. „Ich habe versucht, meinem Monster meinen Willen aufzuzwingen, aber obwohl ich Axel als ehrbares Monster konzipierte, gelang es mir nicht, ihm irgend etwas zu befehlen. Er beherrscht nicht einmal die menschliche Sprache."
    „Das ist auch nicht nötig", sagte Lynam. „Es gibt andere Möglichkeiten, die Psychos unter Kontrolle zu bringen. Ich will mich nicht in Einzelheiten verlieren. Das würde zu weit führen. Aber Sie können mir glauben, daß ich in der Lage bin, die Psychos in meinem Sinne zu beeinflussen. Man muß ihnen nur Gelegenheit geben, ihre abartigen Neigungen und ihre mörderischen Triebe anderswo abzureagieren."
    „Sie meinen", sagte MacCarthy mit zusammengekniffenen Augen, „sie gehorchen aufs Wort, wenn man ihnen ein bestimmtes Opfer nennt?"
    „Genau."
    „Aber das scheitert

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