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114 - Der Bucklige von Doolin Castle

114 - Der Bucklige von Doolin Castle

Titel: 114 - Der Bucklige von Doolin Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Sie nur ein Vorwand?"
    Er erhielt keine Antwort - zumindest konnte Joyce sie nicht hören, denn ein überraschter Ausruf eines anderen übertönte alles andere.
    „Da vorne!" rief Stewart.
    „Nur ruhig Blut!" sagte Lynam.
    Joyce erreichte das Ende der Wendeltreppe. Vor ihr tat sich ein unterirdisches Gewölbe auf. Um sie war Dunkelheit. Nur weiter vorn sah sie im Licht einer Fackel die vier Männer. Sie standen etwa vier Meter vor einem schmalen und niedrigen Durchlaß. Dieser Torbogen wurde von einem Ungeheuer verstellt. Es hatte einen unförmigen Körper und statt der Arme vier Tentakel; auch die säulendicken Beine waren tentakelartig und endeten statt in Füßen in Saugnäpfen, die sich ständig öffneten und schlossen. Der halbkugelige Schädel saß direkt auf dem oberen Ende des Rumpfes. Zwei faustgroße Facettenaugen glotzten die vier Männer an. Aus dem breiten Maul züngelten Dutzende von Fühlern heraus.
    Joyce überraschte der Anblick des Monsters nicht. Sie erinnerte sich dunkel daran, daß Finn Donnegan einmal ein solches beschrieben hatte.
    „Das ist Ihr Psycho, Donnegan", sagte Lynam wie zur Bestätigung. „Wollen Sie nicht versuchen, ihn dazu zu bewegen, uns den Weg freizugeben?"
    „Ich - ich… Wie soll ich das anstellen?" fragte Donnegan stotternd.
    „Ich werde es Ihnen vormachen", sagte Lynam und trat einen Schritt nach vorn.
    Die Tentakel des Monsters zuckten hoch.
    Lynam begann plötzlich in einer fremden Sprache zu sprechen. Es hörte sich wie die Aneinanderreihung von sinnlosen Lauten an. Aber sie verfehlten ihre Wirkung auf das Ungeheuer nicht. Es ließ die Tentakel sinken, erwiderte irgend etwas in der gleichen Sprache und trottete auf seinen Säulententakeln davon.
    „Der Weg ist frei", stellte Lynam lakonisch fest und ging als erster durch den engen Durchlaß.
    „Was für eine Sprache war das?" wollte Stewart wissen. „Woher stammt sie?"
    „Von dort, wo die Psychos im allgemeinen zu finden sind", antwortete Lynam ungeduldig.
    Joyce wagte sich in das Gewölbe hinaus. Sie versuchte, die Dunkelheit links und rechts von sich zu durchdringen und nach dem Tentakelmonster Ausschau zu halten. Doch die Finsternis behielt ihre Schrecken für sich. Joyce war im Grunde dankbar dafür. Sie schritt wieder schneller aus, um den Kontakt zu den vier Männern nicht zu verlieren. Allein hätte sie sich in diesem Labyrinth unterirdischer Gänge wahrscheinlich hoffnungslos verirrt.
    „Wir sind da!"
    Die Schritte vor ihr hielten an. Joyce schlich bis zum nächsten Quergang und blickte vorsichtig um die Ecke.
    Die vier Männer waren vor einer großen, eisenbeschlagenen Tür stehengeblieben. Lynam ergriff den Türöffner und zog daran. Die Tür schwang quietschend auf.
    „Folgen Sie mir, bitte!"
    Lynam entzündete eine zweite Fackel und steckte eine davon im Korridor in einen eisernen Ring. Joyce zog sich hinter einen Mauervorsprung zurück. Sie hörte Füßegescharre, dann das Geräusch der zufallenden Tür. Stille folgte.
    Sie wartete. Nichts ereignete sich. Durch die schwere Tür drangen keine Geräusche zu ihr. Endlich hörte sie wieder das Quietschen der Angeln; dann Schritte - jedoch nur von einer einzelnen Person. Die Tür fiel zu. Die Schritte näherten sich und mit ihnen der flackernde Schein einer Fackel.
    Joyce zog sich schnell in eine tiefe Nische zurück. Gleich darauf sah sie Lynam, zum Greifen nahe, an sich vorübergehen. Er bemerkte sie nicht. Seine Schritte verhallten. Dunkelheit umgab Joyce wieder.
    Das Herz schlug Joyce fast zum Halse heraus.
    Wo waren MacCarthy, Donnegan und Stewart? Was hatte Lynam mit ihnen gemacht? Welches Geheimnis verbarg sich hinter der eisenbeschlagenen Tür? Hielt Lynam dahinter die drei Männer gefangen? Aber Joyce hatte kein Schloß einschnappen gehört.
    Sie verließ ihr Versteck und tastete sich an der naßkalten Steinmauer entlang bis zu dem Gang mit der Tür vor. Nach wenigen Schritten spürte sie das Holz und die Eisenbeschläge unter ihren Fingern. Sie tastete sich zum Türöffner vor und zog daran. Die Tür war schwer, aber sie ließ sich mit einiger Anstrengung öffnen. Als Joyce sie einen Spaltbreit offen hatte, fiel Fackelschein heraus.
    Sie spähte durch den Spalt.
    Vor ihr lag ein langgestrecktes Gewölbe; etwa fünfzehn Meter lang und sieben Meter breit. Es wurde nur von einer einzelnen Fackel erhellt.
    Joyce öffnete die Tür weiter, um das ganze Gewölbe sehen zu können. Es war leer. Sie trat ein, ging bis in die Mitte, wo die Fackel in der

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